Rezi: Die besondere Traurigkeit von Zitronenkuchen

Rezi: Die besondere Traurigkeit von ZitronenkuchenAutorIn: Aimee Bender
Titel: Die besondere Traurigkeit von Zitronenkuchen
Band: Einzelband
Verlag: Berlin
Genre: Erzählung
ISBN: 978-3-8333-0853-6
Erscheinungsjahr:  Dez. 2013
Seitenanzahl: 300
Altersempehlung: ab 14 Jahren
Kaufpreis: 9,99 €
Krümelanzahl: 4
Erster Satz:
Das erste Mal passierte es an einem Dienstagnachmittag.
Inhalt:
Zum neunten Geburtstag soll Rose den leckersten Zitronenkuchen mit Schokoladenglasur bekommen, den ihre Mum je gebacken hat. Er sieht vielversprechend aus, wie er da auf dem Tisch ruht und alle Blicke auf sich zieht. Doch als Rose ein Stück probiert, überkommt sie ein Schauern. Da ist keine süße Schokolade, auch keine säuerliche Zitrone zu schmecken. Und doch strotzt der Kuchen nur so vor Geschmack und .. Gefühl: nach Leere und Trauer. Mit der Zeit lernt Rose mit dieser Besonderheit umzugehen. Jeder Bissen verrät ihr mehr über den Koch oder Bäcker als demjenigen lieb ist. Was das tägliche Essen so über ihre eigene Familie aussagt, muss Rose erst einmal verkraften...
Meine Buchgeschichte:
Vor einigen Jahre habe ich hier im Netz eine wunderbare Rezension über dieses Buch gelesen. Sie war herzlich und lakonisch geschrieben und bewertete die Geschichte zutiefst positiv. Seitdem wollte ich es besitzen, aber leider vergaß ich natürlich den Titel.Am Ende des vergangenen Jahres betrat ich dann unsere heiligen Hallen ... und welches Cover blickte mir da von der Neuheiten-Wand entgegen? Es wurde mein persönliches Geschenk zu Silvester.
Meine Meinung:
Jeder Mensch hat eine besondere Gabe. Das ist die Weisheit, die ich aus dieser Geschichte gelernt habe. Manche haben eine berührende Stimme, andere sind Motivationskünstler und können fremde Menschen für sich begeistern. Aber nicht jedes Talent ist auch von Vorteil .. viele aufopferungsvolle Menschen setzen jeden Tag ihr eigenes Leben für das der anderen aufs Spiel... Während ich in den Erinnerungen von Rose getrieben bin, hielt ich mir diese Gedanken immer wieder vor Augen. Auch Rose's Segen ist viel eher ein Fluch. Aimee Bender führt uns eine sehr phantasievolle Idee vor; doch es geht ihr gar nicht darum, dass wir ihr diesen Einfall abnehmen. Ich glaube, wir sollen die metaphorische Bedeutung dahinter sehen und mit unserer Vorstellungskraft spielen. Man könnte Liebe aus der Pasta schmecken, und Eifersucht aus der Nachspeise. Vermutlich würden wir verrückt werden, weil wir nicht genau wüssten, woher diese Gefühle rühren. Waren wir selbst der Ursprung? Oder der Nachbar im Garten? Oder sogar eine heimliche Affäre?! Es ist sicherlich nicht angenehm, eine Befürchtung bestätigt zu wissen ... oder eine schlechte Vorahnung zu haben, die sich am Ende doch bestätigt. Aber wie anstrengend muss es sein, dieses Wissen zu spüren, ohne nachfragen oder ohne etwas unternehmen zu können!Rose versucht herauszufinden, wo die Empfindungen aus den Gerichten plötzlich herkommen. Die Traurigkeit, die auf einmal in ihrem Geburtstagskuchen auftaucht, kann sie nicht einfach hinnehmen. Und je mehr Zeit vergeht, desto intensiver wird der Geschmack, den ihre Mutter im Essen verbreitet. Jahre vergehen, Rose wird älter und irgendwann entdeckt sie das Geheimnis. Leider wird die Geschichte genau an diesem Punkt sehr zähflüssig. Während ich mir zuvor versucht habe, so viele Charaktere wie nur möglich einzuprägen, musste ich nun feststellen, dass diese nur das schmückende Beiwerk waren. Viel mehr Gewicht liegt auf den Familienmitgliedern und wie sie miteinander umgehen. Doch im Gegensatz zu den kleinen Details, die den Plot und seine Figuren lebhaft wirken ließen, entdeckte ich beim Lesen der folgenden Seiten einen faden Geschmack. War das etwa Einfallslosigkeit? Oder ein gekonnter Geniestreich, den ich nur nicht verstand? Jedenfalls verlief die Spannungskurve in meinem Kopf von oben nach unten und wieder hinauf. Denn am Ende nimmt die Autorin noch einmal Fahrt auf. Zwar bemüht sie nicht irgendwelche actiongeladenen Szenen oder wühlt dramatische Wendungen hervor. Das erwartet bei einem Stück erzählende Literatur samt Familiengeschichte auch niemand. Das Buch schließt mit viel Gefühl und dem Hinweis, dass das Leben manchmal seltsame Geschichten schreibt.

Mein Fazit:
Eine herzzerreißende Familiengeschichte mit kleinen Wundern und großen Lügentürmen. Für das seichte dahinplätschern der Geschichte, während seitenweise nichts passierte, ziehe ich einen Punkt ab. Für diese Geschichte vergebe ich ~ 4 Krümel ~
Jimmy

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