[Rezension]“Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“, Jonas Jonasson (carl´s book)

Von Ichbinswieder

Hätte ich dieses Buch nicht gelesen, so wäre es ein Verlust….

Rezensionen zu diesem Roman gibt es wie Sand am Meer.
Ich war jedoch so begeistert, dass ich einfach nicht umhin kam, auch eine Besprechung zu schreiben. Ich hoffe, dass Ihr sie trotzdem lest. Wenn sie euch dann auch noch gefällt… umso besser 

Inhalt
Allan Karlsson hat Geburtstag. Er wird 100 Jahre alt. Eigentlich ein Grund zu feiern. Doch während sich der Bürgermeister und die lokale Presse auf das große Spektakel vorbereiten, hat der Hundertjährige ganz andere Pläne: er verschwindet einfach – und schon bald steht ganz Schweden wegen seiner Flucht auf dem Kopf. Doch mit solchen Dingen hat Allan seine Erfahrung, er hat schließlich in jungen Jahren die ganze Welt durcheinander gebracht. 

Meinung und Fazit
Ich muss zugeben, dass mich das Cover etwas irritiert hat. Was hat ein Elefant mit einem Hundertjährigen gemeinsam ? Die Falten vielleicht ? Doch weit gefehlt, das Cover passt sehr gut, und man findet schnell heraus warum.
Aufgebaut in zwei Zeitsträngen, führt uns das Buch weit in die Vergangenheit von Allan und erzählt auch von seiner gegenwärtigen Situation. Beide Handlungen sind mit Datums-/Jahresangaben versehen, damit die Orientierung leichter fällt, außerdem sind sie aber so gut verzahnt, dass man ohnehin keine Schwierigkeiten haben dürfte die Zeiten zu zu ordnen.
Die Geschichte ist so unglaublich und gleichzeitig so gut, dass man meinen könnte der Autor sei ein neuer Münchhausen. Die Figuren erlangen im Verlauf des Romans immer mehr Tiefe, allen voran natürlich Allan, der mit Abstand den größten Part einnimmt. Doch viel interessanter als die Figur des Protagonisten selber, sind natürlich seine Erlebnisse und sein Wesen. Er legt einen sehr lockeren Lebenstil an den Tag, nimmt alles wie es kommt und hat dabei noch jede Menge Glück. Dabei wirkt er oft so herzerfrischend naiv, dass es einem manchmal die Tränen in die Augen treibt – vor lachen. Überhaupt habe ich während des Lesens selten so viel und herzhaft gelacht. Der schwarze Humor war brüllend komisch, und besonders auch das Ende. Hier erläutert diese sehr illustre Truppe, die im Romanverlauf zusammen findet, dem Staatsanwalt den „wirklichen“ Hergang der Ereignisse. Die Reaktionen des Anwalts, die die Geschichte hervorrief, waren einfach zu gut.

Dies ist kein Buch für Leser, die nichts mit geschichtlichem zu tun haben wollen. Man sollte zumindest eine grobe Vorstellung besitzen, wer Trumen, Stalin, Mao und Co waren und in welchem Verhältnis sie zueinander standen. Im Buch wird zwar Einiges dazu erläutert, ich glaube aber, dass ein wenig Vorwissen den Lesegenuss sehr steigert.

Für mich persönlich ist dieses Buch eins der Besten, die ich in letzter Zeit gelesen habe.

Der Autor
Jonas Jonasson, geb. 1962 im schwedischen Växsjö, arbeitete nach seinem Studium in Göteborg als Journalist unter anderem für die Zeitungen „Smålandsposten“ und „Expressen“. Später gründete er eine eigene Medien-Consulting-Firma. Doch nach 20 Jahren in der Medienwelt verkaufte er alles und zog in den Schweizer Kanton Tessin. Sein Roman „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ trat in Schweden eine regelrechte Allan-Karlsson-Manie los. Inzwischen erscheint der Titel in ganz Europa und entwickelt sich zu einem internationalen Bestseller. Zurzeit schreibt Jonasson an einem zweiten Roman.

Hier die Buchdaten:

  • ISBN-10:3-570-58501-8
  • Erscheinungstermin:29.08.2011
  • Verlag: Carl’s Books
  • Einband:broschier
  • Seiten:412