Rezension zu “Die Auserwählten – Im Labyrinth” von James Dashner

Von Nightingale @nightingale78

Die Auserwählten – Im Labyrinth

Autorin: James Dashner

Seiten: 496 (Hardcover)

Verlag: Chicken House

Sprache: Deutsch

ISBN:  978-3-551-52019-7

Der Autor…

James Dashner wuchs in einer Kleinstadt in Georgia, USA, auf. Der dichte Wald in dieser Gegend lieferte ihm bereits als Kind viele Ideen für seine späteren Geschichten. Nach seinem Studium arbeitete James zunächst in der Wirtschaft. Doch schon bald fühlte er sich als “kreativer Mensch im Körper eines Buchhalters” gefangen und wandte sich dem Schreiben zu. Seitdem ist er Autor zahlreicher Bücher. Seine Trilogie “Die Auserwählten” eroberte in den USA auf Anhieb die Bestsellerlisten und zieht die Fans nun auch im Kino in ihren Bann: Der erste Band wurde von 20th Century Fox verfilmt, unter anderem mit Dylan O’Brien und Thomas Brodie-Sangster in den Hauptrollen. James Dashner lebt mit seiner Frau und seinen vier Kindern inmitten der Rocky Mountains, behauptet er zumindest.

Weitere Informationen unter: www.jamesdashner.com

Der Plot…

Ein Junge erwacht in einem Aufzug. Thomas heißt er, doch an mehr vermag er sich einfach nicht zu erinnern. Thomas ist an einem bizarren Ort namens >Lichtung< gelandet. Sie wird umschlossen von einem endlosen Labyrinth. Doch er ist nicht der Einzige dort. Die Lichtung wird von 50 Teenager-Jungen bewohnt. Auch sie haben kein Gedächtnis, keine Erinnerung daran woher sie eigentlich kommen. Die Lichtung ist zu ihrem Zuhause geworden und gleichzeitig versuchen sie das Labyrinth drumherum zu knacken, um endlich wieder frei zu sein. Aber der Weg nach draußen scheint aussichtslos. Jede Nacht verschieben sich die gewaltigen Mauern des Labyrinths, in welchem Monster lauern. Thomas’ Kopf platzt bald vor offenen Fragen. Wie sind sie dort gelandet? Was haben sie getan, um sowas zu verdienen? Die anderen Jungs beobachten den Neuen argwöhnisch. Und dann passiert etwas seltsames. Etwas, dass noch nie zuvor eingetreten ist. Einen Tag nach Thomas’ Ankunft bringt der Aufzug einen weiteren Neuling in das Labyrinth. Es ist ein bewusstloses Mädchen und sie hat eine Nachricht mitgebracht: Sie ist die Letzte. Für immer… Die Jungs wissen, jetzt wird sich alles ändern, und Thomas braucht nun noch dringender Antworten. Doch gibt es diese überhaupt? Gibt es einen Ausweg aus diesem Albtraum?

Meiner Ansicht nach…

Labyrinthe flößen mir zugegebener Maßen ein wenig Angst ein und haben eine beklemmende Wirkung auf mich. Sie spielen mit der Psyche eines Menschen und man kann in ihrer Unendlichkeit verloren gehen. Autor James Dashner beschloss, dass sich daraus aufregender Lesestoff machen ließe. So schloss er im Auftakt “Die Auserwählten – Im Labyrinth” eine große Gruppe von Jungen in einer makaberen, surrealen Welt umgeben von einem riesigen Labyrinth ein. Er gab ihnen nichts weiter, als ihre Namen und den Urinstinkt eines Menschen: Überlebenswillen.

Diese Reihe gehört für viele zu den Must-reads unter den Jugendbüchern. Doch ist die Faszination und Begeisterung auch auf mich übergesprungen?

Geschichten, deren Inhalt nicht leicht zu durchschauen ist, lese ich unglaublich gern. James Dashner verfrachtet sozusagen den Leser genauso in den dunklen Aufzug, wie er es mit Protagonist Thomas getan hat. Von Anfang an, spürt man wie sich die Hauptfigur faktisch blind an einer unsichtbaren Kante entlang hangeln muss. Es gibt keine Vertrautheit, keine Vorwarnungen. Man steht genauso im dunkeln und weiß nicht, wie man anknüpfen soll. Es überkommt einem eine Welle von Beklemmung, Hoffnungslosigkeit und Verwirrung. Auf der einen Seite mochte ich das Gefühl der Hoffnungslosigkeit und dem planlosen Treiben, auf der anderen Seite wirkte das Szenario manches Mal zu erdrückend auf mich. Fragen über Fragen werden mit jeder nächsten Stunden für Thomas aufgeworfen. Es scheint kein Ende zu geben und kein Ausweg.

Der Einstieg war für mich etwas holprig. Dashner wählte einen einzigartigen Sprachumgang unter den jungen Bewohnern, der mich nicht weniger verwirrte als Thomas. Doch mit Voranschreiten der Geschichte, bekam ich ein Gefühl für diese Sprache. Und obwohl sich zeitweise nicht viel tut, so wird es nie langweilig weiterzulesen.

Was mir sehr gut an Thomas gefiel war sein Kampfgeist. Seine Sturheit und Neugierde macht ihn nicht gerade zum Liebling in der Gruppe, doch er besteht auf Antworten. Er will nicht einfach hinnehmen, dass er dort festsitzt. Thomas umgibt auch etwas geheimnisvolles. Die anderen Charaktere gestaltete Autor James Dashner nicht weniger faszinierend. Ich fragte mich manches Mal, wen ich bedrohlicher finden sollte: den einen oder anderen hitzköpfigen >Lichter<, oder die Monster im Labyrinth. Die Stimmung ist mit jedem Kapitel mehr angespannt. Bis zum unbarmherzigen Cliffhanger des ersten Buches zittert man immer mehr mit verschiedenen Charakteren, allen voran natürlich Thomas.

Was nach dem Beenden des Buches geblieben ist, sind neue Fragen. Und auch für die Fortsetzung “Das Labyrinth – in der Brandwüste” kann ich mir sicher sein, dass James Dashner den Beteiligten hart zusetzen wird.

Die Buchfortsetzungen…

Tacheles…

Das Labyrinth ist nichts für schwache Nerven. Dieser Auftakt verstört, verwirrt und bescherte mir jede Menge Gänsehaut. Das Setting ist fantastisch und kreativ gestaltet worden und die Charaktere unglaublich facettenreich. Ein starker Auftakt, der meine Erwartungen an die Fortsetzung hochgeschraubt hat.

Carlsen Verlag

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