Titel: Scatterheart
Autor: Lili Wilkinson
Preis: 16,95€ [D]
Seitenanzahl: 445
Verlag: Coppenrath
ISBN: 3-8157-9511-7
"Ich werde Sie oder Ihresgleichen niemals heiraten. Ich bin die Tochter eines Gentlemans und werde einen Gentleman heiraten. Nicht irgendeinen... dahergelaufenen Studenten."
Als Hannah Cheshires Vater Hals über Kopf das Haus verlässt, ahnt die 14-Jährige noch nicht, dass damit eine Welt für sie zusammen bricht. Schon bald muss sie erfahren, dass ihr Vater, den sie immer für einen bedeutenden Londoner Geschäftsmann gehalten hat, ein stadtbekannter Betrüger und Spieler ist.
Mutterseelenallein bleibt Hannah in dem großen Haus zurück. Jetzt gibt es nur noch einen Menschen, der zu ihr steht: ihr ehemaliger Hauslehrer Thomas Behr. Thomas weiß um Hannahs ausweglose Situation und möchte sie vor Schlimmerem bewahren. Sogleich schmiedet er Pläne für eine gemeinsame Zukunft und hält um Hannahs Hand an. Doch Hannah weist ihn zurück. Wie könnte sie, die Tochter eines Edelmannes, einen bürgerlichen Studenten heiraten?
Dann schlägt das Schicksal ein zweites Mal zu und Hannah landet im Newgate-Gefängnis. Das Urteil: sieben Jahre Strafkolonie in Australien, am anderen Ende der Welt. Währen der gefährlichen Seereise lernt sie nicht nur Hunger und Elend kennen, sondern auch Grausamkeit, Entwürdigung und Gewalt. Aber noch immer gibt sie ihren Traum vom großen Glück nicht auf...
Der Einstieg hat mir nicht ganz so gut gefallen. Es wird parallel erzählt, immer abwechselnd aus Hannahs Gegenwart und dann ein Stück weiter zurück aus Hannahs Vergangenheit, was dann Stück für Stück erklärt, wie Hannah dort gelandet ist, wo sie dann eben ist, bis die beiden Erzählungen sich in der Mitte treffen. An sich ja ganz raffiniert gemacht, aber es verwirrt den Leser.
Dann ist da Hannah. Hannah, unsere liebe Protagonistin, die mich gleich zu Anfang tierisch genervt hat. Das Mädchen ist einfach verzogen, naiv, dämlich, arrogant und weinerlich. Sie brachte mich so dermaßen auf die Palme, dass ich das Buch weglegen musste und ich erst später wieder weiter lesen konnte.
Dann die Story. Ich kann einfach keinen richtigen roten Faden finden, dem das Buch folgen soll. Es erscheint alles total wirr, durcheinander und sinnlos. Ich habe jetzt nur Dreiviertel des Buches gelesen und es dann abgebrochen. Und ich möchte dazu sagen, dass ich das eigentlich nicht mache. Das habe ich erst bei Zwei Büchern in meinem ganzen Leben gemacht. "Scatterheart" ist Nummer Drei.
Dann die vielen unnötig ausführlichen Beschreibungen von Schimmel, Abwasser und Unrat. Hallo?! Das will doch keiner wissen! Aber anscheinend hat die Autorin nichts anderes gefunden um die Seiten zu füllen. Zudem musste ich manchmal alle paar Seiten das Buch zuschlagen, so sehr widerten mich nicht nur der Moder, sondern auch die Charaktere an. Ich hatte ja keine Ahnung, dass Niedertracht ein solches Ausmaß annehmen kann. Grässlich.
Und dann diese Dummheit! Schlimmer als Hannah geht kaum. Um sie herum nur Lügner und Mörder, vor denen ihre wenigen Freunde sie warnen, und sie rennt trotzdem ins Messer! Mädel, dein Ernst?! Und macht sie mal was Vernünftiges zerstört sie gleich darauf meine Erleichterung darüber, indem sie wieder anfängt über ihr grässliches Leben zu jammern. Klar, das Schicksal hat bei ihr mit Unglück nicht gespart. Aber in Selbstmitleid baden bringt da doch nichts!
Der Schreibstil war ja okay. Flüssig zu lesen.
Das Cover fand ich eigentlich recht schön, weshalb ich es auch hatte lesen wollen. Eine tolle Zeichnung! Und ich fand den Titel interessant.
Ich will niemandem zu Nahe treten und ich entschuldige mich auch bei Lili Wilkinson, aber dieses Buch kann ich absolut nicht weiterempfehlen, Sorry.
Euch Leseratten in der großen weiten Welt Liebste Grüße!
Das Leben ist schön ;)
Natalie