[Rezension] Wochen ohne Strom – Blackout von Marc Elsberg

Von Klaudia @klaudiaseiter
Über Nacht lädt sich mein iPhone auf. Morgens schalte ich zuallererst das Licht im Schlafzimmer an. Dann schlurfe ich in die Küche und hole Aufschnitt aus dem Kühlschrank, mache mir ein Frühstück. Dann gibt es erst einen Schwall kaltes Wasser ins Gesicht, bevor es mit warmem Wasser weitergeht. Ich gehe aus dem Haus und steige in die Straßenbahn, in die Regionalbahn um, am Zielbahnhof aus und gehe zur Arbeit. Dort fahre ich meinen Computer hoch und setze mich an meine To-Do-Listen. Es leuchten die Lampen, es leuchten die Monitore, es läuft das Radio. Abends zur Entspannung ein klein wenig Fernsehen und dann geht der Kreislauf von vorne los. So oder so ähnlich zumindest. Aber was, wenn auf einmal der Tag kommt an dem ich den Lichtschalter betätige und nichts passiert, an dem alle Straßenlaternen aus sind, keine Straßenbahn, keine Regionalbahn fährt? Die Tankstelle kein Benzin für mein Auto pumpt und auch der PC auf der Arbeit nicht mehr hochfährt? So oder so ähnlich.

Die Vorstellung ist ein bisschen beängstigend, nicht wahr? Marc Elsberg hat sich jedoch trotzdem an seinen Tisch gesetzt und eine solche Vorstellung in Worte, in ein Buch verwandelt:BLACKOUT%20-%20Morgen%20ist%20es%20zu%20sp%C3%A4t:%20RomanBLACKOUT%20-%20Morgen%20ist%20es%20zu%20sp%C3%A4t:%20Roman Blackout - Morgen ist es zu spät. Europa im Dunkeln. Die USA im Dunkeln. Die Krankenhäuser ohne Strom. Die Atomkraftwerke ohne Strom. Die Geschäfte und Wohnhäuser ohne Strom. Ich will gar nicht zu viel schreiben, zu viel verraten.

Marc Elsberg fesselt mit einer unglaublich düsteren Katastrophe (Achtung, Wortwitz). Das Buch ist auf solche eine hervorragende Weise verfasst, dass es dem Leser erscheint, als wäre dies gar kein Roman, sondern vielmehr ein Tatsachenbericht.

Das Szenario enthält unglaublich viel Glaubwürdigkeit.

Es fällt dem Leser doch nicht schwer zu glauben, dass bei einem länger andauernden Europa-weiten Stromausfall die Nachbarn nicht ewig im Guten nebeneinander her leben werden, sondern viel mehr die Gesellschaft und die Menschheit daran zerbricht. Neben dem katastrophalen „Blackout", beschäftigt sich dieser Roman auch mit der Gesellschaft und kritisiert nicht nur an einer Stelle die Entwicklung der wir uns hingegeben haben.

Blackout - Morgen ist es zu spät" ist definitiv ein Must-Read!

Mit einem Zitat, welches mich nachhaltig berührt hat, in meinen Augen viel Wahrheit enthält und wie ein Spiegel der Gesellschaft fungiert möchte ich diese Rezension auch beenden:

Dieser Gesellschaft, die vom Geld besessen war und von Macht, von der Ordnung und der Produktivität und der Effizienz, vom Konsum, von der Unterhaltung und vom Ego und davon, wie sie möglichst viel von allem an sich reißen konnte. Für die Menschen nicht zählten, nur Profitmaximierung. Für die Gemeinschaft nur ein Kostenfaktor war, Umwelt eine Ressource. Effizienz ein Gebet. Ordnung ihr Schrein und das Ego ihr Gott." - Seite 319, eBook 40%

BLACKOUT%20-%20Morgen%20ist%20es%20zu%20sp%C3%A4t:%20RomanBLACKOUT%20-%20Morgen%20ist%20es%20zu%20sp%C3%A4t:%20RomanBlackout - Morgen ist es zu spät

Format: Kindle Edition
Dateigröße: 1086 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 801 Seiten
ISBN-Quelle für Seitenzahl: 3442380294
Verlag: Blanvalet Verlag (19. März 2012)

Habt ihr „Blackout" vielleicht sogar schon gelesen? Was haltet ihr von dem Roman?