[Rezension]Über ein Mädchen

[Rezension]Über ein Mädchen

Bewertung[Rezension]Über ein MädchenInhalt

Anna ist hin und weg, als sie Flynn das erste Mal ausgestattet mit einer Gitarre und einer kraftvollen Stimme auf der Bühne stehen sieht. Seit diesem Tag kreuzen sich ihre Wege immer wieder. Bis die beiden schließlich beschließen, sich nicht nur zufällig wiederzusehen, sondern fortan gezielt mehr Zeit miteinander zu verbringen. Aus Freundschaft wird schnell Liebe. Doch sowohl Anna als auch Flynn haben eine Vergangenheit, die sie immer wieder einholt…

Meinung

Leseratten, die das Buch bereits gelesen haben, werden mir wohl zustimmen, wenn ich sage, dass der Klappentext zwar sehr neugierig stimmt und auch zu hundert Prozent die Handlung des Buchs wiederspiegelt. Doch gleichzeitig ‘verschweigt’ er auch etwas, ob gewollt oder nicht, kann ich nicht sagen. Ich möchte es aber dabei belassen und im Gegensatz zu anderen bisher erschienen Rezensionen nicht verraten, was das Besondere an dieser Geschichte ist und warum sich das Buch nicht nur vom Cover auf wunderbare Weise von anderen Liebesgeschichten abhebt. Das ist aber auch gleichzeitig der Grund, warum ich manche Dinge, die ich liebend gern in meiner Bewertung angesprochen hätte, nun unter den Teppich kehre und euch deswegen trotz meiner Punktevergabe dazu ermutigen möchte, der Geschichte eine Chance zu geben.

‘Über ein Mädchen’ erzählt auf sehr außergewöhnliche Art und Weise die Liebe zwischen zwei jungen Menschen, die eines gemeinsam haben. Sie sind einsam. Während Anna ihrer Vergangenheit zu entfliehen versucht und an einem Ort, hunderte Kilometer von ihrer Heimatstadt entfernt, ein neues Leben beginnen möchte, versucht Flynn die eigenen traumatischen Erlebnisse in eine Schublade zu stecken, die am besten nie wieder geöffnet wird. Die Musik und das Schreiben von Liedern sind für Flynn ein Weg, das Vergangene zu verarbeiten, ohne dabei direkt und schonungslos ehrlich über die Vergangenheit zu sprechen.

Leider merkt man der Geschichte schnell an, dass die Autorin auf den 224 Seiten zu viel unterbringen wollte. Im Grunde baut Joanne Horniman sehr viele emotionale und überzeugende Handlungsstränge in ihrem Buch ein, doch reicht die vorhandene Seitenzahl einfach nicht aus, um die Ideen der Autorin perfekt umzusetzen. Man muss Joanne Horniman zugutehalten, dass sie die Vergangenheiten der beiden Hauptfiguren sehr gründlich und gewissenhaft durchdacht hat. Das merkt man der Geschichte deutlich an. Doch teilt sie ihre Überlegungen nicht ausreichend mit dem Leser und bleibt bei der Beschreibung der Charaktere leider zu oberflächlich. Ich hätte mir gewünscht, das Buch hätte doppelt so viele Seiten. So hätte die Autorin den Entwicklungen ihrer beiden Hauptfiguren sehr viel mehr Raum schenken können und dem Leser die Möglichkeit gegeben, sie noch besser verstehen und kennenzulernen.

Die oberflächliche Vorstellung der Figuren macht sich dann leider auch in der Liebesgeschichte bemerkbar. Ich meine damit nicht, dass die Geschichte an sich nicht außergewöhnlich oder besonders war. Vielmehr ist mir nicht klar geworden, warum Anna und Flynn einander lieben. Was ist das besondere an den beiden? Was macht ihre Beziehung aus? Wie sind ihre Gefühle füreinander überhaupt entstanden? Mir schien es beinahe, als sei ihre Liebe plötzlich, wie aus dem Nichts, da gewesen. Ich habe sehr lange gebraucht, um mit Flynn und Anna mitfühlen und mich in sie hineinfühlen zu können.

Ein klares Highlight in ‘Über ein Mädchen’ war für mich der Aufbau der Geschichte. Während die Autorin zunächst im ersten Teil auf das Kennenlernen von Anna und Flynn eingeht, erhält der Leser im zweiten Teil einen Rückblick auf Annas Lebensweg. Der dritte und letzte Abschnitt bildet dann einen ‘Showdown’, bei dem die beiden traumatischen Leben der Figuren eine wichtige Komponente darstellen.

Fazit

‘Über ein Mädchen’ bietet eine ganz besondere Liebesgeschichte, die ich nach dem Lesen des Klappentexts nicht vermutet hätte. Joanne Horniman konnte mich allerdings erst zum Ende der Geschichte wirklich berühren. Die Grundidee der Autorin ist wirklich mitreißend und emotional, doch sind es für die wenige Seitenanzahl zu viele Ideen, die die Autorin unterbringen wollte, zu viele Handlungsstränge, die dann leider nur oberflächlich erzählt werden. In diesem Fall sind 224 Seiten leider zu wenig, um den Leser richtig zu packen.

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Leseprobe

[Rezension]Über ein Mädchen

 


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