In der Science Fiction Database findet sich eine tolle Rezension zu meiner Story “Jutta“, die in NOVA 15 erschienen ist (bei uns im Shop zu bestellen).
Bernhard ist als begnadeter Fußballspieler aus den Slums des Draußen in den Luxus der Turmstadt Neulin aufgestiegen. Um den neuen Status auf Dauer zu sichern, heiratet er in eine der besten Familien ein, doch seine Frau Jutta ist eine ziemliche Meckerziege…
Uschi Zietsch gelingt das Kunststück, als Autorin ihre Geschichte glaubwürdig aus Männersicht zu erzählen, nicht ohne die männlichen Schwächen geschickt und liebevoll bloßzustellen und zur Wahrung von Gleichgewicht und Gerechtigkeit auch Schwächen der Frauen anzudeuten. Die Handlung erinnert mich an den Loriot-Sketch “Das Ei ist zu hart”, der mit den Worten endet: “Ich bringe sie um! Morgen bring ich sie um.” Die skizzierte zweigeteilte zukünftige Gesellschaft ist eine konsequente Weiterentwicklung der schon heute immer weiter auseinanderklaffenden Schere zwischen Arm und Reich, die Situation auf den Müllkippen in vielen Ländern der sogenannten “Dritten Welt” wird nach Deutschland verlegt und mit grünem Gedankengut gerechtfertigt. Auch die derzeitige Diskussion um Hartz IV, “Sozialschmarotzer” und “Prekariat” zielt in diese Richtung – auch hier wird Proll-Ausdrucksweise plötzlich gesellschaftlich akzeptiert, wenn es sich um einen erfolgreichen Sportler handelt. Durch diese Vielschichtigkeit ist “Jutta” weit mehr als eine satirische Beziehungsgeschichte.