Wer es immer noch nicht mitbekommen haben sollte, dem streich' ich es jetzt nochmals aufs Butterbrot: ich mag skandinavische Jugendbücher. Das mag zwar jetzt sehr allgemein klingen, aber bisher habe ich NUR erfrischende Titel aus dieser Region gelesen, was schlicht und ergreifend daran liegt, dass die Autoren und Autorinnen experimentierfreudiger, offener und irgendwie witziger sind (besonders als amerikanische Vertreter, aber hacken wir da nicht weiter drauf rum).
Doch auch wenn Anne Lise es oftmals auf die Spitze der Peinlichkeit treibt und man ihre Handlungen vielleicht nicht ganz nachvollziehen kann, so hat man doch stets ein kleines Stück Liebe für sie übrig. Sie spiegelt eine Generation wider, die wir nur allzu gut kennen müssten (vielleicht auch, weil wir ein Teil davon sind): junge Menschen, die in einem Fluss voller Möglichkeiten stehen, und von diesen (Wasser)Massen in die Tiefen gedrückt werden, wo es keine Luft zum Atmen gibt (ein wenig erinnerte sie mich dabei stets an Cath aus Fangirl, obwohl diese dagegen fast gesellig wirkte). Selbstironisch und ehrlich spricht sie über ihre Gefühle, die Personen und Ratten um sie herum und natürlich über die Zukunftsängste, die sie täglich quälen. Und so rollt der Lebensball weiter.