Rezension zu “Let’s get lost” von Adi Alsaid

Let's get lost

Let’s get lost

Autor: Adi Alsaid

Seiten: 352 (Hardcover)

Verlag: Harlequin Teen

Sprache: Englisch

ISBN-13: 978-0373211241

 

Der Autor…

Adi Alsaid wurde in Mexiko-Stadt geboren, verließ aber seine Heimat um an der Universität von Nevada, Las Vegas, zu studieren. Nach seinem Abschluss merkte er, dass ihm das Schreiben mehr liegt, packte sein Leben in sein Auto und fuhr an die kalifornische Küste um als Schriftsteller zu arbeiten. Heute lebt Adi wieder in seiner Heimatstadt, wo er schreibt und als Lehrer an der High School arbeitet. Er lebte außer in Mexiko, Kalifornien und Las Vegas, in Tel Aviv – wo seine Wurzeln liegen – sowie in Monterey. Dem Globetrotter könnte es aber jederzeit wieder packen noch andere Orte zu bereisen.
„Let ‘s Get Lost“ ist sein YA-Debüt.

 

Autoren Website: http: www.somewhereoverthesun.com/

 

Der Plot…

Vier Teenager über das gesamte amerikanische Land verteilt und sie haben eines gemeinsam: ein junges Mädchen namens Leila. Mit ihrem roten Auto prescht Leila auf einmal in ihre jeweiligen Leben. Ausgerechnet in Situationen, in denen die Teenager am dringendsten jemanden brauchen.

Da wäre zum einen HUDSON, der in der KFZ-Werkstatt seines Vaters aushilft und bereit ist, für die wahre Liebe seine bisherigen Zukunftspläne zu torpedieren.
BREE ist eine Ausreißerin, immer auf der Suche nach der nächsten Mitfahrgelegenheit ins Nirgendwo und mit einem Hang zur Kleptomanie.
ELLIOT glaubt an das filmreife Happy End…bis zu dem Abend an dem sein eigenes Liebesleben ganz und gar nicht nach Manuskript verläuft.
Und SONIA, die nach dem Verlust ihres Freundes nicht sicher ist, ob sie die Liebe jemals wieder finden wird.

Für nur einen kurzen Augenblick finden Hudson, Bree, Elliot und Sonia in Leila einen Freund. Und doch wird ihrer aller Leben, nachdem das Mädchen weiterzieht, verändert sein. Aber was ist mit Leila? Könnte sie sich selbst verlieren auf der Suche nach ihren Nordlichtern?

 

Meiner Ansicht nach…

Drei Worte zieren die Karte des „Let’s get lost“ Covers: Loss, Hope und Love. Und ja, tatsächlich markieren diese Worte jede erzählte Geschichte im Buch auf ganz eigene Weise.

Das Debüt von Adi Alsaid beinhaltet fünf in sich abgeschlossene Kurzgeschichten, die jedoch wegen einer Person alle verknüpft sind. Der Erzählstil entspringt der 3. Person.

Natürlich ist bei einer Geschichte, in welcher mehrere Personen in den Fokus gesetzt werden – und sei es nur für eine kurze Seitenspanne – die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man mit mindestens einer Figur nicht auf einen Nenner kommt. So auch in „Let’s get lost“.

Am positivsten fiel mir Elliot auf. Ein Romantiker, der mir vor allem wegen seiner Liebe zu John Hughes Filme sympathisch war. Er ist verzweifelt und sehr verknallt in seine Jugendfreundin. Den Traum von einem Happy End vor dem inneren Auge, läuft er – durch Leila angestachelt – durch die Nacht hinter seiner Angebeteten hinterher.

 

“But life’s not like the movies. You try to live your life like the movies, and you end up with a bloody hand and a broken heart.”
“That actually sounds like a line from a movie.”

- aus “Let’s get lost”, Leila und Elliot auf Seite 157

Hudson hat wohl Leilas Herz am meisten berührt. Gleich zu Beginn entwickelt sich eine Chemie, die aber nicht lange währt, da Hudson es schlichtweg versemmelt. Ich persönlich hatte leider nicht den größten Bezug zu ihm.
Bree konnte mich zwar mehr überzeugen, jedoch hat sie die Angewohnheit nicht nur sich, sondern auch Leila durch ihr kindisches Verhalten in unmögliche Situationen zu manövrieren.

 

“People can say whatever they want about you, Leila, but life is not boring when you’re around.”

- aus “Let’s get lost”, Bree auf Seite 133

Sonias Geschichte war sehr ergreifend und ihr innerer Kampf nachzuempfinden. Erlebnisse, die Leila und Sonia hatten, wirkten auf mich aber teilweise zu unglaubwürdig.

Vielleicht hätte es dem Plot allgemein gut getan, mindestens eine der Figuren wegzulassen und sich mehr mit Leila zu beschäftigen. Ihre Persönlichkeit hat mein Interesse am meisten geweckt. Sie ist ein sehr lebensbejahendes Mädchen, dass sich gerne treiben lässt und der Welt mit offenen Armen gegenüber tritt.
Lange erfährt man aber überhaupt nichts über Leila. Weder Hudson und Bree, noch Elliot und Sonia, sind sonderlich neugierig mehr von ihr zu erfahren – woran ich mich übrigens etwas rieb. Da eilt das Mädchen – zugegebenermaßen ungefragt – an ihre Seite und dann interessieren sich die vier Teenager nur für sich selbst. Einzig das sie die Nordlichter in Alaska sehen will, teilt Leila ihren Weggefährten mit.  Dabei war ihre Geschichte die wohl traurigste. Am meisten störe ich mich daran, wie nebensächlich der Autor mit Leila verfahren ist. Mit dieser Figur möchte man einfach mehr Zeit verbringen, insbesondere weil sie viel erlebt hat.

Insgesamt hätte es dem Buch nicht geschadet, wenn gewisse Aspekte nicht allzu oberflächlich abgehandelt worden wären. Emotional geht es aber allemal zu. Es geht um Gefühle, Mut, und wie man sich dem Leben auf der Schwelle zum Erwachsenwerden stellen muss.

Nichtsdestotrotz gefällt mir die Idee hinter “Let’s get lost” und ich werde Adi Alsaids nächstes Projekt sicher beobachten.

 

Tacheles…

Im Ganzen mochte ich die Idee von Adi Alsaid für sein Debüt LET’S GET LOST. Ein großer Roadtrip mit vielen Gefühlen und der Message, seinem Herz etwas öfters Gehör zu schenken. So ein Plot lockt mich immer. An der Ausführung haperte es für mich schlussendlich leider. Die jeweiligen Schicksale der Charaktere waren nicht uninteressant, jedoch wurde für mich Leila zu sehr zur Randfigur gemacht. Dabei ist dieses Mädchen unglaublich interessant. Obwohl ich nicht so verzückt bin wie viele US-Leser, empfehle ich Contemporary-Lesern dieses Buch.

 

The Book Depository | Harlequin Teen

 


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