Ein dystopischer Jugendroman, der es in sich hat.
- Titel: Wir waren hier
- Autorin: Nana Rademacher
- Seitenzahl: 352
- Erscheinungstermin: 18. Januar 2016
- Preis: Gebundene Ausgabe 14,99 €, E-Book 12,99 €
- ISBN: 978-3-473-40139-0
- Verlag: Ravensburger
Bild-Quelle: https://www.ravensburger.de/shop/neuheiten/buecher/wir-waren-hier-40139/index.html
In dieser Welt lebt die 15-jährie Anna mit ihren beiden Eltern. Auch sie kämpfen täglich ums Überleben und sind abhängig vom Wasser und der Nahrung des Militärs und der Fabrik. Anna sucht ihre Weg und kämpft für das Leben und die Liebe. Sie kämpft für eine Welt, in der trotz allem eine Zukunft für sie möglich ist. Auf diesem steinigen Weg muss sie schwere Verluste verkraften, sich der Rebellion und dem gefährlichen Militär stellen.
Der erste Teil des Buches besteht aus Blogeinträgen von dem Hauptcharakter Anna. Sie postet die Beiträge über ihren gefährlichen Alltag mit ihren Eltern über ein Zeitraum von ein ungefähr einem Jahr. Doch Anna muss aufpassen, denn die WePo kontrolliert das Internet und seine Meinung zu äußern, wie Anna es tut, ist strengstens verboten. Annas Beiträge werden regelmäßig von einem Jungen namens Ben kommentiert, von dem nach und nach auch etwas über sein Leben erfährt. Beide benutzten eine einfache Sprache, die teilweise sogar Tippfehler aufweist, was die Kommentare im Internet authentischer macht.
Der zweite Teil des Buches wird dann als erlebte Handlung aus der Perspektive von Anna geschildert. In diesem Teil beginnt nun auch Annas Abenteuer. Die Handlung ist in einem einfachen klaren Schreibstil geschrieben und bleibt meistens spannend. Die einzige Ausnahme ist der Mittelteil bis letzte Teil, der eingeschoben wirkt, um die Geschichte noch in die Länge zu ziehen. In diesen Abschnitt passiert auch lange Zeit nichts, so dass man diesen Handlungsstrang deutlich kürzer hätte gestalten können.
Wie die uns bekannte Welt zerstörte wurde, wird in dem Buch an ein paar Stellen angedeutet, spielt für die Handlung aber keine große Rolle. Es gab Kriege zwischen Europa, Russland und Amerika. Danach führten die Klimaprobleme zu Naturkatastrophen, weswegen es in Annas Welt nun viel zu heiße Sommer und viel zu kalte Winter gibt. Ein Szenario, das mal gar nicht so unwahrscheinlich ist.
Der letzte Teil und damit auch das Buch enden mit einem kurzen Blogeintrag von Anna, der ziemlich viel offen lässt und einiges andeutet. Man kann sehr viel in das Ende interpretieren und für alle, die offene Enden nicht mögen, ist das Buch leider nichts. Für mich war das Ende wie ein Schlag ins Gesicht, aber ich mag solche radikalen Eingriffe in eine Handlung.
Wir waren hier erhält von mir 4 von 5 Herz-Punkten.