Der Augensammler
Autor: Sebastian Fitzek
Erscheinungsdatum (deutsche Erstausgabe): 27.05.2010
Verlag : Droemer Knaur
ISBN: 9783426503751
Flexibler Einband 439 Seiten
Sprache: Deutsch
Genre: Psychothriller
Preis Taschenbuch: 9,99 €
Reihe: 1/2 Der Augensammler
Meine Meinung:
Es ist unglaublich, aber weiter als bis auf meine Wunschliste haben es die Bücher von Sebastian Fitzek bisher nicht geschafft. Lediglich Das Kind habe ich als Hörspiel gehört, weil es irgendwann mal bei Audible im Angebot war. Da ich aber im Moment wieder richtig Lust auf Thriller habe, habe ich mir kurzerhand Der Augensammler aus der Bücherei mitgenommen und innerhalb von ein paar Stunden verschlungen. Es war wirklich so gut! Es war spannend, es war unheimlich, es war mitreißend und es konnte mich komplett überzeugen. Passagier 23, Das Joshua Profil und die Blutschule (von Max Rhode aka Sebastian Fitzek) sind bereits bei mir eingezogen und warten darauf schnell gelesen zu werden.
Aber der Reihe nach, denn ich schweife ab. Worum geht es in Der Augensammler? Es geht um den Ich – Erzähler Alexander Zorbach, der ehemalige Polizist hat vor 7 Jahren einen Fehler begangen und bei einem Einsatz eine verwirrte Frau erschossen, die ein Kind entführt hat. Dieser Fehler hat ihm den Job, die Familie und die Fähigkeit genommen nachts durchzuschlafen. Nun ist er Journalist und berichtet über die aktuellen polizeilichen Ermittlungen. So auch über den Augensammler. Ein Serienmörder, der immer nach dem gleichen Prinzip vorgeht. Er spielt verstecken. Hört sich niedlich an, ist es aber nicht. Zunächst bringt er die Mutter um und entführt dann die Kinder. Der Vater hat nun 45 Stunden Zeit um die Kinder zu suchen. Findet er sie nicht, sterben auch diese und der Augensammler nimmt sich als Souvenir ein Auge der Kinder mit.
Zorbach wird, da sein Portemonnaie am Tatort gefunden wurde, zum Hauptverdächtigen und er gerät immer tiefer in Scheiße, da er überraschend Besuch von einer blinden Frau bekommt, die behauptet, sie hätte Hellseherische Fähigkeiten und gestern den Augensammler in ihrer Massagepraxis behandelt. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Ich fand es extrem spannend zu lesen, da man nie wusste wem man noch vertrauen kann. Gemeinsam mit der blinden Frau Alina, versucht Alexander Zorbach die entführten Kinder Lea und Tobias zu finden und seine eigene Unschuld zu beweisen. Leider gerät er dadurch nur immer mehr in Verdacht für die Morde verantwortlich zu sein, da ihn Alina immer wieder an Orte bringt, die tatsächlich etwas mit den verschwundenen Kindern zu tun haben. Zu allem Überfluss findet er dann auch noch heraus, wer die tote Mutter der Kinder ist. Und ich habe mich, genau wie Alexander Zorbach, auch immer wieder gefragt, ob er Alina wirklich trauen kann.
Das Buch enthält einige sehr detailliert beschriebene Szenen von Opfern, die wirklich eklig waren und nichts für schwache Nerven, aber im Vordergrund steht das Psychospiel, das der Augensammler mit Zorbach treibt. Das hat mir richtig gut gefallen.
Die einzelnen Kapitel sind meist aus der Sicht von Alexander Zorbach geschrieben. Es gibt auch Kapitel, die aus einer allgemeinen Sicht, aus Sicht eines Polizisten und aus der Sicht von Tobias Traunstein, dem aktuell vermissten Kind, geschrieben sind. Die Kapitel von Tobias fand ich am Bedrückendsten, da er nicht weiß was passiert ist. Er steckt in einem engen, dunklen Gefängnis und hat extremen Durst und natürlich Todesangst. Extrem unheimlich und sehr, sehr spannend. Und man hofft und bangt mit dem Opfer, dass irgendjemand kommt und ihn findet.
Cool fand ich auch, dass sowohl die Kapitel als auch die Seitenzahlen nicht bei 1 beginnen, sondern dass rückwärts gezählt wird. Ganz am Ende macht diese etwas verwirrende Art dann auch noch viel mehr Sinn, als man zu Beginn denkt. Im vorletzten Kapitel hatte ich eine Gänsehaut vom allerfeinsten denn damit hatte ich wirklich nicht gerechnet.
Fazit: Ein überaus gelungenes Versteckspiel. Ein Psychothriller vom aller Feinsten! 5 Sterne und sicher nicht mein letzter Fitzek.