|Rezension| "Zerstöre mich" von Tahereh Mafi

ausgeliehen von Büchersturm



 
Ich wurde angeschossen.
Juliette glaubt Warner tot, als sie ihn angeschossen zurück lässt, um von ihm zu fliehen. Warner jedoch ist nur schwer verwundet und will nur eins: Adam Kent umbringen und Juliette wieder in seine Gewalt bringen. Dabei hadert er zwischen seiner brutalen Erziehung durch seinen gewalttätigen Vater und seiner Liebe zu Juliette, denn hinter Warner steckt mehr, als er zeigt. Er findet Juliettes Tagebuch und beginnt sie immer mehr zu verstehen. Warners Vater, der Oberbefehlshaber jedoch, hat andere Pläne mit Juliette und Warner weiß, dass er etwas unternehmen muss.
Der neueste Trend im Jugendbuchmetier sind eShorts - und zwar zu jeder erdenklichen Reihe. Prinzipiell bin ich davon kein großer Fan, einfach, weil ich immer das Gefühl habe, mich auf einer so kurzen Seitenzahl nicht auf eine Geschichte einlassen zu können. Mit "Zerstöre mich" wollte ich es dann aber doch probieren - und ich wurde überrascht. Nicht nur, was das eShort an sich angeht, auch, was den Protagonisten der Geschichte betrifft, den ich in der Reihe um Juliette zutiefst verabscheut habe. In "Zerstöre mich" lernt man Warner kennen - und das besser, als man es je geglaubt hätte. Viel mehr noch: Man beginnt ihn zu verstehen.
Das eShort ist - wie von Tahereh Mafi gewohnt - sehr gut geschrieben, wenn auch nicht ganz so
exzentrisch wie "Ich fürchte mich nicht", was in diesem Fall aber auch nicht zum Charakter gepasst hätte. Warners Sicht ist steriler, weniger poetisch, aber nicht weniger emotional, denn auch Warner mausert sich zu einer faszinierenden Persönlichkeit und zeigt Seiten von sich, die man so nicht erwartet hätte. Da man in "Ich fürchte mich nicht" lediglich Juliette's Perspektive liest und so die Beweggründe Warners nicht mitbekommt, ist das eShort meiner Meinung nach extrem sinnvoll, um den echten Warner kennen zu lernen - und nicht das, was er vorgibt zu sein.
Seine Vergangenheit hat ihn eindeutig geprägt und zu dem gemacht, was er ist. So erfährt man in "Zerstöre mich", wie es nach dem Schuss mit ihm weitergeht und wird so manches mal überrascht. Was mich besonders fasziniert hat, ist wie schnell man in der Geschichte abtauchen kann und sich fast schon wünscht ein ganzes Buch aus seiner Perspektive lesen zu dürfen. Ich für meinen Teil sehe "Ich fürchte mich nicht" und dementsprechend natürlich auch Warner inzwischen mit ganz anderen Augen und werde vermutlich auch mit anderen Erwartungen an "Rette mich vor dich" rangehen - und glaubt mir: Als Appetizer eignet sich dieses eShort tatsächlich ziemlich gut.
Bevor ich "Zerstöre mich" gelesen habe, hätte ich Warner tatsächlich zerstören wollen - inzwischen sehe ich seine Figur aber völlig anders. Tahereh Mafi gewährt uns in ihrem eShort interessante und intime Einblicke in Warners Gedankenwelt und offenbart eine ganz andere Seite an ihm. Wer die Figur also interessant findet - auf welche Weise auch immer - und sich überraschen lassen möchte, sollte es mal mit "Zerstöre mich" versuchen, doch auch als Lustmacher auf den zweiten Teil der Trilogie ist diese kurze, aber fesselnde Lektüre bestens geeignet. Unbedingt lesen!



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