Patricia Marx: Zurück auf Glück Durch vorablesen.de wurde ich mit einem Testleseexemplar dieses durch viel Außergewöhnlichkeit punktenden Romans von Patricia Marx bedacht. Das im Insel Verlag publizierte Buch hält so mache Überraschung - sowohl inhaltlich als auch layouttechnisch - für den Leser parat. Während des Lesens fühlte ich mich einem steten Hin und Her an Gedanken und Eindrücken ausgesetzt, die irgendwie auch nie wirklich zu einer soliden Feststellung gelangten. Das schwankende Schiff des Glücks lässt in diesem Fall wohl keine Eindeutigkeit zu ...~ Rezension ~Eine Frage des GeschmacksIn New York kreuzen sich die Wege von Imogene Gilfeather und Wally Yez. Während sie geradlinig an ihrer glänzenden Karriere als Dessous-Designerin arbeitet, ist es um ihn geschehen und er möchte – koste es, was es wolle – ihr Herz erobern. Damit beginnt ein Tanz auf dem Vulkan, denn sowohl Imogene als auch Wally sind Persönlichkeiten, deren Eigenwilligkeit nicht zu unterschätzen ist. Ob sie jemals zueinander finden oder sich vielmehr selbst im Wege stehen, bleibt zu klären.Zurück auf Glück ist alles – nur kein Roman im herkömmlichen Sinne. Patricia Marx setzt ganz eigene Standards, die aufmerken lassen. Der Autorin gelingt es, durch hervorragend gestiftete Irrungen und Wirrungen zu unterhalten. Zu allererst fällt die unkonventionelle Aufteilung der Handlung in sogenannte "Kapitelchen" ins Auge. Diese bestehen nicht selten aus nur einer Aussage oder gar einem einzelnen Wort.Zum anderen sticht die eigentümliche Einzigartigkeit der Charaktere hervor. Zu denen darf man die Autorin selbst übrigens auch zählen. Denn immer wieder wird sie in die schrägen Handlungssprünge eingebunden. Die Wirkung einer gespaltenen Persönlichkeit zu begegnen, wird dabei schlichtweg und sehr bewusst erzielt. Ein Effekt, der offensichtlich ein wesentliches Gestaltungsmittel des Romans ist.Apropos "schräg", die Absurdität, das Konfuse und eine kraftvoll inszenierte Ironie prägen den gesamten Stil dieses Buches. Abstruse Gedankengänge und -sprünge prasseln wie ein Donnerwetter auf den Leser ein. Dabei wird ganz Alltägliches, das uns wohl allen bekannt ist, im Handumdrehen auf die Spitze des Möglichen und Unmöglichen getrieben.Ich bin ein Fan von ironischem Humor. Ein Grund, weshalb ich dieses Buch äußerst unterhaltend fand. Doch das Mysterium des nicht gänzlich Greifbaren bleibt auch bei mir im Nachhinein bestehen. Es bleibt die Erkenntnis, dass ich noch nie zuvor einen derartigen Roman in Händen hielt.Unvergleichlich ist das Buch ohne Zweifel. Bleibt die Frage, ob unvergleichlich brillant oder unvergleichlich abgedreht? Wahrscheinlich ist es eine würzige Mischung aus beidem: brillant abgedreht.F★ZIT: Grotesk. Amüsant. Spitzfindig.
[Rezension] Zurück auf Glück (Patricia Marx)
Autor des Artikels : creativityfirst
Zum Original-ArtikelPatricia Marx: Zurück auf Glück Durch vorablesen.de wurde ich mit einem Testleseexemplar dieses durch viel Außergewöhnlichkeit punktenden Romans von Patricia Marx bedacht. Das im Insel Verlag publizierte Buch hält so mache Überraschung - sowohl inhaltlich als auch layouttechnisch - für den Leser parat. Während des Lesens fühlte ich mich einem steten Hin und Her an Gedanken und Eindrücken ausgesetzt, die irgendwie auch nie wirklich zu einer soliden Feststellung gelangten. Das schwankende Schiff des Glücks lässt in diesem Fall wohl keine Eindeutigkeit zu ...~ Rezension ~Eine Frage des GeschmacksIn New York kreuzen sich die Wege von Imogene Gilfeather und Wally Yez. Während sie geradlinig an ihrer glänzenden Karriere als Dessous-Designerin arbeitet, ist es um ihn geschehen und er möchte – koste es, was es wolle – ihr Herz erobern. Damit beginnt ein Tanz auf dem Vulkan, denn sowohl Imogene als auch Wally sind Persönlichkeiten, deren Eigenwilligkeit nicht zu unterschätzen ist. Ob sie jemals zueinander finden oder sich vielmehr selbst im Wege stehen, bleibt zu klären.Zurück auf Glück ist alles – nur kein Roman im herkömmlichen Sinne. Patricia Marx setzt ganz eigene Standards, die aufmerken lassen. Der Autorin gelingt es, durch hervorragend gestiftete Irrungen und Wirrungen zu unterhalten. Zu allererst fällt die unkonventionelle Aufteilung der Handlung in sogenannte "Kapitelchen" ins Auge. Diese bestehen nicht selten aus nur einer Aussage oder gar einem einzelnen Wort.Zum anderen sticht die eigentümliche Einzigartigkeit der Charaktere hervor. Zu denen darf man die Autorin selbst übrigens auch zählen. Denn immer wieder wird sie in die schrägen Handlungssprünge eingebunden. Die Wirkung einer gespaltenen Persönlichkeit zu begegnen, wird dabei schlichtweg und sehr bewusst erzielt. Ein Effekt, der offensichtlich ein wesentliches Gestaltungsmittel des Romans ist.Apropos "schräg", die Absurdität, das Konfuse und eine kraftvoll inszenierte Ironie prägen den gesamten Stil dieses Buches. Abstruse Gedankengänge und -sprünge prasseln wie ein Donnerwetter auf den Leser ein. Dabei wird ganz Alltägliches, das uns wohl allen bekannt ist, im Handumdrehen auf die Spitze des Möglichen und Unmöglichen getrieben.Ich bin ein Fan von ironischem Humor. Ein Grund, weshalb ich dieses Buch äußerst unterhaltend fand. Doch das Mysterium des nicht gänzlich Greifbaren bleibt auch bei mir im Nachhinein bestehen. Es bleibt die Erkenntnis, dass ich noch nie zuvor einen derartigen Roman in Händen hielt.Unvergleichlich ist das Buch ohne Zweifel. Bleibt die Frage, ob unvergleichlich brillant oder unvergleichlich abgedreht? Wahrscheinlich ist es eine würzige Mischung aus beidem: brillant abgedreht.F★ZIT: Grotesk. Amüsant. Spitzfindig.