|Rezi| Der Marsianer von Andy Weir

marsianerAutor: Andy Weir
Originaltitel: The Martian
Erscheinungsdatum (deutsche Erstausgabe): 13.10.2014
Verlag : Heyne Verlag
ISBN: 9783453315839
Flexibler Einband 480 Seiten
Sprache: Deutsch
Genre: Science Fiction
Preis Taschenbuch: 9,99 €
Reihe: –

Meine Meinung:

Mark Watney ist Astronaut. Genauer gesagt Besatzungsmitglied der Marsmission Ares 3. Er fliegt mit seiner Crew zum Mars, doch dort angekommen geht etwas schief. Mark verunglückt bei einem Sturm auf dem Weg zum Spaceshuttle und seine Crew geht davon aus er sei tot. Da alles sehr schnell gehen muss, verlässt die Crew den Mars, allerdings ohne Mark.
Dieser hat allerdings überlebt und sitzt nun alleine auf einem Planeten der so unfassbar weit von der Erde entfernt ist, dass man ihn nicht mal eben dort abholen kann, selbst wenn man wollte. Da er keinen Kontakt zur Erde hat, gehen dort zunächst sowieso alle davon aus, dass er tot ist. Was in naher Zukunft wahrscheinlich sogar passierten wird, denn er hat nur Proviant für etwas mehr als 1 Jahr und so verfolgen wir seinen außergewöhnlichen Überlebenskampf, den er in Tagebucheinträgen festhält.

Da er Botaniker ist, versucht er Kartoffeln anzubauen, die ihn bis zur Ankunft von Ares 4 retten sollen. Allerdings ist der Mars ein Planet auf dem es so kalt ist, dass jegliche Form von Bakterium stirbt, wenn es der Witterung ausgesetzt wird.
Marks einzige Hoffnung ist also die Ares 4, die Marsmission, die in knapp 4 Jahren auf dem Mars landet. Dafür muss er es aber schaffen, 1. nicht zu verhungern und 2. 3200 Kilometern weit durch unberechenbare Kraterlandschaften zum Ares 4 Landeplatz zu fahren. Alles ist so hoffnungslos und die Erde, die Menschen, die Nahrung ist so unfassbar weit weg.

Und so habe ich mit Mark Watney mit gefiebert. Und gehofft, dass er es schafft am Leben zu bleiben.

Aufmerksam geworden bin ich auf dieses Buch, was bereits im Oktober letzten Jahres in Deutschland veröffentlicht wurde, erst jetzt durch den Kinofilm mit Matt Damon. Dieser hat unglaublich gute Kritiken bekommen. Zugegeben, Si-Fi ist nicht mein bevorzugtes Genre und bis auf Per Anhalter durch die Galaxis kann ich mich nicht daran erinnern überhaupt schon etwas aus diesem Genre gelesen zu haben. Trotzdem war ich vor allem gespannt auf den Film und da ich den nicht gucke ohne die Romanvorlage zu lesen (ihr wisst warum…), habe ich Der Marsianer also gelesen.

Was mich überrascht hat, war die extrem hohe Anzahl an Zahlen, Daten und Fakten, die uns der Autor um die Ohren haut. Teilweise bin ich nicht mehr hinterhergekommen, da mir der chemische bzw. physikalische Hintergrund fehlt um zu beurteilen ob das wirklich so funktionieren kann oder nicht. Aber es klang logisch und nachvollziehbar und es war keineswegs staubtrocken.

Obwohl wir mit Mark alleine auf diesem Wüstenplaneten festsitzen, was jetzt im ersten Moment ziemlich öde klingt,  war das Buch sehr spannend. Die Idee erinnert im ersten Moment, an Cast Away. Allerdings befinden wir uns im Weltall, was die Überlebenschancen erheblich reduziert. Denn, auf dem Mars wächst nichts essbares, es gibt kein Wasser auf dem Mars und ohne Raumanzug kann man nicht einmal seine Wohnkuppel verlassen. Wenn einem der Sauerstoff ausgeht ist man tot. Wenn die Kartoffelernte nichts wird, ist man tot und wenn man es nicht rechtzeitig zum Ares 4 Landeplatz schafft, ist man sowieso tot. Jeder noch so kleine Fehler kann Mark umbringen.

Auf der Erde werden ebenfalls ziemliche viele, ziemlich teure Maßnahmen ergriffen um Mark zu retten, was ebenfalls sehr bewegend ist. Ich hätte nicht gedacht, dass mich das Buch so mitreißen kann. Das lag vor allem an Mark Watney. Er ist nämlich echt eine extrem coole Sau. Er sitzt da alleine auf dem Mars und verliert dabei weder die Hoffnung noch seinen Humor. Außerdem ist er wirklich clever und seine Ideen sind einfach grandios.

Fazit:
Ein spannendes Buch, für alle die sich ein bisschen für das Leben im Weltraum interessieren ein Muss! Aber auch für alle, die mit diesem Genre noch gar nichts anfangen können. Auf Grund des starken, etwas nerdigen aber auch gleichzeitig mega sympathischen Protagonisten, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand zu legen. Einen Stern ziehe ich ab, weil es mir zwischenzeitig ein bisschen zu viele Zahlen und Fakten waren, mit denen Mark um sich geschmissen hat. Trotzdem, wenn ich mal auf dem Mars festsitzen sollte, dann weiß ich jetzt zumindest wie man Kartoffeln anbaut und wie man Feuer macht ;-)

4sterne

::: Den Film dazu habe ich mittlerweile auch angschaut und Matt Damon passt wie Arsch auf Eimer zu Mark Watney. Klar fehlen im Film Informationen, aber das ist ja immer so. Der Film lebt von diesen grandiosen Bildern und eben auch von der Figur Watney. Alles in allem war der Film natürlich nicht 1 zu 1 wie das Buch, aber ebenfalls sehr gut gemacht! Empfehlenswert :::


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