[Rezi] Fräuleinwunder von Pia Osterwald

Von Diejai


Pia Osterwald: Fräuleinwunder

Verlag: rororo, Mai 2011

Taschenbuch, 240 Seiten

ISBN: 3499255456

Preis: 8,99 €

Klappentext:

Die wichtigsten Fragen im Leben einer Frau: Was zieh ich heute an? Was koch ich meinem Mann? Cosima hat ihr Leben im Griff: Die Scheidung ist durch, der Sohn aus dem Haus. Doch plötzlich wird sie ins Jahr 1954 katapultiert. Es ist die Zeit der Nierentische und Petticoats – und des spießigen Hausfrauen-Daseins. Frauen dürfen allein kein Konto eröffnen, ohne die Erlaubnis ihres Mannes nicht arbeiten, und auch sonst ist ein gesundes Selbstbewusstsein nicht sonderlich gefragt. Cosima ist empört – und nimmt den Kampf auf. Bis sie Paul trifft. Könnte er die Liebe ihres Lebens sein?


Meine Meinung:

Ich mag die 50er Jahre und finde dass diese harte Zeit auch durchaus interessant war. Somit sprach mich auch Pia Osterwalds Fräuleinwunder an. Nun habe ich das Buch in einem Rutsch gelesen. Dies jedoch nicht weil es so unglaublich toll war, sondern weil ich im Wartezimmer des Arztes nichts Besseres zu tun hatte. Und ich musste lange warten. Wirklich lange. Sonst hätte ich das Buch nicht zu Ende gelesen.

Nach einem kurzen warm werden mit Cosima, der 44 jährigen Protagonistin der Geschichte wird man dann auch schon ins Jahr 1954 zurück versetzt und begleitet Cosima dabei diese neue Welt zu entdecken. Dabei mutiert sie schnell zur Powerfrau, zur ach so tollen Superheldin, und eine Strapaze für die Nerven beginnt. Zumindest für meine, denn Cosima ist mir mit ihrer Art schrecklich auf die Nerven gegangen. Sicherlich ist ihr Wille, den Frauen der damaligen Zeit helfen zu wollen sehr löblich aber die Geschehnisse sind völlig überzogen und wirken dadurch recht unrealistisch. Ein weiterer Minuspunkt ist hier die starke schwarz-weiß Sicht. So wie die Männer dargestellt werden, waren sie fast alle egoistische Frauenschläger, die nichts anderes im Sinn hatten als ihre Frauen zu unterdrücken und mit Substanzen wie "Frauengold" ruhig zu stellen. Ich habe von diesem Buch eine nette Unterhaltung ohne viel Tiefgang erwartet, habe jedoch nicht mit so viel Oberflächlichkeit gerechnet. Denn im Endeffekt dreht sich alles um Cosima, die meint innerhalb weniger Tage die ganze Situation ändern zu können und dadurch wird die erzählte Geschichte einfach nicht rund. Es gibt den netten Ausspruch "Gut Ding will Weile haben" und etwas mehr Weile hätte Cosima und der ganzen Geschichte nicht geschadet.

Auch das Ende konnte mich nicht zufrieden stellen. Es war zwar vorhersehbar, für mich jedoch einfach nicht passend. Ein anderes Ende hätte der Geschichte aus meiner Sicht noch einmal eine gute Wende geben können, aber mit diesem Ende ist die Geschichte für mich vollends unglaubwürdig geworden.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen und in leichtem Plauderton nimmt sie den Leser mit ins Jahr 1954. Große Lacher hatte ich nicht, meinen Humor hat Pia Osterwald einfach nicht getroffen.

Ich denke das Buch ist nicht grundsätzlich schlecht, es hat nur einfach meinen Geschmack nicht getroffen. Wer gerne lockere und leichte Geschichten liest und sich für die Story interessiert, der findet sicherlich eine amüsante Unterhaltung bei der Lektüre von Pia Osterwalds "Fräuleinwunder".

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