Rezension zu “Das Labyrinth jagt dich” von Rainer Wekwerth

Von Nightingale @nightingale78

Das Labyrinth jagt dich

Autor: Rainer Wekwerth

Seiten: ca. 345 (gebundene Ausgabe)

Verlag: Arena

Preis: 16,99 EUR (D.land)

ISBN: 978-3401067896

Der Autor…

Rainer Wekwerth ist Autor aus Leidenschaft. Oft liest man, ein Autor habe sein Hobby zum Beruf gemacht. Rainer Wekwerth dagegen bezeichnet das Schreiben als Sucht: Er kann gar nicht anders. Rainer ist Autor erfolgreicher und preisgekrönter Bücher, die er teilweise unter Pseudonym veröffentlicht. Bisher war er hauptsächlich in der Fantasy heimisch, nun erzählt er mit dem Labyrinth-Zyklus eine mitreißende Geschichte, die die Grenzen der Genres sprengt. Neben dem Schreiben coacht er Autoren und Schreibschüler (kreatives-Schreiben.net), ist Ehemann und Vater einer Tochter. Rainer Wekwerth lebt mit seiner Familie im Stuttgarter Raum.

Quelle: Arena Verlag

Weitere Infos über Rainer Wekwerth findet ihr auch auf www.wekwerth.com/und www.arena-verlag.de/reihe/wekwerth

Der Plot…

Das Labyrinth zählt in seinem perfiden Spiel weiter die Zeit runter. Wer die Spielregeln kennt, überlebt. Wer sie nicht kennt, kann nur auf sein Glück hoffen heil rauszukommen. Und so sind aus den ersten zwei Welten fünf Jugendliche zu den Toren unbeschadet vorgestoßen. Doch nach Durchschreiten der Tore, bleibt in Welt Nr. 3 und 4 keine Zeit zum verschnaufen. Mit unmenschlichen Herausforderungen werden die Verbliebenen konfrontiert. Sie schweben zwischen Albtraum und Realität. Die Vergangenheit lauert wie ein bissiger Hund. Wieder heißt es für die unfreiwilligen Spielteilnehmer sich Dämonen und Ängsten zu stellen. Und die Zeit läuft erbarmungslos runter. Doch neben der Gefahr keimen Gefühle auf. Lohnt es sich Opfer für die Liebe zu erbringen, wenn am Ende nur einer überleben darf?

Meiner Ansicht nach…

In seinem Sequel “Das Labyrinth jagt dich” knüpft Rainer Wekwerth ohne Pause an das Ende des Auftakts an. Die neue Umgebung ist anders, aber nicht weniger erschreckend. Die verbliebenen Labyrinth-Kandidaten werden mit neuen Horrorszenarien konfrontiert und auch mir als Leser lief es eiskalt den Rücken runter.

Was ich bereits am ersten Teil der Labyrinth-Trilogie so gut fand, wird hier vom Autor genial weitergeführt. Das Katz-und-Maus-Spiel mit dem eigenen Verstand und der Nervenkitzel unter der Haut, ließen mich unruhig werden. Mit jeder Seite nimmt die Spannung zu. Das ließ sich auch durch aufkeimende, romantische Gefühle nicht abschütteln. Vielleicht verstärkte sich dadurch erst noch der Adrenalin-Schub. Unweigerlich nahm ich als Leser die Rolle des Zuschauers ein, der Wetten abschließt. Ich wählte mir meine Lieblinge in diesem erschreckenden, tödlichen Spiel aus. Wer verdient es mehr zu überleben? Wer liebt mehr, wer kämpft mehr? So viel sei gesagt: ich ging als Verlierer aus diesem Spiel. Und dieser Verlust ließ mich frustriert und traurig zurück.

Die Entwicklung der Charaktere hat mich wieder einmal überrascht und mitgerissen. Der für mich im ersten Band noch Stärkste, wirkte auf mich in der Fortsetzung blass und schwach. Symphatieträger werden zu Monster. Einzelgänger stärken den Teamgeist. Schwache wachsen über sich hinaus.

Absolut überzeugt hat mich der Autor wieder mit seinem präzisen Schreibstil und doch bleibt er so unglaublich Unvorhersehbar mit seinem Plot. Es ist zum ausflippen. Niemals weiß der Leser, was den Labyrinth-Kandidaten als nächstes blüht. Jeden kanns in der nächsten Sekunde erwischen. Ebenso genial schemenhaft empfand ich die zwei neuen Welten, durch die sich die fünf Jugendliche schmerzhaft kämpfen müssen. Raffiniert und intelligent gehen die gesichtslosen Strippenzieher dieses Spiels an. Fragen über Fragen werden für die 5-köpfige Gruppe und den Leser aufgeworfen. Was steckt hinter diesem Spiel? Vermutungen werden zerschlagen und man steht frustriert und kopflos da und hat selbst das Gefühl, vom Labyrinth verspottet zu werden.

Tacheles…

Mit seinem Sequel erwischte mich Rainer Wekwerth einmal mehr eiskalt. Ohne jeden Zweifel weiß der Autor seine Leser mit Rätseln, Täuschungen, schmerzhaften Verfolgungsjagten und schattenhaften Illusionen zu unterhalten. Perfide und grausam geht das Labyrinth vor und kennt bei seiner Jagd kein Erbarmen.