Autor: E.L. James
Taschenbuch: 640 Seiten
ISBN: 978-3-442-48423-2
Verlag: Goldmann
Erscheinungsdatum: 21. August 2015
Genre: Erotik
Reihe: Band 4 Fifty Shades of Grey
MEINE MEINUNG
Eigentlich hatte ich nicht vor Grey zu lesen. Gekauft hätte ich mir das Buch wahrscheinlich auch nie. Aber dann lag es in der Bücherei und ich dachte: “Ach komm, nimm es mit und lies mal rein.”
Tja, was soll ich sagen, aus reinlesen ist dann doch intensives durchlesen innerhalb von wenigen Tagen geworden. Das Buch hat mich ab der ersten Seite wieder in seinen Bann gezogen und das obwohl ich die Story ja bereits kannte. Ich gehöre zu den Lesern, die Fifty Shades of Grey gar nicht so schlecht fanden. Im Gegenteil, ich mochte es sogar. Was mich allerdings genervt hat, war dass man Christian nicht durchschauen konnte. Dass er teilweise sogar etwas gruselig wirkte und auch Ana fand ich oft ein bisschen naiv und auch ab und zu ziemlich dumm. Dazu kam ihre “innere Göttin” für die ich sie hätte würgen können – ich konnte Christian als damals schon gut verstehen, wenn er sie übers Knie gelegt hat ;-) (meine Rezi – hier – ).
Diese ganzen Dinge nerven den Leser in Grey nicht mehr. Denn wir lesen die Story aus Christians Sicht. Wir wissen direkt was er denkt, warum er sagt, was er sagt und macht was er macht. Natürlich wurde das am Ende von Fifty Shades of Grey auch ein bisschen angedeutet, also warum er ist, wie er ist. Aber hier ist es von Anfang an klar und es war viel schöner von Anfang an zu beobachten, was er von Ana hält, wie er über sie denkt. Bei Ana war es genau umgekehrt. ihre Gedanken haben mich oft genervt. Doch jetzt sehen wir sie ja nur aus Christians Sicht und da lesen wir nur, was sie wirklich sagt und nicht was sie denkt. Und das was sie sagt macht sie nicht zu einem kleinen Dummchen, sondern zu einer attraktiven, selbstbewussten, jungen Frau.
Ihr seht, mich konnte Grey überraschender Weise ziemlich überzeugen. Das Buch ist mit seinen 640 Seiten ein ganz schöner Schinken, aber es liest sich, ebenso wie Fifty Shades of Grey, schnell weg. Der Schreibstil ist einfach, was natürlich mit großer Literatur wenig zu tun hat, aber das erwartet man ja auch nicht, wenn man zu diesem Buch greift.
Vielleicht hat mir das Buch auch einfach so gut gefallen, weil ich die Geschichte schon kannte, darum hatte es ein bisschen von einem ReRead. Aber ich glaube, wenn ich Greys Sicht damals schon gelesen hätte und nicht Anas, hätte ich ihn auch ganz anders gesehen. Er ist nicht der unnahbare Dom, den wir in Fifty Shades kennengelernt haben. Er ist sensibel und liebenswert und nicht “nur” heiß aber gruselig :-)
Auch wenn viele sagen, dass es nur Geldmacherei ist, mir hat Grey tatsächlich gut gefallen. Natürlich liest man nichts wirklich Neues, die Story ist die Selbe, aber es hat mich gut unterhalten und die Situation aus Christians Augen zu erleben, war für mich eine sehr schöne Erfahrung.
FAZIT
Überraschenderweise hat mir Grey richtig gut gefallen. Wer Fifty Shades of Grey gelesen hat und es nicht so überzeugend fand. Der sollte es einmal mit Grey probieren. Es lohnt sich! Mir hat diese Version so viel besser gefallen!