Autor: Chelsea M. Cameron
Verlag: mtb 2014
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Taylor zieht buchstäblichen den Kürzeren und muss sich mit Hunter Zaccadelli das Zimmer teilen. Der 20 jährige macht ihr allerdings das Leben ziemlich schwer. Er ist das, was man sich unter einem Aufreißer vorstellt. Von sich überzeugt, ständig einen Anmachspruch auf den Lippen und nur ein Thema: Se.x.
Taylor hat so gar keine Lust auf den Mitbewohner und versucht ihn loszuwerden, doch Hunter lässt sich nicht so schnell vertreiben und schlägt ihr einen Deal vor. Wenn sie sich in ihn verliebt, oder wenn sie ihm beweisen kann, dass sie ihn wirklich hasst, dann packt er seine Koffer.
Auf mich wirkten beide Protagonisten etwas seltsam. Während ich Hunter noch ziemlich cool fand und seine Sprüche regelrecht genossen habe, fand ich Taylor ziemlich anstrengend. Sie war im “Duell mit Hunter” mit ihrer Schlagfertigkeit immer mindestens 3 Schritte hintendran und ihre Konter endeten eigentlich immer mit „Leck mich“ oder „ Fic.k dich“. Das ging mir nach der 3 Diskussion die so von Taylor beendet wurde, schon ziemlich auf die Nerven.
Warum habe ich die ersten 200 Seiten trotzdem so genossen? Weil ich zum einen Hunter ziemlich toll fand. Ja, er ist ein arroganter Mistkerl aber er hat was. Er ist unnahbar und wirkt, trotz der harten Schale und coolen Sprüche, sehr verletzlich. Außerdem haben beide Hauptfiguren Probleme mit ihrer Vergangenheit. Das hat mich als Leser motiviert weiter zu lesen weil es ein bisschen Spannung in die Geschichte bringt.
Der Schreibstil der Autorin ist zwar einfach und oft auch ziemlich vulgär aber flüssig und passend zum Alter der Protogonisten. Alles in allem kann ich sagen, dass ich die erste Hälfte, trotz Taylor, echt gut fand.
Was mich schnell etwas nervte war, dass in der ersten Hälfte eigentlich gar nichts passiert, außer dass sich Hunter und Taylor mit den Blicken ausziehen und mit Sprüchen bombardieren… Nett zu lesen, aber doch irgendwie sinnfrei. Nach 200 Seiten kommt es wie es kommen muss und dahin waren die frechen Flirts, das Knistern und der Witz. Ab der zweiten Hälfte hat der Roman für mich stark an Fahrtwind und Elan verloren. Hunter mutierte regelrecht vom Tiger zum Schmusekater und Taylors „Fass mich nicht an Attitüde“ konnte ich nach 200 Seiten auch nicht mehr ertragen.
Ich habe mich regelrecht gelangweilt und so oft mit dem Kopf geschüttelt, dass mein Mann schon komisch guckte, weil mich Taylors Art so dermaßen genervt hat und weil ich Hunter nicht mehr wieder erkannt habe.
Ich bin zweigeteilt, weil das Buch mir in der ersten Hälfte wirklich viel Spaß gemacht hat, ich in der zweiten Hälfte aber leider nicht mehr als ein müdes Lächeln zustande bringen konnte.
Vielen Dank an den Mira Taschenbuchverlag und Blogg dein Buch für die Bereitstellung des Buches!