Rezension zu “Anna and the French Kiss” von Stephanie Perkins

Von Nightingale @nightingale78

 Anna and the French Kiss

Autorin: Stephanie Perkins

Seiten: 372 (Taschenbuch)

Verlag: Speak

Sprache: Englisch

ISBN:  978-0142419403

Die Autorin…

Stephanie Perkins, geboren in North Carolina, ist in Arizona aufgewachsen und hat in San Francisco and Atlanta studiert. Sie hat schon immer mit Büchern gearbeitet – erst als Buchhändlerin, dann als Bibliothekarin und jetzt als Autorin. “Anna and the French Kiss” ist ihr Debüt. In Deutschland ist das Buch unter dem Titel “Herzklopfen auf Französisch” erschienen. Stephanies zweites Buch “Lola and the Boy next door” wird ebenfalls in Deutschland bei cbj (Random House Verlagsgruppe) unter dem Titel “Schmetterlinge im Gepäck”, im Januar 2014 erscheinen. Die US-Veröffentlichung von Stephanies drittem Buch “Isla and the happily ever after” ist für das Jahr 2014 vorgesehen.

Der Plot…

Ein Jahr in Paris?! Während andere Mädchen vor Freude ‘oui oui!’ schreien würden, verfällt die 17-jährige Anna in verzweifelte Frustration. Ihr letztes Schuljahr vor dem College möchte Anna doch lieber an ihrer eigenen Schule, mit ihren eigenen Freunden, in ihrer Heimat Atlanta verbringen um dort auch ihrem Schwarm endlich näher zu kommen. Doch das Glück meint es nicht gut mit ihr, bzw. ihr eigener Vater. Dank ihm befindet sie sich bald im Herzen von Paris auf der SOAP wieder. Ohne Freunde und null Französisch Kenntnisse muss sie ein Jahr in der Stadt der Liebe und Lichter überstehen. Doch schon bald erscheint Anna ihr ganz eigenes Licht. Neben leckerem Café au lait, historischen Plätzen und Kinos wohin das Filmkritikerherz schaut, genießt sie die Gesellschaft von Ètienne St. Clair. Charmant, wahnsinnig süß und witzig. Er zeigt ihr Paris auf seine Art und wird zu ihrem besten Freund. Doch als mehr in ihr aufkeimt als freundschaftliche Gefühle, schrillt bei Anna der Alarm lauter als die Glocken des Notre Dam. Und das nicht nur weil Ètienne eine feste Beziehung hat…

Meiner Ansicht nach…

Der Plot von Stephanie Perkins’ Debüt wirkt ja schon recht simple und geradlinig gestrickt. Junges Mädchen geht, gegen ihren Willen, nach Paris um dort ihr finales Schuljahr zu verbringen. Sie sträubt sich und will sich am liebsten in ihrem Studentenzimmer verkriechen. Doch dann erscheint DER Traumtyp schlechthin auf der Bildfläche. Es fliegen Schmetterlinge, das Herz pocht wild, die Verwirrung wird ganz groß und dann stellt sich doch schnell heraus…der Junge ist vergeben. Drama, Frust und Heulerei sind vorprogrammiert.

Doch in “Anna and the French Kiss” haben wir es mit einer Protagonistin zutun, die sich trotz ihrer Gefühle und immer wieder verzwickten Situationen mit Herzbube St. Clair, weitestgehend unter Kontrolle hat. Sie schaffen es so etwas wie eine Freundschaft aufzubauen, aber man merkt als Augenzeuge, dass es da früher oder später knallen wird…und freut sich drauf.

Die Stimmung hat mich von der ersten Seite für sich gewinnen können. Klar, wenn eine Autorin als Schauplatz die wohl romantischste Metropole der Welt auswählt, ist das ganz leicht. Könnte man meinen. Jedoch stelle ich mir das als äußerst schwierig vor, in einer so romantischen Stadt den richtigen Weg zu finden um nicht von Romantik in furchtbaren Kitsch abzudrifen. Denn zwischen beidem liegt ein schmaler Grad. Und Kitsch ist nicht wirklich meins. Als Leser sind mir auch die Figuren immer enorm wichtig. Ich muss mit ihnen fühlen können. Sie dürfen nicht überdreht wirken. Ganz großer Sympathieträger ist Protagonistin Anna. Man möchte mit ihr den Wunsch des Vaters in den Wind schlagen und die Person ihres Grolls an die Wand klatschen. Humorvoll, authentisch, einsam und bisweilen fast verzweifelt sind nur die ersten Eigenschaften Annas, die mir einfallen. Auch ihre Gedankengänge haben mich einige Male zum schmunzeln gebracht. St. Clair ist ein Junge, in den ich mich 100 %ig auch verliebt hätte. In ihn verliebt sich jedes Mädel und die Typen wollen mit ihm rumhängen. Er hat einen natürlichen, unaufdringlichen Charm, kleine Kanten und ist einfach schön von innen und außen. Zusammen sind die beiden einfach perfekt. Der Leser weiß es, sie wissen es und doch ist da der mega Wurm drin.

“And then this – the moment he calls my name – is the real moment everything changes. He is no longer St. Clair, everyone’s pal, everyone’s friend.
He is Ètienne. Étienne, like the night we met. He is Étienne, he is my friend. He is so much more…”

Die richtige Portion von Humor und Gefühl machte “Anna and the French Kiss” für mich zu diesem süßen, romantischen, cleveren Buch welches dabei vollkommen kitschfrei und unaufdringlich bleibt.

Spieglein Spieglein…

Die Cover könnten unterschiedlicher nicht sein, die Geschichte und das Gefühl ist aber stets das Gleiche.

Tacheles…

Bis ich ‘Anna’ ins Nest holte, dauerte es ein Weilchen und ich brauchte Zuspruch. Doch kaum hatte ich das Buch in der Hand und begann zu lesen, war ich verzaubert und hingerissen. “Anna and the French Kiss” beschreibt so viel mehr als sein Buchtitel hergibt. Diese Geschichte beschreibt das Erwachsen werden, wahre Freundschaften, Familiensinn, über seine Ängste hinaus zu wachsen und ja…dabei vielleicht die ganz große Liebe zu erleben. Lesen und sich verlieben ist daher ein Muss!