Rezension | „Zwischen uns nur der Himmel“ von Laura Johnston

Rezension | „Zwischen uns nur der Himmel“ von Laura Johnston

Autorin: Laura Johnston / 416 Seiten / Taschenbuch / empfohlen ab: 14 Jahren / Verlag: dtv / OT: Rewind to you / auch erhältlich bei: Buchhaus SternVerlag, Bücher.de

Die Autorin…

Laura Johnston wuchs in Utah in einer Familie mit 5 Geschwistern und mehreren Pferden auf. Mittlerweile lebt sie mit ihrem Mann und zwei Kindern in Arizona. Die aktive Bloggerin hat mit „Zwischen uns nur der Himmel “ ihren ersten Roman geschrieben, der in den USA zunächst als eBook erschien und sich dort sogleich eine große Fangemeinde eroberte.

Der Plot…

Gut ein Jahr ist vergangen, seit Sienna ihren Vater verlor. Es ist der erste Sommer, den sie mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder allein in Tybee/Savannah verbringen wird. Noch immer sitzen die Wunden tief in der Familie. Das von außen so perfekte Familienidyll bröckelt längst und auf Sienna scheint eine schwere Last zu liegen. Um den Kopf frei zu bekommen, spaziert sie in einer lauen Sommernacht allein auf der River Street entlang. Kurz darauf wird sie von zwei pöbelnden, betrunkenen Männern belästigt und entkommt mit einem Schrecken bzw. einer kleinen Ohnmacht. Denn ihr zur Hilfe eilt Austin. Ein unwiderstehlicher und fürsorglicher Typ, der leider von der falschen Seite der Stadt kommt. Beide fühlen sich sofort zueinander hingezogen und es knistert gewaltig. Doch Sienna ist, trotz ihrer aufkeimenden Gefühle, vergeben. Und obwohl es nicht sein sollte, treffen sie sich wieder. Schon bald wird beiden klar, dass ihre unterschiedliche Lebensweise zum Problem werden könnte und auch ihre jeweilige Vergangenheit lässt sich nicht abschütteln.

Meiner Ansicht nach…

Der ursprüngliche Klappentext der New Adult Geschichte lockte mich wohl am meisten, als die Plattform Lovelybooks für das Debüt von Laura Johnston Exemplare verloste. Es klang romantisch, aber nicht verkitscht. Nachdem das Buch bei mir eingetroffen ist, begann ich mit dem Lesen. Bald merkte ich, dass nicht nur das Aufeinandertreffen der Figuren holprig verlief.

Die Autorin wählte als Erzählstil den Perspektivenwechsel aus Sicht von Sienna und Austin, was mir als Idee sehr gefiel. Noch vor dem ersten Drittel stellte ich aber fest, dass die weibliche Hauptfigur bei mir keinen wirklichen sympathischen Eindruck hinterließ. Mit Voranschreiten der Handlung intensivierte sich der Eindruck sogar.

Sienna wirkt sprunghaft, was sicher für das Alter nicht ungewöhnlich ist, aber sie nutzt ihre Reize – trotz Beziehung mit einem anderen Jungen – bei Austin sehr für sich aus. Das sie ein Trauma nach dem Tod ihres Vaters erlitten hat, ist natürlich nicht ungewöhnlich, aber das rechtfertigte für mich nicht, dass sie Austin den Kopf verdreht und trotzdem mit ihrem Freund zusammenbleibt.
Die Kapitel aus Austins Sicht gefielen mir da weitaus besser. Er hat eine interessante Persönlichkeit und Vergangenheit. Das ausgerechnet er, der sich immer sehr zielstrebig und vernünftig verhielt, von der Autorin den >bad boy< Stempel aufgedrückt bekommen hat, eckte bei mir an.

Durch Siennas kleinen Bruder nahm Laura Johnston auch das Thema Nervenkrankheit auf, was an sich sehr interessant ist. Nur leider ging die Autorin viel zu oberflächlich darauf ein. Sie hüpfte von einer Situation zur nächsten. Zum Ende des Buches kam es dann Knall auf Fall. Es passierte so viel auf einmal, dass ich fast erschlagen wurde. Weniger wäre da mehr gewesen.

In Gänze ist ZWISCHEN UNS NUR DER HIMMEL sicherlich eine nette Geschichte mit guten Ansätzen, die aber besser hätten umgesetzt werden können.

Tacheles…

Siennas und Austins Geschichte hat viele Aufs und Abs. Für meinen Geschmack, vor allem im zweiten Teil des Buches, waren es zu viele. Die Autorin hat sich immer wieder neue Dramen ersponnen, die der Geschichte zeitweise die Glaubwürdigkeit nahmen. Mit Sienna konnte ich mich nie richtig anfreunden. Die Figur von Austin und seine Geschichte hingegen interessierten mich sehr, weshalb ich auch am Ball blieb. Im Großen und Ganzen konnte mich Laura Johnstons Debüt daher leider nur mäßig überzeugen.


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