Rezension zu “Fangirl” von Rainbow Rowell

Fangirl_Rowell

 Fangirl

Autorin: Rainbow Rowell

Seiten: 448 (Hardcover)

Verlag: St. Martin’s Press

Sprache: Englisch

Erst-Vö.: Sept. 2013

ISBN:  978-1250030955

Die Autorin…

Rainbow Rowell lebt mit ihrem Mann und zwei Söhnen in Omaha, Nebraska. “Attachments”, ihr erstes Buch, erschien im Jahr 2011. Doch der Durchbruch wird ihr ohne jeden Zweifel im Jahr 2013 gelingen. Neben ihrem ersten Jugendbuch “Eleanor & Park”, welches im Februar ’13 bei St. Martin’s Press (Imprint von Macmillan Publ.) erschien, ist im September 2013 Rainbows drittes Buch “Fangirl” veröffentlicht worden.

Rainbows viertes Buch – KEIN Jugendbuch – trägt den Titel “Landlines” und erscheint im Juli 2014.

Besucht für mehr Informationen unbedingt das Blog der Autorin: http://rainbowrowell.com/blog/

Der Plot…

Cath ist Fan der Simon Snow Serie. Sie und ihre Zwillingsschwester Wren haben sich seit den frühen Teenagerjahren den Figuren – allen voran natürlich Simon Snow selbst – bedient und schrieben leidenschaftlich Fan-Fictions. Es ist ihre Flucht gewesen, vor dem Gefühl von ihrer Mutter im Stich gelassen worden zu sein. Tausende von Simon Snow Fans warten seither mit angehaltenem Atem auf jedes kommende Kapitel.

Doch mit den Jahren wurden nicht nur ihre Lieblingsfiguren älter. Während die introvertierte Cath nur Fan-fictions schreiben will, möchte Wren mehr. Sie ist herausgewachsen aus dieser Szene. Beide führt der Weg zum gleichen College. Doch Wren besteht auf getrennte Zimmer, zum ersten Mal nach 18 Jahren. Und während die eine sich Verbindungsparties hingibt und neue Freundschaften schließt, tut sich die andere schwer im täglichen Umgang mit ihrer mürrischen Mitbewohnerin, deren anhänglichen Freund und ihrem zielstrebigen, attraktiven Partner im Fiction-Writing Kurs.

Kann Cath es ohne Wren schaffen? Ist sie bereit, ihr eigenes Leben zu leben? Wird sie wirklich über ihren Schatten springen und eigene Geschichten schreiben?

Meiner Ansicht nach…

Bereits mit “Eleanor & Park” hat sich Rainbow Rowell tief in mein Herz geschrieben. Mit “Fangirl” hat die amerikanische Autorin ihr zweites Buch in diesem Jahr veröffentlicht. Beachtlich. “Fangirl” unterscheidet sich und doch haben beide Geschichte etwas gemeinsam: Rainbow Rowell scheint einen Faible für Figuren zu haben, die gegen den Strom schwimmen und in denen sich doch der Leser in irgendeiner Form wieder erkennt.

So auch bei mir. Mich verbindet mit “Fangirl” Protagonistin Cath, ob ich will oder nicht, dass wir unsere Leidenschaft auf ganz eigene Weise ausleben. Cath ist ein introvertierter Mensch. Sie lebt ihr Hobby äußerst intensiv aus, um ihrer gewohnten Umgebung zu entfliehen. Cath schreibt Fan-Fictions. Das tue ich zwar nicht, aber es war für mich nicht schwer, mich in sie hineinzuversetzen. Ich konnte ihre Leidenschaft und die Bedeutung dessen verstehen. Zum anderen kam mir Cath manches Mal fast zu eigenbrödlerisch rüber, wenn sie ihre Überzeugung vertrat.

Wie schon in “Eleanor & Park” baute die Autorin um ihre Protagonistin Cath sehr reale Schilderungen aus dem Leben eines Teenagers, während seines ersten Schuljahres. Die Unsicherheiten, die Angst auf das Neue. Ich denke, diesen Punkt haben viele von uns schon mal erreicht. Es ist die Linie, die das Leben im Elternhaus zum großen Unbekannten in der Welt da draußen zeichnet. Das College kann besonders für Menschen wie Cath, die sich nicht gerne neuen Orten und sozialem Umfeld anpassen, überwältigend und vielleicht schmerzhaft sein. Die Autorin hat diese Empfindungen Caths und ihre Erfahrungen sehr gut und authentisch dargestellt.

Doch zum Glück muss Cath diesen Weg nicht komplett alleine gehen. Während sich ihre Zwillingsschwester Wren von ihr abnabelt, ja sie geradezu wegstößt, treten neue Menschen in Caths Leben…ob sie will oder nicht. Zum einen ist da die zickig und mürrisch wirkende Zimmergenossin Regan. Nach einem holprigen Start, den sowohl die zwei als auch ich erlebt hatte, tasten sie sich auf ihre Weise aneinander ran. Resultat sind nicht minder zum kaputtlachen schöne Dialoge. Aber auch Regans Freund Levi, der Caths Ansicht nach viel zu oft in ihrem Zimmer hockt, bringt das gewisse Gefühl mit sich. Diesen Kerl fand ich auf Anhieb liebenswert. Er scheint das Leben wie kein anderer mit einem Lächeln auf den Lippen zu leben. Ist sozial und offen. Das genaue Gegenteil von Cath also. Und trotzdem ziehen die beiden sich an wie Magnete.

In “Fangirl” geht es so viel mehr als um ein Mädchen, dass ihren Nerdstatus und das tägliche College Leben unter einen Hut bringen muss. Hier geht es um Liebe und Freundschaft. Aber auch Familie wird ganz groß geschrieben. Ich liebe es wie Rainbow Rowell soziale, familiäre Themen und Emotionen miteinander verbindet, und zu etwas zauberhaftem zusammensetzt. Das einzige womit ich nicht so recht warm wurde, und hierfür würde mir sicher Cath eine drüber ziehen, waren tatsächlich die Fan-Fiction Auszüge. So erwischte ich mich dabei, wie ich diese immer häufiger mehr sporadisch überflog. Das hatte jedoch keinen Einfluss auf meinen Eindruck zur Geschichte. Ich las jedes Kapitel mit einem dümmlichen Grinsen im Gesicht und fühlte mich einfach wohl zwischen den Seiten.

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Tacheles…

Dieses Buch lebt von seinen Charakteren. Allen voran Protagonistin Cath, introvertierter super-Nerd, die Angst vor dem wahren Leben abseits ihres Laptops hat. Doch wie sehr ich sie und ihre Macken in mein Herz geschlossen habe. Genau wie ihre miesepetrige Mitbewohnerin und deren etwas anhänglichen Freund Levi, prägen die Geschichte. “Fangirl” ist eine humorvolle, mit witzigen Dialogen gespikte bittersüße Geschichte über das Erwachsenwerden. Wer Contemporary Geschichten mag, sollte definitiv die Bücher von Rainbow Rowell lesen. Ich kann sie mir aus meinem Regal nicht mehr wegdenken.

Meine Rezension zu “Eleanor & Park”

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