[Rezi] Gregg Hurwitz – US Marshall Tim Rackley III: Die Meute

[Rezi] Gregg Hurwitz – US Marshall Tim Rackley III: Die Meute

Titel: Die Meute

Autor: Hurwitz, Gregg

Originaltitel: Troubleshooter

Verlag: Droemer/Knaur

Erschienen: 12. Juli 2010

ISBN-10: 3426636921

ISBN-13: 978-3426636923

Seitenzahl: 471

Einband: Taschenbuch

Serie: US Marshal Tim Rackley III

Preis: 9,95 €

© Knaur Verlag

Inhalt:
Die schwangere Dray wird von dem Anführer einer brutalen Biker-Gang niedergeschossen. Voller Wut nimmt ihr Mann, US Marshal Tim Rackley, die Verfolgung auf. Bei seiner Suche stößt er auf terroristische Verbindungen der Gang und auf eine neue, hochwirksame Form flüssigen Heroins namens »Allahs Tränen« … Quelle: Klappentext

Meine Meinung:

Auf das Cover gehe ich gar nicht großartig ein, denn diese abgebildete amerikanische Limousine hat nur im Entferntesten etwas mit Bikergangs zu tun. Und um eine spezielle Gruppierung von Bikern, den „Sinners“, die größte Bikergang in L. A. und Umgebung, geht es in diesem dritten Band. US Marshal Tim Rackley, den Protagonisten, den ich schon in den ersten beiden Bänden mit seinen guten und schlechten Seiten erleben durfte, wollte ich natürlich auch in dem neuesten Teil bei seinen Ermittlungen begleiten.

Nachdem zwei gefangene Biker der „Sinners“ aus dem Gefängnis fliehen konnten und dabei zwei Polizisten töteten, hat dieser Fall oberste Priorität in Los Angeles.
Oberflächlich betrachtet schien es um harmlose Drogendeals zu gehen, bis sich plötzlich herausstellte, dass terroristische Verbindungen beteiligt sind.

Als es einmal fast geklappt hätte, einen der Entflohenen zu fassen, wird eine hochschwangere Polizistin niedergeschossen. Dass es sich dabei um Tims Frau handelte, wurde schnell klar und ab diesem Zeitpunkt wurde es persönlich. Die Flucht der Gangsterbosse, die Jagd auf sie, die Suche nach den Drogen und alles, was damit zusammen hing, schien für Tim nun ein privater Rachefeldzug zu werden. Doch da er in erster Linie in diesem brisanten Fall ein Marshal war, konnte ich mitverfolgen, wie er immer wieder einen inneren Dialog mit sich selbst führte, um nicht durchzudrehen.

Ich musste nach der schockierenden Nachricht über Dray, Tims Frau, das Buch erst einmal kurz zur Seite legen und meine Fassung wiedergewinnen. Auch wenn ich es durch den Klappentext schon wusste, war es dennoch ein Schock für mich.
Der Tod ihrer gemeinsamen Tochter ist noch nicht sehr lange her und nun wurde seine Frau, im hochschwangeren Zustand, einfach angeschossen.
Und während Dray in Lebensgefahr schwebte, verfolgte Tim weiterhin den Biker-Fall. Dabei wurde er immer von guten Ratschlägen seiner Frau, deren Stimme in seinem Kopf widerhallte, begleitet. Die Dialoge, die Tim in Gedanken mit seiner Frau führte, wurden in Kursivschrift dargestellt. Somit konnte ich Dialoge und gedachte Sätze auseinander halten.
Diese “Selbstgespräche” waren eine Art von mehreren, durch die der Autor es genial schaffte, mich in Tim hineinversetzen zu können.

Spannung war von Anfang an vorhanden. Aber als Dray niedergeschossen wurde, merkte ich richtig, wie Tim die ganze Sache plötzlich persönlich nahm und dementsprechend aggressiver reagierte.
Um die Spannung nicht nur auf der Gefühlsschiene aufrecht zu halten, gab es für die Beamten immer wieder kleine Durchbrüche. Aber sogleich ging es mit den Ermittlungen weiter.

In diesem Roman wurde auch sehr gut gezeigt, wie wenig die verschiedenen Institute wie Polizei, FBI, CIA, und wie sie sonst noch alle heißen, zusammenarbeiten.
Denn während Tim und seine Truppe noch die Flüchtigen zur Strecke bringen wollten, hatte das FBI tief greifende Anhaltspunkte und mehr zu verlieren, wenn bei ihrer Operation etwas schieflaufen würde. Und mangels Kommunikation wäre es mit der Polizei fast zu einer Kollision gekommen …
Als die verschiedenen Bundesbeamten endlich miteinander sprachen, kam weit mehr heraus, als nur Drogen dealende Biker. Nun ging es plötzlich um Verstrickungen zum Terror!

Der Autor schaffte es gekonnt, Emotionen und Spannung gleichermaßen zu erzeugen.
Dieser Thriller ist im Privatleben des Marshals auch sehr gefühlsbetont und teilweise fast sanft. Insgesamt erzeugte der Roman stellenweise Emotionen, denen ich dann einfach freien Lauf ließ.
Die Zeit, nachdem Tim erfuhr, was mit seiner Frau passiert war und wie er sich ihretwegen zusammenriss und so tat, als sei sie da und rede mit ihm, trieb mir regelmäßig die Tränen in die Augen.
Die Gefühle, die Tim durchstand, wurden immer sehr gut beschrieben. Dass er sich mit der Arbeit ablenkte, war für mich selbstverständlich.
Ich fühlte richtig mit ihm, litt mit Tim und konnte sein trostloses Dahinträumen verstehen. Wenn Dray und ihr Zustand zur Sprache kamen, war ich immer am Boden zerstört. Schlimmer wurde es allerdings, als plötzlich Funkstille in Tims Kopf war. Das machte ihm, und auch mir, enorme Angst …
Es wurde aber auch nichts schöngeredet, wenn es um die Biker und ihre Handlungen ging. Der, mit Leichen gepflasterte, Weg, wurde anschaulich beschrieben. Ihre Methoden, an gewisse Dinge heranzugehen, gut dargestellt.

Die Geschichte wurde aus verschiedenen Sichtweisen erzählt, somit hatte ich einen allumfassenden Blick.
Tims Sicht war als Protagonist die wichtigste. Aber dann gab es ab und an noch vereinzelt eine Einsicht in die Handlungen verschiedener Gangmitglieder, die eine tragende Rolle im Buch hatten.
Die Kapitel sind unterschiedlich lang. Eigentlich bevorzuge ich es, wenn es bei längeren Kapiteln Absätze gibt für Pausen. Aber bei diesem Roman fiel mir gar nicht auf, dass diese fehlten, da mich die Spannung durch das Buch zog.

Fazit:

Ein spannungsgeladener Thriller mit einer guten Prise Gefühl!
Nun freue ich mich schon auf den vierten Band, der im Dezember 2010 erscheinen wird.
Ich vergebe die volle Punktzahl: fünf Sterne.

Bewertung: 5 Sterne

US Marshal Tim Rackley-Reihe:

1. Die Scharfrichter (2006)
2. Die Sekte (2007)
3. Die Meute (Juli 2010)
4. Der Ausbrecher (Dezember 2010)

Autorenportrait:

Gregg Hurwitz ist Ende dreißig und studierte Englisch und Psychologie an der Harvard University sowie in Oxford (GB). Mit den Thrillern “Die Scharfrichter” und “Die Sekte” sowie dem Stand-alone “Blackout” gelang ihm in den USA und Großbritannien der Durchbruch als Spannungsautor. Er lebt in Los Angeles.
Quelle: Droemer/Knaur-Verlag

© 5.10.2010


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