[Rezension] „Zero“, Marc Ehrenberg (blanvalet)

von lesenundmehr in Bücher, Rezension Schlagworte: Überwachung, Bücher, Big Brother, Buch, lesen, Rezension, Rezensionsexemplar, Thriller

Inhalt[Rezension] „Zero“, Marc Ehrenberg (blanvalet)
„Big Brother“ ist überall

Meinung und Fazit
Hier wurde das daueraktuelle Thema der Datensammlung und -auswertung, sowie des Datenmissbrauchs aufgegriffen, und das auf sehr spannende Art und Weise.
Der Einstieg ins Buch ist mir leicht und schwer zugleich gefallen.
Leicht, weil der Anfang einfach packend war. Wenn ein Mann, der als unantastbar gilt, von einer Aktivistengruppe („Zero“) derart bloßgestellt wird, das hat schon was unfassbar fesselndes.
Danach wurde es aber vorerst etwas schwieriger mit der Geschichte klar zu kommen, denn es folgten viele weitere Personen deren Namen es sich zu merken galt. Sehr hilfreich war hier das Personenregister im Anhang, wo ich bei Unklarheiten auch immer wieder nachgeschlagen habe.
Die Haupt- und Nebenfiguren haben mir alle gut gefallen, auch wenn ich nicht richtig mit ihnen warm wurde. Es hat mich aber auf Grund der interessanten und spannenden Geschichte nicht besonders gestört.
Trotzdem irritierte mich zumindest anfänglich, dass Cyn für ihr Alter und ihren Beruf sehr technikfern, fast schon technikfeindlich war und vielleicht auch ein wenig weltfremd. Ich musste mir dann allerdings eingestehen, dass ich persönlich genau solche Menschen kenne. Nicht viele, aber es gibt sie. Was mir bei Cyn zudem fehlte war der kritische, konstruktive Austausch über diese ganzen Technologien mit ihrer Tochter. Daher wunderte es mich eigentlich nicht, dass die Tochter (samt ihres Freundeskreises) ganz im Gegensatz zu Cyn sehr sorglos vorgeht, alles als Normalität begreift und lediglich versucht eigene Vorteile daraus zu ziehen. Es war bei genauer Betrachtung eine logische Folge, die ohnehin heute schon vielfach Realität ist.
Den Kern der Geschichte zu erfassen ist recht leicht. Anfangs beschreibt der Autor viele, mir überwiegend bekannte Firmen, Technologien und ihre Möglichkeiten. Doch auch wenn im Verlauf noch etwas (bisherige) Fiktion hinzu kam, fand ich es trotzdem nicht übertrieben techniklastig. Ich konnte alles sehr gut verstehen, und wenn nicht half auch hier eine Auflistung im Anhang.
Die Geschichte wirft sehr viele Fragen auf, über die es nachzudenken lohnt. Wer macht was mit meinen Daten und warum? Wie gläsern bin ich? Wie nutze ich welche Technologien und wie abhängig bin ich davon? Die Liste kann beliebig erweitert werden, und ich persönlich fand es erschreckend und interessant zugleich, dass mir hier in Teilen ein Spiegel vorgehalten wurde.
Doch es geht in der Geschichte natürlich auch jene, die mit Nachdruck auf diese vermeintlichen Missstände aufmerksam machen wollen, und daher gejagt werden…. Zusammen ergab das eine sehr gute, abwechslungsreiche Mischung.

Rasant, interessant und spannend. Ein Buch das nachhallt…

Der Autor
Marc Elsberg wurde 1967 in Wien geboren. Er war Kolumnist der österreichischen Tageszeitung »Der Standard« sowie Strategieberater und Kreativdirektor für Werbung in Wien und Hamburg. Heute lebt und arbeitet er in Wien. (Quelle: randomhouse)

Buchdaten
Ausgabe: Gebundenes Buch mit Schutzumschlagblanvalet
Seiten: 480
Erscheinungsdatum: 26. Mai 2014
Verlag: blanvalet
ISBN: 978-3-7645-0492-2

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