Titel: Der Mann im Heuhaufen
Autor: Birgit Hasselbusch
Preis: 14,90 [D]; 15,40 [A]
Seitenanzahl: 272
Meine Wertung: Drei Seifenblasen
Verlag: dtv
ISBN: 978-3-570-16324-5
Will ich kaufen!
(Ver)Suche das Unmögliche und finde das Glück
Charlotte liebt ihre Altbauwohnung in der Hamburger Innenstadt. Zugegeben, sie ist etwas eng, aber sehr charmant. Als ihr Freund Kai ein Einfamilienhaus am Stadtrand als ihr zukünftiges Heim auserwählt, ohne sie nach ihrer Meinung zu fragen, reicht es ihr. Charlotte flieht im Zug nach Berlin. Auf dem Weg zurück trifft sie IHN und beschließt, dass es Zeit ist, in ihrem Leben aufzuräumen: Kai muss raus. Ihre Mutter Dörte muss raus - oder zumindest weit, weit weg. Und Charlotte selbst muss auch raus, und zwar in die große weite Welt, um den schönen Unbekannten zu finden, der ihr so richtig den Kopf verdreht hat.
Ich habe mich für das Buch in erster Linie wegen des Titels entschieden, weil ich fand, dass er witzig klang, nach einer witzigen, frischen Idee. Es war ja auch kein 0815 Kitsch-Drama, sondern eine schöne Idee von einer Liebesgeschichte zwischen einem Mann und einer Frau, die sich unbedingt wieder sehen wollen, jedoch keine Ahnung haben, wie sie den jeweils anderen finden sollen. Die Story drehte sich jedoch kaum um Charlottes Liebesromanze, sondern eher um ihre Selbstfindung und wie sie selbst verwirklichte, was sie will und alten Ballast los wird. Was mich absolut nicht stören würde, es muss nicht immer alles vor Kitsch triefen, wenn die Hauptprotagonistin nur nicht so schrecklich nervig wäre. Natürlich gab es eine Entwicklung im Laufe des Buches und ihrem kleinen Selbstfindungstrip, allerdings nur von nervtötend zu auf eine andere Art nervtötend. Ich vermute, das liegt an mir, ich konnte mich so gut wie gar nicht mit Charlotte identifizieren. Sie ist nie zufrieden und behandelt die Menschen, die versuchen ihr zu helfen, als wären sie ein Störfaktor, als stünden sie ihr nur im Weg. Sie geht immer gleich vom schlimmsten aus, hat Vorurteile und lässt ihre Wut an Leuten aus, die gar nichts dafür können und ist dabei auch noch so seltsam selbstgerecht. Sie ist egoistisch, weil für sie allein wichtig ist, was sie gerne hätte, was andere mögen, interessiert sie nicht und sie ist überhaupt nicht kompromissbereit. Wenn sie ihren Freund nicht liebt, soll sie sich halt von ihm trennen. Wenn sie glaubt, von ihrer Freundin verraten worden zu sein, soll sie halt mit ihr darüber reden. Und wenn ihr Vater nicht sofort erreichbar ist, muss sie sich nicht gleich verrückte Verschwörungstheorien einfallen lassen. Und schließlich gibt sie noch die Schuld an allem den anderen. So viel zur Person, die anderen Charaktere waren ein bisschen blass, aber okay. Die Story selbst war leider auch ein bisschen konfus, vor allem durch Charlys Sprunghaftigkeit, aber es gab einen roten Faden und wie bereits erwähnt, hat mir die Idee auch recht gut gefallen, es gab ein paar hübsche Wendungen. Der Schreibstil war locker und witzig, was manchmal ein bisschen bemüht klang aber dennoch leicht und gut zu lesen war. Was mich noch gestört hat, war das Ende. Es ging mir ein bisschen zu abrupt und das Happy End kann man gar nicht richtig genießen, weil es nur ganz kurz zur Sprache kommt. Den Traummann, dem sie die ganze Zeit hinterher jagt, den lernt man eigentlich gar nicht kennen - das fand ich halt ein bisschen schade.
Schöne Farben, blumig, passend, aber für manche wohl eher abschreckend als anziehend
Eine süße Idee mit dürftiger Umsetzung. Es war eigentlich okay.
Ich danke auf jeden Fall BLOGG DEIN BUCH und dtv - Vielen, vielen Dank, dass ich das Buch lesen durfte, auch wenn es irgendwie nicht so meinen Geschmack getroffen hat. Das lag wohl hauptsächlich an der Hauptprotagonistin, mit der ich mich nun mal nicht so gut verstanden habe.
Alles, alles Liebe!