AutorIn: Walter MoersTitel: Das Labyrinth der träumenden BücherBand: Band IIVerlag: KnausGenre: FantasyISBN: 978-3-8135-0393-7Erscheinungsjahr: Oktober 2011Seitenanzahl: 427Kaufpreis: 25,-€Krümelzahl: 4[Achtung: Spoiler-Gefahr !!!]
Inhalt:
Nach 200 Jahren kehrt der einst ormdurchströmte Schriftsteller Hildegunst von Mythenmetz nach Buchheim zurück. Wenn sich auch sonst in Zamonien im Allgemeinen und bei unserem Helden im Besonderen nichts getan hat, so sieht er sich nun einer völlig anderen Stadt gegenüber. Hildegunst entdeckt die neuesten architektonischen Errungenschaften, er 'darf' die Buchheimer Rüssel kennen lernen, welche ganz öffentlich Eingänge zum gefährlichen Labyrinth unter der Stadt freilegen, er muss feststellen, dass die blutrünstigen und Straßen unsicher machenden Bücherjäger zwar verbannt, aber von einer ähnlichen Gruppe, den Librinauten, ersetzt worden ist. Neben der Bibliophilie ist eine weitere verherrlichte Kunstform - der Puppetismus - entstanden, das Rauchen ist nun in der Öffentlichkeit wegen des großen Brandes (!) von damals verboten und mitten drin in diesem Chaos existiert eine giftige Zone... nichts ist mehr so wie früher. Außer die Schreckse Inazea und der alte Eydeet - Hildegunsts einzige Freunde in dieser Metropole - blieben wie eh und je und leiten ihn doch in ein neues unglaubliches Abenteuer ...Meine Meinung:Meine Begeisterung über die Erscheinung des Folgebandes hätte größer kaum sein können. Und so stürzte ich mich heizhungrig auf die neue Lektüre. Ich bekam vor lauter Euphorie über Moers Erzählkunst und den alten Bekannten aus Zamonien gar nicht mit, wie die Seiten nur so blätterten .. es war phantastisch! Endlich las ich wieder von Häusern, die aus Büchern bestanden, dem Geruch alter Folianten, mysteriösen Buchtiteln und geheimnisvollen Antiquariaten. Ich fühlte mich unglaublich wohl zwischen den Seiten und fest in Hildegunsts Geschichte. Doch nach und nach wurde dem sogenannten Puppetismus eine immer größer werdende Rolle zugespielt. Hildegunst besucht Theateraufführungen, lernt verschiedene Formen des Puppetismus kennen, spricht mit allen möglichen Gestalten, die die zamonische Welt zu bieten hat, über genau dieses Thema und die historischen Hintergründe und kommt zu guter letzt noch auf die Idee ein eigenes Buch nur über Puppetismus und allem was dazu gehört zu schreiben ... langsam hatte ich genug von diesen Puppen! Puppen aus Holz, Puppen aus Stoff, mikroskopisch kleine Puppen, makro Puppen, surreale, irreale, nur reale, Puppen, hier mit Fantasy, da in Krimiform, dort das Blutige Theater, dann das Sternentheater, Marionetten, Puppen an Stäben, Handpuppen, Kulissenbauer, Augenmechaniker, Szenenschreiber, Regisseure, Duftorgelisten, Puppenorchester ... Walter Moers ließ in seiner unerschöpflichen Phantasie zu seiner Belustigung und meinem Frust nichts, aber auch gar nichts aus! Ich wollte nicht mehr! Auf den letzten zwanzig Seiten fragte ich mich leider, wo die Handlung geblieben war. Zwar waren bisher 400 wundervolle Seiten über und über mit Beschreibungen und Erklärungen gefüllt worden .. aber war das alles, was passieren sollte? Quasi ein Reise- und Kulturführer für die phantastischste Stadt unserer Träume?! Ich war enttäuscht von meinem Fantasy-Künstler wie noch nie.Und dann kam die Wende .. langsam. Aufeinmal kam der Lesefluss zurück. Dem Lindwurm Mythenmetz war ja doch noch nicht die Puste ausgegangen. Ein Kunststück auf den letzten 20 Seiten!!!Aber meine Freude war dennoch gedämpft ... diese Lektüre war lediglich die Ouvertüre zum nächsten Band.. nichts als eine Einleitung . mph .. dafür dürfen wir uns nun auf noch eine zamonische Geschichte freuen. Nicht schlecht gemacht Herr Moers!Mein Fazit:
Das Abenteuer kam spät, aber es kam! Dafür und den unglaublichen Cliffhanger ~ 4 Kruemel ~Ich will weiter lesen !!! Eure Jimmy