Rezi: Die Mütter-Mafia

Rezi: Die Mütter-MafiaAutorIn: Kerstin Gier
Titel: Die Mütter-Mafia
Band: Erster Teil einer Trilogie
Verlag: Bertelsmann
Genre: Frauenbuch
ISBN: 978-3-404-15296-4
Erscheinungsjahr:
Seitenanzahl: 318Altersempehlung: ab 14 Jahren
Kaufpreis: 7,99€
Krümelanzahl: 4
Erster Satz:
Julius und ich fuhren erster Klasse im ICE von Hamburg nach Köln.
Inhalt:
Das Leben ist unfair, doch es kommen auch bessere Tage. Doch bei Constanze ist das Leben nur unfair. Ihr Mann verlässt sie von heute auf morgen und lässt sie ohne einen Pfennig stehen. Sie muss nun sehen wie sie in einem brüchigen Haus mit zwei Kindern und ohne berufliche Perspektive auskommt. Nicht nur die Nachbarn machen ihr obendrein das Leben schwer. Auch die Super-Muttis aus der Umgebung, die einen reichen Mann haben, wundervolle Kinder groß ziehen und gleichzeitig Karriere machen. Doch eigentlich sind sie nur kratzbürstige Furien, die sich auf die Kosten ihrer Kinder die Zeit mit Englischunterricht für Dreijährige vertreiben. Constanze hat die Nase voll. Sie will dagegen angehen. Und auf einmal hat sie mehr Freunde auf ihrer Seite, als sie gedacht hätte.
Meine Buchgeschichte:
Zum ersten Mal habe ich hier eine Umfrage gestartet. Mit fast 20 Stimmen war sie ganz erfolgreich, denke ich. Bei der Frage, welche SUB-Leiche ich als nächstes bergen solle, haben sich die meisten für "Die Mütter-Mafia" entschieden. Danke für diesen Tipp :)
Meine Meinung:
Ich besitze einige Bücher von der guten Dame. Doch bis auf die Edelstein-Trilogie schafften es bisher alle lediglich auf meinen SUB. Ich brauchte einfach mal einen Anstoß, mich diesem Roman anzunehmen. Denn eigentlich bin ich sehr mit Vorurteilen belastet was so typische Frauenromane angeht. Ich glaube schnell, dass es sich um seichte Bettlektüre handelt, die kein großes Ansehen verdient. Das meine ich daran fest machen zu können, dass keine tiefgründigen Themen behandelt werden.. aber was ist sinniger, fragwürdiger und wichtiger als das Leben selbst - so wie es leibt und lebt?! Genau diesen alltäglichen Irrsinn zeigt uns Die Mütter-Mafia in der Insektensiedlung. Wie wütende Wespen belagern sie die Vorstadt und setzen jedem zu, der nicht zu ihnen gehört. Die Frauen, die sich selbst für die gebildesten Vorzeigemütter schlecht hin halten, haben so viel Biss, dass man aus dem Staunen kaum noch raus kommt. Bei dieser Geschichte habe ich manches Mal nicht an mich halten können. Ich war empört und entsetzt über die Unmenschlichkeit in der Welt. Denn beim Lesen wird einem bewusst, wie recht Kerstin Gier hiermit hat. Ihre Szenen sind keine wild zusammen gereimten Märchen, sondern sprechen vom wahren Leben.
Die Protagonistin erlebt ein Wechselbad der Gefühle durch das Zusammenspiel der so unterschiedlichen Nebencharaktere.
Mit ihr zusammen habe ich geliebt und gehasst, Figuren mit Verachtung gestraft und andere bewundert. Man nimmt der Autorin die Geschichte ganz genau so ab, wie sie da geschrieben steht. Mich wundert es nicht, wenn viele Leserinnen sich mit den Personen identifizieren können oder glauben, die Charakterzüge eines Bekannten wieder erkannt zu haben. Wenngleich die Ideen allesamt nur aus einem kreativen Kopf stammen, so sind doch die Vorlagen weiterhin in der Welt der Sterblichen zu finden. Jeder von uns könnte einem Autor Inspiration genug sein, einen so realistischen und schonungslos ehrlichen Roman zu schreiben, der gleichzeitig vor Witz nur so sprüht.Zu Beginn der Geschichte war ich jedoch noch nicht so überzeugt von der Kunst der Schreibe. Wie bereits erwähnt, hatte ich die Jugendbücher über die Zeitreisende Gwendolyn nur so verschlungen. Doch ich war skeptisch ob die Frauenromane, mit so ganz anderen Themen, da mithalten konnten. Ich brauche trotz des Entschlusses, das Buch nun endlich zu lesen, zwei Versuche. Nachdem ich mich mehr schlecht als recht durch das erste Kapitel gequält hatte, ging es Berg auf. Ich sah den roten Faden im Buch und hatte nun eine ungefähre Vorstellung davon, was der Kern der Geschichte war. Erst jetzt konnte ich mich auf die bunte Geschichte einlassen. Ein richtiger Spannungsbogen war trotzdem nicht vorhanden. Man fieberte zwar einigen Geschehnissen entgegen, aber es gab zur Mitte hin keinen großen Knall, wie man ihn erwartet hätte. Es waren eher viele kleine Situationen, die dem Werk die Würze geben und es so einem großen Ganzen werden lassen. Seite 298
>> Für welches Produkt sollte dieses abgrundtief hässliche Kind denn Werbung machen? [...]'Ist ihr Kind auch so unansehnlich? Schämen Sie sich mit ihm auf die Straße zu gehen? Dann kaufen sie Tarnschnuller, und niemand wird es bemerken. Tarnschnuller - und niemand wendet sich mehr ab' << Fremdschämen ist hier vorprogrammiert!
 Mein Fazit:
Dieses Buch ist witzig, gefühlvoll und lebensbejahend! Bitte wegen der Frische auf jeder Seite einfach mal lesen, dafür  ~ 4 Krümel ~
Jimmy

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