Rezi: Chucks

Rezi: ChucksAutorIn: Cornelia Travnicek
Titel: Chucks
Band: Einzelband
Verlag: DVA
Genre: Drama
ISBN: 978-3-421-04526-3
Erscheinungsjahr: März 2012
Seitenanzahl: 187
Kaufpreis: 14,99€
Krümelanzahl: 4
Erster Satz:
Warum sich im Leben immer genau die Situation wiederholen muss, die man doch auf keinen Fall noch einmal erleben will.
Inhalt:Die 20jährige Maeva lebte früher nur so in den Tag hinein. Schule - wer braucht das schon, wenn man sich mit der besten Freundin über Atome, Naturkatastrophen und den Sinn des Lebens unterhalten kann. Gemeinsam mit Tamara retteten sie sich gegenseitig jede Stunde aufs Neue ihr Leben. Doch nun lebt Mae mit Jakob zusammen, dem relativsten Architekten von Luftschlössern. Wahrscheinlich nur, weil alleine Sein blöde ist .. bis sie das merkt, muss aber erst Paul in ihr Leben treten. Paul lernt sie kennen, als sie von ihrem Bewährungshelfer Sozialstunden im Aids-Hilfe-Haus aufgebrummt bekommt. Paul hat Aids .. und die Zeit wird kürzer.
Meine Meinung:Die Erzählung war so wie ich sie mir vorgestellt habe: nachdenklich, zeitnah, jugendlich und dabei tief emotional. Nachdenklich durch die Art und Weise der Schreibse. Wobei ich oft das Gefühl hatte, dass man eher die Gedanken und Kritiken der Autorin denn der Protagonistin zu lesen bekam. Zeitnah, weil genau solche Problematiken aktuell überall zu finden sind. Nicht nur auf der Straße, sondern auch in jedem noch so nach außen hin friedlichen Haushalt. Jugendlich durch die oft naiven Verhaltensweisen von Mae .. ihr kindliches Auftreten war zwar einerseits ganz süß und verlieh ihr eine eigene Persönlichkeit, aber teilweise war es für mich auch schwer nachzuvollziehen, wieso man an der Kasse unbedingt losschreien muss .. unschuldige Menschen mit seinem Weltschmerz belästigen muss. Dazu passt auch das Gefühlvolle. Stets versucht Mae den Menschen um sich rum zu zeigen, welche Stimmung sie gerade bewegt und beherrscht und lässt diese innere Stimme gerne mal lauter und agressiver sprechen als nötig und angebracht. Mae ist eine bunte Figur, die sich aus vielen einzelnen Puzzlestücken zusammensetzt und so ergibt auch die Geschichte über sie erst nach und nach ein sinniges Gesamtbild. Viele einzelne Sequenzen, abgegrenzt durch die verschiedenen Zeitsprünge, fügen sich zum großen Handlungs- und Sinnesstrang des Romans. In denen zeigt sich auch der Zusammenhang des Covers zum Inhalt. Allein der Titel spiegelt sich bereits darin wieder: Chucks. Wenn man Maes Geschichte verfolgt, merkt man schnell, dass diese ausgelatschten Tennisschuhe eine besondere Bedeutung für sie haben. Sie gehörten ihrem Bruder und nun trägt sie sie jeden Tag .. jeden Schritt nimmt die Sohle noch ein wenig weiter ab - bis Mae merkt, wie schief sie damit eigentlich durchs Leben gehen muss. Ihr schräger Blick auf eigentlich alltägliche Dinge im Leben kommt häufiger zum Tragen, wenn sie meint, die Welt belehren oder sich einfach darüber aufregen zu müssen. So hat auch der Schmetterling auf der Umschlagsgestaltung seine eigene Bedetung. Wie vieles andere auch .. denn Mae sieht nicht nur die verbesserungswürdigen Sachen. Große Freude entdeckt sie auch an Kleinigkeiten wie dem flauschigen Fell ihres kleinen Käterchens, oder dem warmen Sonnenschein auf ihrem Gesicht. Dieses Mädchen lebt des Lebens wegen, selbst wenn es nicht immer das schönste ist. Viel eher muss Mae lernen, dass es voller Einsamkeit sein kann, selbst wenn deine Familie um dich herum steht. Manchmal wählt man sich dann selbst den Tod als Gefährten, nur um für wenige Schritte mal wieder nicht allein zu sein.
Mein Fazit:Nicht unbedingt zu lesen, aber unbedingt, wenn man realistische Erkenntnisse der Ungerechtigkeiten und Gerechtigkeiten gerne hat. Eine berührende Geschichte über das Leben beim Sterben. Dafür verleihe ich mal wieder  ~ 4 Krümel ~
Vielen Dank an die DVA für das Bereitstellen dieses erfrischend anderen Rezensionsexemplares
Jimmy

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