© Piper Verlag
Ich bin gerne zu Hause in meiner eigenen Welt. Die Welt da draußen ist nichts für mich. - Seite 21Inhaltsangabe:
Es gibt Briefe, die dir ein Lächeln ins Gesicht zaubern, und solche, die dich zum Weinen bringen. Und dann, ganz selten, gibt es noch die Nachrichten, die sich tief in dein Herz brennen. Die dir bewusst machen, worauf es wirklich ankommt: auf die Liebe. Auf das Glück. Auf den Moment im Leben, in dem die Sterne am Himmel ein wenig heller leuchten.
Sorg dafür, dass dein Vater sich wieder verliebt. Iss jeden Tag Gemüse, Trau keinem Mann mit übermäßigem Bartwuchs. Tanz auf meiner Beerdigung zu Dean Martin.Nacht für Nacht bringt Stella diese und andere Zeilen zu Papier. Doch es sind nicht ihre eigenen Gedanken und Wünsche. Die Hospizschwester schreibt Abschiedsbriefe im Auftrag ihrer schwer kranken Patienten und überreicht deren Nachrichten, nachdem sie verstorben sind. Bis sie einen Brief verfasst, bei dem sie keine Zeit verlieren darf. Denn manchmal lohnt es sich zu kämpfen.
Wie soll man keine Beziehung aufbauen zu jemandem, der jeden Tag hier ist, wie soll man emotional Abstand halten von jemandem, der vor deiner Nase die schlimmste Zeit seines Lebens durchmacht und bei dir Bestätigung und Gewissheit sucht, wo es keine gibt? - Seite 29
Meine persönliche Meinung:Erscheint ein neues Buch von Rowan Coleman, muss dies definitiv sofort bei mir einziehen. Mit Einfach unvergesslich hat die Autorin es geschafft, mir vollkommen den Kopf zu verdrehen. Ich war und bin noch immer richtig verliebt in dieses Buch. Nun durfte ich Zwanzig Zeilen Liebe lesen, und wie sich diese Geschichte auf mich ausgewirkt hat, erfährt ihr nun.
Wenn ich in meiner Zeit als Nachtschwester hier im Hospiz eins gelernt habe, dann dass wir uns eigentlich nur in einem Punkt wirklich von Tieren unterscheiden, nur dieser eine Punkt macht uns zu Menschen: Hoffnung. - Seite 29
Meine Erwartungen auf dieses Buch waren sehr sehr hoch, nachdem ich so begeistert von ihrem Vorgängerbuch zurückgelassen wurde. Ich war mir jedoch im Klaren, dass es irrsinnig schwer werden wird, mich noch einmal so überzeugen zu können. Einfach unvergesslich hat mir definitiv einen Tick besser gefallen und trotzdem hat die Autorin es geschafft, mich mit ihrem zweiten Buch wieder sehr zu begeistern.
Bücher sind irgendwie eine Art Zeitreise, findest du nicht? Bücher holen dich aus deinem eigenen Leben raus und lassen dich in das Leben von jemand anderem rein. Leider muss man immer irgendwann wieder man selbst sein. - Seite 66
In dieser Geschichte bekommen wir Einblick in das Leben dreier Menschen und das ganz genau sieben Nächte lang. Stella, Hugh und Hope. Die Erzählperspektiven wechseln hier regelmäßig ab und dazwischen gibt es immer wieder Briefe, die Stella im Namen ihrer Patienten für deren zurückgebliebenen Verwandten schreibt. Einige dieser Briefe werden immer wieder in die Haupthandlung dieses Buches miteingebunden. Dadurch bekommen wir so einige tolle und sehr kostbare Informationen zu lesen, die die Geschichte stets interessanter und abwechslungsreicher gemacht hat. Rowan Coleman schafft es auch hier den Leser mit dem abwechselnden Aufbau der Geschichte vollkommen in ihren Bann zu ziehen.
Ich glaube, das Leben ist einfacher, wenn man unsichtbar ist. Jedenfalls für jemanden, der nicht so mutig ist wie du. Ich war früher auch mal mutig, aber irgendwie habe ich wohl vergessen, wie das geht. - Seite 108
Stella ist ein hilfsbereiter Mensch, der freiwillig nur Nachts im Hospiz arbeitet. Eine Zeit, in der es ganz besonders still wird, und sich Patienten gerne in vielen Gesprächen ihr gegenüber öffnen. Stella wirkt anderen gegenüber voller Lebensmut und Freude, und doch hat sie selbst ihre eigenen Probleme, die sie sehr gut zwischen privat und beruflich trennen kann. Ihr Mann Vincent hat sich von ihr abgewendet und sie kann nicht anders, als ihm ebenfalls aus dem Weg zu gehen, obwohl sie ihn über alles liebt. Tagsüber gehört Stella das Haus, und Nachts wenn sie arbeiten geht, gehört es Vincent. Eine Lösung, um sich aus dem Weg zu gehen, die auf Dauer natürlich nicht gut ausgehen kann. Hope leidet seit ihrer Geburt an Mukoviszidose und wird im Hospiz nur zur Pflege betreut, bis sie wieder soweit ist, nach Hause gehen zu können. Über viele Jahre hat sie sich zu Hause von der Welt abgeschottet und das Leben an sich vorüberziehen lassen. Dies soll sich nun wieder ändern. Hugh ist alleinstehen und hat nur einen Kater namens Jake zum Freund. Seine zweite Heimat ist das Hospiz, wo er sich um viele Patienten kümmert und als Seelentröster dient.
Ich glaube, das ist eine ganz gute Lebensweisheit, bloß nichts ernst zu nehmen, was eine Katze nicht ernst nimmt. So erspart man sich jede Menge Aufregung und konzentriert sich auf das Wesentliche. - Seite 111
Nach und nach werden all die Geschichten dieser Personen miteinander verknüpft. Wie auch in ihrem ersten Buch haben all die Protagonisten etwas gemeinsam. Es werden Menschen sich begegnen, die das ein oder andere Leben verändern werden. Ein so bewegender, aufwühlender und einzigartiger Roman, der mit seiner Geschichte bei mir sehr lange Nachwirkungen gezogen hat. Rowan Colemans Geschichten nisten sich regelrecht in meine Gedanken ein, was natürlich für die Autorin spricht. Geschichten, die man einfach nicht vergisst und lange im Gedächtnis bleiben.
Vielleicht muss man sich erst bewusst machen, was man eigentlich will, welche Zukunft man sich immer gewünscht hat, um sein Ziel zu erreichen. Es ist relativ leicht, sich eine Niederlage einzugestehen und, wenn es schwierig wird, Menschen loszulassen, die man liebt, oder sich von Träumen zu lösen. Um diese Menschen und für seine Träume zu kämpfen ist das, was wirklich Mut kostet. Und das Einzige, was wirklich zählt. - Seite 321-322
- Broschiert: 416 Seiten
- Verlag: Piper Paperback (31. August 2015)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 349206017X
- ISBN-13: 978-3492060172
- Originaltitel: We Are All Made of Stars
- Preis: 14,99€ (D) - 15.50€ (A)
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