Buch: Zertrennlich Autor: Saskia Sarginson ISBN: 978-3839001523 Verlag: script5
Seiten:416Link: Amazon Link: Verlag
Klappentext des Inhaltes:
Eine bewegende und fesselnde Reise zu den dunklen Geheimnissen einer Kindheit, die aus einem unzertrennlichen Ganzen zwei Schwestern machte, die einander wie Fremde erscheinen.
Ein flirrender Sommer an Englands Ostküste. Die Zwillingsschwestern Viola und Isolte sind durch duftende Kiefernwälder gestreift, haben auf nebelüberfluteten Lichtungen längst vergessene Sagengestalten beschworen und den scharfen, salzigen Wind des Meeres geatmet. Doch nun, fünfzehn Jahre später, scheinen die beiden nichts mehr gemein zu haben. Während Isolte sich mit verzweifelter Lebensfreude der Welt entgegenwirft, hungert Viola sich in den sicheren Tod. Während eine der Schwestern sich verbissen an ihre Ziele und Pläne klammert, wünscht die andere nichts sehnlicher, als sich aufzulösen und ihrer Vergangenheit zu entkommen.
Welcher unaussprechliche Schrecken ist geschehen in jenem Sommer, als alles möglich schien und der das Erwachsenwerden zweier Zwillingsschwestern so unerbittlich bestimmt?
In ihrem hochgelobten Debüt schafft Saskia Sarginson eine bewegende Liebesgeschichte und einen Spannungsroman, dessen Geschichte mitreißt und dessen Atmosphäre lange nachklingt
(Quelle: script5 Verlag)
Meine Meinung:
„Zertrennlich“ von Saskia Sarginson ist ein melancholisches Drama, dass während des Lesens eine etwas bedrückende Atmosphäre aufbaut.
Auch das Ende lässt den Leser leicht bedrückt zurück und irgendwie fühlte es sich leicht unvollständig an, auch wenn der gewählte Schluss letztendlich doch nachvollziehbar ist. Doch hier hätte ich mir dann doch mehr Seiten gewünscht, um dieses Buch richtig abschließen zu können.
Obwohl die Geschichte , besonders zum Ende hin bewegend war, fühlte sich der Großteil der Erzählung an wie seichtes Gewässer. Hier hätte ich mir etwas mehr Spannung gewünscht, auch die Emotionen die vorhanden waren, sprangen nicht wirklich auf mich nieder. Sehr unaufgeregt wird die Story von den beiden Zwillingsschwestern Viola und Isolte erzählt, immer wieder schwankt der Erzählstil von der Gegenwart in die Zukunft, zusätzlich zu den beiden verschiedenen Erzählperspektiven.
Verwirrt hat mich dies allerdings nicht, dennoch kann ich mir vorstellen, dass es bei manchen Lesern zu leichten Irritationen führen kann.
Isolte und Viola sind Zwillinge, doch obwohl sich beide äußerlich ähneln, sind sie dennoch vom Charakter verschieden. Während Isolte schon immer die mutigere und selbst bewusstere von ihnen war und Viola die zurückhaltendere, wirkt sich dieses Verhalten auch in der Gegenwart aus.
Isolte versucht mit der einstigen Vergangenheit abzuschließen und nach Vorne zu blicken, während ihre Schwester jedoch nicht mit den dunklen Erinnerungen aus dieser Zeit fertig wird und sich daher fast zu Tode hungert, nur um die quälende Gedanken zu entrinnen und sich selbst aufzulösen. Beide jedoch reden nicht über dieses dunkle Geheimnis und der Leser erfährt erst ziemlich spät , welche schreckliche Schuld sich die beiden auf ihre damals noch jungen Schultern geladen haben.
Doch zuerst bekommt man ihre (auf den ersten Blick) unbeschwerte Kindheit mit , die sie zusammen mit ihrer Hippie Mutter im Wald von Suffolk verbrachten. Dort lernen sie nicht nur die wilden Brüder: John und Michael kennen, die ebenfalls Zwillinge sind, sondern erleben mit ihnen so manches Abenteuer. Auch eine kleine und zaghafte Liebesgeschichte beginnt sich bereits dort zu entfalten und die Gefühle sind auch noch 15 Jahre später nicht ausgelöscht...Der Leser erkennt bald, dass die Schicksale für die beiden Zwillingspaare ein jeweils trauriges und deprimierendes Ende vorgesehen haben...
Obwohl die Geschichte sehr flüssig zu lesen war und man sich schon leicht eingelullt fühlte von den ausschweifenden Erinnerungen in der aufregenden und großartigen verbrachten Kindheitszeit, konnte ich nicht wirklich viel mit Viola und Isolte anfangen. Leider blieben sie für mich ziemlich farblos , wie eine Schwarz Weiß Fotografie, die genauso hell und dunkel erscheint wie die Szenen aus ihrer Vergangenheit.
Ein Buch dass einen etwas bedrückt zurücklässt, aber leider dennoch nicht lange in meinen Gedanken verweilen wird, da es für mich ein wenig zu sachlich und unaufgeregt von statten ging , um mir wirklich ans Herz zu gehen.
Zitat Seite 176:
„Es gibt nur Bewegung und Wandel und die Hoffnung, dass die Zeit sie eines Tages weit genug von den Schrecken forttragen wird, dass diese irgendwann verblassen und verschwimmen werden.“
Von mir bekommt es 3 von 5 Punkten
Herzlichen Dank für dieses Rezensionsexemplar an den Script5 Verlag