[REZENSION] "Wohin du auch fliehst"

Cover
[REZENSION] Die Autorin
Elizabeth Haynes wuchs in Seaford, Sussex auf und studierte an der Leicester University Englisch, Deutsch und Kunstgeschichte. Sie arbeitet als Fallanalytikerin bei der Polizei und lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Kent. "Wohin du auch fliehst" ist ihr erster Roman.
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Taschenbuch: 480 Seiten
Verlag: Diana Verlag; Auflage: Dt. Erstausg. (12. Dezember 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453355857  / ISBN-13: 978-3453355859
Originaltitel:
Into the darkest corner
Größe und/oder Gewicht: 18,6 x 11,8 x 3,8 cm

Leseprobe
Quelle: bilder.buecher.de  *klick*
Die Geschichte...2003: Als Cathy den attraktiven Lee kennenlernt, ahnt sie nicht, dass sie in den kommenden Monaten durch die Hölle gehen wird, denn der smarte Türsteher entpuppt sich als Ungeheuer in Menschengestalt, der Cathy auf jede erdenkliche Art und Weise missbraucht - und niemand glaubt ihr...2007: Inzwischen ist Cathy ihrem Peiniger wie durch ein Wunder entkommen, doch die Personalmanagerin, die mit ihren Neurosen kämpft, fühlt sich seit einiger Zeit beobachtet und bedroht. Bildet sich die junge Frau das nur ein oder hat Lee ihren neuen Aufenthaltsort gefunden und spielt nun mit ihr Katz und Maus?
Meine Meinung:Nachdem mir dieses Buch mehrfach empfohlen wurde und ich gerne Psychothriller lese, konnte ich "Wohin du auch fliehst" nicht wiederstehen. Nach dem vielversprechenden Prolog beginnt die Geschichte am Donnerstag, 21. Juni 2001 und endet am Sonntag, 23. Mai 2010. Als Schauplatz dient die englische Stadt Lancaster.
Hauptperson Cathy Bailey arbeitet 2003 für einen Pharmakonzern. Die 24-jährige Frau feiert gern mit ihren Freunden, trinkt gern Alkohol und ist ein One Night-Stand nicht abgeneigt. Das ändert sich schlagartig, als sie sich in den Türsteher/verdeckten Ermittler Lee Brightman verliebt. Cathys Freund entpuppt sich als Psychopath, der ihr Leben kontrolliert und sie manchmal sogar misshandelt. Gottseidank gelingt ihr die Flucht, doch Cathy ist seitdem nicht mehr die Alte und unterliegt ihren Ängsten und inneren Zwängen (sie kontrolliert immer wieder ihre Wohnung nach einem bestimmten Schema und hat sich von ihren Mitmenschen isoliert), was aber besser wird, als sie die Bekanntschaft mit ihrem neuen Nachbarn Stuart, einem Psychiater, macht. Die Protagonisten sind facettenreiche Persönlichkeiten mit vielen Macken, Ecken & Kanten, die leicht klischeehaft ausgearbeitet wurden.
"Wohin du auch fliehst" behandelt die Geschichte eines Stalkingopfers, das auch lange Zeit Psychoterror und anderen Grausamkeiten ausgesetzt war, wobei die Idee nicht ganz neu ist, aber dennoch ansprechend in einen Psychothriller integriert wurde.  Elizabeth Haynes versteht es, die Spannung schön langsam aufzubauen, obwohl uns die Autorin für meinen Geschmack oft zu sehr auf die Folter spannt und zwanghaft versucht, die Spannung zu halten. Allerdings beinhaltet die Story neben vielen Irrwegen und überraschenden Wendungen etliche Längen sowie ausgeschmückte Schilderungen, die den Lesefluss etwas bremsen.
Die Handlung zieht sich leider streckenweise sehr in die Länge und die häufig verwendete Fäkalsprache, die so gar nicht nach meinem Geschmack ist, nervt mit zunehmender Seitenanzahl. Auch wenn der Plot rund um Cathy durchaus reizvoll gestaltet wurde, hätte ich mir dennoch mehr erwartet. Ich-Erzählerin Cathy berichtet abwechselnd über die Begebenheiten aus dem Jahr 2003/2004 bzw. aus dem Jahr 2007 und lässt uns an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben. Wir erleben mit, wie aus einer lebenslustigen jungen Frau ein Nervenbündel mit Panikattacken und Kontrollzwang werden konnte.
Natürlich fühlt und leidet man mit Cathy mit und hofft, dass sie sich von ihren Neurosen befreien wird, auch wenn ich nicht immer alle ihrer Handlungen & Gedankengänge nachvollziehen konnte. Wegen der unnötigen Passagen sowie durch eine gewisse Vorhersehbarkeit hat es "Wohin du auch fliehst" leider nicht geschafft, mich 100%ig an die Seiten zu fesseln. Weiters lässt sich dieser Psychothriller auch wegen der Zeitsprünge nicht so flüssig lesen, wie ich es mir gewünscht hätte. Elizabeth Haynes bedient sich einer ausdrucksstarken, sensiblen Schreibweise, die leider durch die verwendete Sprache (es wurde unzählige Male Nutte, Schlampe und Vögeln benutzt) und die teilweise niveaulosen Dialoge herabgesetzt wird.
FAZIT:"Wohin du auch fliehst" ist ein Psychothriller von der leisen Sorte, der trotz kleiner Schwächen mit einer interessanten Geschichte, einer reizvollen Hauptperson sowie eines eindrucksvollen Schreibstils schnell lesen lässt. Wegen einiger Kritikpunkte (wie z.B. Längen, gewisse Vorhersehbarkeit, Fäkalsprache) kann ich nur äußerst bescheidene 4 (von 5) Punkte vergeben.
[REZENSION]


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