Für Miriam beginnt ein scheinbar normaler Schultag. Doch dann passiert das Unfassbare: Nachdem es zur Pause geläutet hat, fällt plötzlich ein Schuss. Erst realisiert niemand, was passiert ist, doch schon bald erkennen alle, dass sie sich mitten in einem Amoklauf befinden. Bei dem Amokläufer handelt es sich um das Mobbingopfer von Miriam und ihrer Clique – Matias. Dieser erschießt bei dem Amoklauf Miriams Freund Tobi vor deren Augen. Miriam hingegen überlebt diese Tragödie, doch in ihr bleiben nur Leere, Schuldgefühle, Wut und die Fragen zurück, warum dies alles passieren musste und ob ihr Leben ohne Tobi überhaupt noch einen Sinn hat.
Anna Seidl kam 1995 in Freising/Deutschland zur Welt und lebte in ihrer Kindheit unter anderem in Budapest/Ungarn. Später zog sie mit ihrer Familie nach Bayern. Ihre Leidenschaft fürs Schreiben entdeckte sie schon in ihrer Grundschulzeit. Im Januar 2013 erscheint ihr Debütroman „Es wird keine Helden geben“ im Oetinger Verlag. Zurzeit lebt Anna Seidl mit ihren Eltern und ihren Geschwistern in der Nähe von Aschaffenburg.
Das Cover von „Es wird keine Helden geben“ ist sehr schlicht gehalten und der Titel des Buches füllt das ganze Cover aus. Der Schriftzug ist in Schwarz und Rot gehalten und vielleicht eine Andeutung auf den Amoklauf (rot für das Blut, das dabei fließt und schwarz für den Tod und die Trauer).
Bevor ich mit dem Lesen des Romans begonnen habe, war ich mir schon sicher, dass dies keine leichte Kost werden würde. Doch dass der Roman mich emotional so mitnehmen würde, hätte ich nicht gedacht.
Schon von Anfang an fand ich schnell in die Story hinein. Dies lag besonders an dem flüssigen Schreibstil, der sehr real gehalten ist. Durch ihn fühlte ich mich oft so, als würde ich direkt neben Miriam stehen und das ganze Geschehen an ihrer Seite miterleben. Die Protagonistin Miriam ist vor dem Amoklauf ein ganz normales Mädchen mit den typischen Jugendproblemen, doch im Großen und Ganzen geht es ihr gut: Sie hat einen Freund, mit dem sie glücklich zusammen ist und eine Mädels-Clique, mit der sie viel unternimmt.
Doch dann passiert etwas, dass ihr Leben schlagartig verändert: Ihr Mitschüler Matias begeht einen Amoklauf und tötet dabei ihren Freund Tobi – und das vor ihren Augen. Diese Tragödie öffnet Miriam die Augen und bei der Bewältigung wird ihr klar, dass auch sie eine Mitschuld an dem Amoklauf hat, weil sie gemeinsam mit ihren Freundinnen ihren Mitschüler Matias gemobbt hat. Die Themen, die in „Es wird keine Helden geben“ behandelt werden sind sehr aktuell, gerade weil immer häufiger in den Medien von Amokläufen und Mobbing berichtet wird.
Anna Seidl greift diese in ihrem Jugendbuch perfekt auf und regt dabei zum Nach- und Umdenken an.
An dieser Stelle sollte auch erwähnt werden, dass die Autorin die Lektüre im Alter von 16 Jahren verfasst hat, was wirklich eine große Leistung ist, vor der ich großen Respekt habe. Empfehlen würde ich „Es wird keine Helden geben“ Leserinnen und Lesern ab 14 Jahren und älter. Auch als Schullektüre eignet sich das vorliegende Buch perfekt.
Mein Fazit ist, dass mich der Roman „Es wird keine Helden geben“ sehr berührt hat und ich schon von Anfang an in die Story gezogen wurde. Ich denke, dass er mir noch sehr lange in Erinnerung bleiben wird, und hoffe in Zukunft noch mehr von Anna Seidl zu hören. An das vorliegende Buch möchte ich gerne die volle Mondanzahl (5 von 5 Monden vergeben) und kann es jedem nur an Herz legen: Unbedingt lesen! An Oetinger für die Bereitstellung dieses Leseexemplars. Bildquelle: Oetinger Verlag; Alle Rechte am Cover liegen beim Verlag.