Rezension zu “Die Puppenkönigin” von Holly Black

 

©Nightingale

Die Puppenkönigin

Autorin: Holly Black

Übersetzung: Anne Brauner

Seiten: 256 (Hardcover)

Verlag: cbj

Sprache: Deutsch

ISBN:  978-3-570-15643-8

 

Die Autorin…

Holly Black lebt mit ihrer Familie und vielen Tieren in New Jersey. Seit sie 2002 den Roman »Elfentochter« veröffentlichte, der von der American Library Association als »Best Book for Young Adults« ausgezeichnet wurde, lebt sie als freischaffende Autorin. Zusammen mit dem Illustrator Tony DiTerlizzi ersann und schrieb sie die Bestseller-Kinderbuchreihe »Die Spiderwick-Geheimnisse«. Holly Black schlägt die internationale Presse und ein riesiges Fanpublikum mit jedem ihrer Romanen und einem neuen Zauberkosmos in ihren Bann.

Quelle Autoreninformation: cbj Verlag

Autorenwebsite: http://www.blackholly.com/

 

Der Plot…

Zach, Poppy und Alice sind schon seit vielen Jahren allerbeste Freunde. Sie lieben es, sich für ihre Spielfiguren aus der Kindheit Geschichten einer magischen Welt, die voller Abenteuer und Heldentum ist, auszudenken. Doch inzwischen sind die drei 12 Jahre alt. Hänseleien von Mitschülern und äußerer Druck von Eltern, machen es den Kids in der letzten Zeit nicht einfach. Es geht soweit, dass  Zachs Vater seine heißgeliebten  Spielfiguren einfach entsorgt und seinen Sohn somit dazu zwingt, sich für angemessenere Spiele zu begeistern. Für Zach bricht die Welt entzwei und sieht sich gezwungen seinen beiden Freundinnen aus dem Weg zu gehen, denn das Spiel ist für ihn nun beendet. Doch eines Nachts stehen die Mädchen plötzlich vor Zachs Fenster und bitten ihn um Hilfe bei der Lösung eines ganz anderen Problems. Poppy schwört, dass sie seit einiger Zeit von einer Porzellanpuppe ihrer Mutter heimgesucht wird, die behauptet, die Seele eines vor langer Zeit ermordeten Mädchens in sich zu tragen. Erst wenn die Freunde sie zu dem Ort des Verbrechens zurückgebracht und dort begraben haben, werde sie Ruhe geben. Andernfalls wird sie die drei Freunde verfolgen – bis in alle Ewigkeit! 

 

Meiner Ansicht nach…

Mir wurde schon öfters empfohlen doch mal ein Buch von der Autorin Holly Black zu lesen. Nun war es ausgerechnet “Die Pupppenkönigin”, geeignet für Kinder aus der Mittelstufe, dass mich besonders ansprach.
Diese Geschichte erzählt das aufregende Abenteuer der drei Freunde Zach, Poppy und Alice, die sich auf Mission begeben, die Seele einer alten Puppen zur Ruhe zu setzen. Hört sich süß und verspielt an, bietet aber auch viele seltsame und schaurige Gänsehaut Momente. Denn die sogenannte Puppenkönigin aus der Vitrine von Poppys Mutter, sucht angeblich immer wieder das Mädchen heim. Demnach trägt sie in sich in Wahrheit die Seele eines ermordeten Mädchens, dass endlich ihren Frieden finden will. Für Zach und Alice ist das zunächst dummer Hokuspokus, der aus den wilden Gedanken ihrer Freundin Poppy entsprungen ist. Doch dann erleben sie selbst unheimliche Dinge, die sie sich immer schwer erklären können.

“Die Puppenkönigin” wird entgegen meiner Erwartungen aus Sicht des Jungen Zach erzählt. Eine positive Überraschung, da man ja schon bei einer Geschichte in der es um eine Puppe geht, davon ausgeht, dass sie auch von einem der beiden Mädchen erzählt wird. Zach ist ein ganz wundervoller Junge, der viel lieber seine Zeit mit Poppy und Alice verbringt, wit mit Jungs in seinem Alter. Zach trägt viel Fantasie in sich. Mit seiner Kreativität während des Spielens, wirft man einen wunderbaren Blick auf die wilde Vorstellungskraft und die Unbeschwertheit, die Kinder in sich tragen. Für ihn, Poppy und Alice sind die gespielten Abenteuergeschichten jedoch viel mehr als nur kindlicher Zeitvertreib. Sie können so nicht nur der Realität entfliehen, sondern sehen diese Geschichten tatsächlich als etwas Echtes.

 

“Mitten in der Nacht hing eine Stille über der Welt, als wäre außer ihm kein einziger Mensch wach. Sie schmeckte nach Magie und endlosen Möglichkeiten.”

Seite 76 aus “Die Puppenkönigin”

 

Was mir besonders gut gefallen hat war, dass ich als Leser durch Zachs Schilderungen auch sehr gut Poppy und Alice kennengelernt habe. Sie waren keine Randfiguren, trotz des Erzählstils, sondern waren mir von Beginn an vertraut. Poppy ist ein bisschen herrisch und trotzig, während Alice eher ruhig und manchmal fast ängstlich wirkt. Jeder der Kinder hat eine ganz unterschiedliche Persönlichkeit, was zu vielen Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten führt. Trotzdem sind sie durch ein ganz besonderes Band miteinander verbunden. Das Alter in dem sie sich befinden lässt ein Kind Veränderungen durchleben. Es ist die Schwelle vom Kind sein zum Teenager werden. Entsprechend verwirrt sind Zach & Co. auch.

Die vierte Figur im Bunde, die Puppenkönigin, hat ihren Zweck vollkommen erfüllt und selbst mir kalte Schauer über den Rücken gejagt. Ihr Geheimnis, hinter das die Kinder kommen müssen um die Puppenkönigin zur Ruhe zu betten, ist erschreckend und auch furchtbar tragisch.

“Die Puppenkönigin” bietet eine Balance zwischen Kind sein, zu waghalsigen und riskanten Abenteuern. Zu Beginn hatte ich trotz der wunderbaren Charaktere nicht so den Drive beim Lesen. Mir fehlte irgendein Kick, der sich dann aber noch einstellte und der Geschichte die nötige mysteriöse Spannung gab.

 

Tacheles…

Holly Blacks kleines Buch ist süß und hat zugleich eine unheimliche Atmosphäre. Es ist eine wunderbare Geschichte über Freundschaft und das Herauswachsen aus den Kinderschuhen. “Die Puppenkönigin” ist sowohl für seine Zielgruppe als auch für jung gebliebene Erwachsene geeignet, die zwischendurch Leselust auf eine leicht gruselige und abenteuerliche Geschichte verspüren.

 

cbj Verlag | Amazon.de | Thalia

 


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