Rezension | „Wir drei verzweigt“ von Robin Benway

Rezension | „Wir drei verzweigt“ von Robin Benway

Autorin: Robin Benway / 368 Seiten / Übersetzung: Jessika Komina & Sandra Knuffinke / Gebundener Leinenband / Verlag: Magellan / OT: Far from the Tree / erhältlich bei: Bücher.de, mayersche.de

Der Plot…

Wie werden aus drei Fremden Geschwister? Vor dieser Frage stehen Grace, Maya und Joaquin, als sie einander kennenlernen. Eigentlich war Grace auf der Suche nach ihrer leiblichen Mutter, doch dann erfährt sie von ihren beiden Halbgeschwistern. Maya ist, denn als einzige Dunkelhaarige in einer Adoptivfamilie voller Rotschöpfe sucht sie schon lange nach jemandem, dem sie tatsächlich ähnlich sieht. Joaquin ist eher zurückhaltend, nach einem Leben in unzähligen Pflegefamilien und Heimen weiß er, dass er sich nur auf sich selbst verlassen kann. Beide sind nicht begeistert von Grace‘ Wunsch, nach ihrer gemeinsamen Mutter zu suchen, denn sie fühlen sich von ihr im Stich gelassen. Aber Grace hat einen guten Grund dafür.

Mein Resumé…

Wieder hat sie es geschafft: Robin Benway hat mich wieder zu einem verrotzten und emotionalen Wrack gemacht. Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass auch andere Leser gegen den emotionalen Inhalt dieser Lektüre immun sind.

WIR DREI VERZWEIGT wird aus der dritten Perspektive der drei Geschwister, Grace, Maya und Joaquin erzählt, die jedoch gerade erst über die Existenz des jeweils anderen erfahren [haben].Rezension | „Wir drei verzweigt“ von Robin Benway

Die Geschichte beginnt mit einem Paukenschlag, denn Grace musste jüngst schweren Herzens ihr eigenes Kind zur Adoption freigeben, was sie selbst über ihre biologische Mutter nachdenken lässt. Dieser Teil und wie sehr Grace wirklich damit zu kämpfen hat, rüttelte stark an mir. Nachdem sie ihren Adoptiveltern also eröffnet hat, dass sie ihre leibliche Mutter finden möchte, erfährt sie auch von der jüngeren Schwester Maya und einem älteren Bruder namens Joaquin, der in mehr Pflegefamilien war, als er zählen kann.

Die Geschwister haben unterschiedliche Kämpfe auszufechten und unterschiedliche Vorstellungen von dem Suchen und Finden ihrer biologischen Mutter. Und auch die Spannungen in ihren jeweiligen Elternhäusern/Pflegefamilie sind nicht zu unterschätzen.

Grace, Maya und Joaquin sind sehr verschieden, haben dennoch diese unsichtbare Verbindung zueinander, wie es nur Geschwister haben können. Sie haben komplexe und nicht immer leichte Persönlichkeiten, haben ein gutes und – in Joaquins Fall – gebrochenes Herz. Es war spannend ihre Beziehung und jeweiliges Leben zu beobachten. Ganz besonders Joaquins Leben und sein Wesen berührten mich zutiefst.

Natürlich geht es in Benways zweitem Jugendbuch um Geschwisterbeziehungen, aber auch um die Familie als solche. Familie ist nicht nur ein Ausdruck, sondern ein Ort wo sich Menschen, die man liebt und nicht missen möchte, zusammen finden. Diese Message vermittelt die Autorin unheimlich stark. Die Suche nach der leiblichen Mutter wird weitaus weniger vorangetrieben, als wie die Orientierung von Grace, Joaquin und Maya. Wer sind sie mit den Menschen, die sie um sich haben? Was bedeutet ihnen dieses Leben?

Rezension | „Wir drei verzweigt“ von Robin Benway

Wundervoll, dass die Autorin die Adoptiv/Pflegefamilien so stark involviert hat. Dieser Zweig der Geschichte schlägt reich und tief aus über den gesamten Plot. Auch die ausgewogene Vielfalt der Themen (Teenager Schwangerschaft, Mobbing, LGBT) begeisterte mich sehr.

Robin Benways unaufdringlicher Schreibstil ist zudem geschmeidig, gefühlvoll und lückenlos. Es mussten von mir unzählige dicke Knödel runtergeschluckt werden, damit ich nicht permanent in Tränen ausbreche. Im letzten Kapital mussten ich jedoch kapitulieren.

Zu guter Letzt möchte ich ein Lob für die zauberhafte Gestaltung des Buches aussprechen. Hier hat der Verlag/Grafiker den Nagel auf den Kopf getroffen. Ein Buch, wie ich es mir aus meinem Regal gar nicht mehr wegdenken möchte.

Tacheles…

WIR DREI VERZWEIGT ist eine herzerwärmende Geschichte über die Bedeutung von Familie (biologisch oder nicht), der eigenen Identität und einen Platz im Leben zu finden. Typische Themen im Jugendbuch, so möchte man gleich meinen. Aber die Autorin weiß einfach, wie man eine ganz besondere Message einfließen lässt. Die Charaktere weckten viel Empathie in mir – sowohl für die Haupt- als auch Nebenfiguren – und gingen mir unter die Haut. Wer authentisch erzählte und zauberhafte Jugendbuchliteratur liebt, sollte sich Robin Benway auf keinen Fall entgehen lassen!

*Rezensionsexemplar – Dieses Buch wurde mir vom Verlag zugesandt. Die Rezension spiegelt meine freie Meinung wieder.

Außerdem verlinkt:

Meine Besprechung zu Emmy & Oliver


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