Rezept-Tipp: Schawuot – Blumen, Milchiges und die göttliche Offenbarung

Von Juedischesmuseum

Wenn die Synagogen mit Blumen und frischem Grün geschmückt werden, milchige Köstlichkeiten auf dem Menü stehen, und religiös lebende Juden eine ganze Nacht mit dem Studium der Tora zubringen, dann ist es wieder so weit – Schawuot, das Wochenfest, wird am Samstagabend gefeiert. Ein Klassiker an Schawuot ist der Käsekuchen. Damit ihr euch um die Zutaten kümmern könnt, haben wir hier schon mal das Rezept.

Der Name leitet sich von den sieben Wochen ab, die zwischen Pessach und Schawuot liegen. Im Mittelpunkt des Festes steht die Erinnerung an die göttliche Offenbarung am Sinai, bei der die Israeliten die Tora und somit auch die Zehn Gebote empfingen. In Anlehnung an diese Überlieferung verbringen traditionell lebende Juden die erste Schawuot-Nacht mit dem Studium der Tora.

Eine weitere Bezeichnung von Schawuot als das „Fest der Erstlingsfrüchte“ (Chag ha-Bikurim) verweist auf dessen ursprünglichen Bezug zur Landwirtschaft. Der Brauch, Synagogen und Häuser mit Frühlingsblumen und Grünzeug zu schmücken, hängt also mit dem Erntecharakter des Festes zusammen.

Viel Milch und Honig

Zu guter Letzt steht Schawuot auch für kulinarische Besonderheiten, die uns an dieser Stelle wieder einmal ganz besonders interessieren. Weil die Tora mit Milch und Honig verglichen wird, hat sich der Brauch entwickelt, rund um das Wochenfest vor allem milchige Speisen zu verzehren. Ein Klassiker an Schawuot ist der Käsekuchen. Der schmeckt natürlich gut, ist aber mittlerweile auch eine so gewöhnliche Süßspeise, dass man damit niemanden mehr wirklich begeistern kann. Dachten wir. Aber dann kam uns beim Schmökern in diversen Kochbüchern ein Rezept unter, dass unseren Plan, KEINE Backanleitung für Käsekuchen zu bloggen, durchkreuzt hat. In „So schmeckt Israel“ präsentiert der in Israel lebende Deutsche Tom Franz nämlich eine wahre milchige Offenbarung, die wir niemandem vorenthalten möchten: den Käsekuchen mit Schokolade.

Zutaten für einen runden Kuchen (Springform mit 26 cm Durchmesser):

Für den Teig:
100 g weiche Butter, in Würfel geschnitten
60 g Puderzucker
½ TL Salz
2 Eigelb
140 g Mehl
1 Päckchen Backpulver

Für die Käsemasse:
400 ml Schlagsahne
180 ml Milch (3%-ig)
80 g Zucker
80 g Puddingpulver (Instant)
500 g Quark (20%-ig)

Für den Schokoladenguss:
125 ml süße Sahne
100 g gute Schokolade (70%-ig)
2 Löffel Honig
¼ TL Salz

Zubereitung:

Der Teig:
Butter, Zucker und Salz zu einer cremigen Masse schlagen. Die Eigelb dazugeben und gut vermischen. Das Mehl und das Backpulver dazugeben und nur so lange verrühren, bis der Teig zu einer Kugel wird. Den Teig in Frischhaltefolie einwickeln und für eine Stunde in den Kühlschrank legen.

Die Backform mit Butter ausfetten. Den Teig zu einer Scheibe in Größe der Backform ausrollen und in sie hineinlegen, ohne einen Rand zu formen. Für eine weitere halbe Stunde in den Kühlschrank stellen.

Den Backofen auf 170 Grad vorheizen und den Teig 20 bis 25 Minuten backen, bis er leicht goldbraun wird. Auskühlen lassen.

Die Käsemasse:
Die Sahne mit der Milch und dem Zucker zu weicher Schlagsahne schlagen. Das Puddingpulver dazugeben und zu einer festeren Creme schlagen. Den Quark mit einem Teigschaber unter die Masse heben und zu einer einheitlichen Masse verarbeiten.
Die Masse auf den ausgekühlten Teig in der Springform gießen und glatt streichen. Vier bis sechs Stunden im Kühlschrank steif werden lassen, bevor man den Schokoladenguss darüber zieht.

Der Schokoladenguss:
Die Sahne zum Kochen bringen, vom Herd nehmen und die Schokolade dazugeben und unter Rühren darin schmelzen lassen. Den Honig und das Salz dazugeben und einrühren. Abkühlen lassen.

Den Schokoladenguss, wenn er nur noch Zimmertemperatur hat, gleichmäßig über die Käsemasse gießen und zwei bis drei Stunden im Kühlschrank auskühlen lassen. Am besten ist es aber, den Kuchen über Nacht im Kühlschrank zu lassen.

Tom Franz

So schmeckt Israel

AT Verlag, 2013

https://www.at-verlag.ch/buch/978-3-03800-781-4/Tom_Franz_So_schmeckt_Israel.html