[Rezension] Wir beide, irgendwann

[Rezension] Wir beide, irgendwannWir beide, irgendwann

Erscheinungstermin: 27. August 2012

Autoren: Jay Asher, Carolyn Mackler

Verlag: cbt

Preis: 17,99 € (gebundene Ausgabe), 13,99 € (eBook), 19,99 € (Audio CD)

Seiten: 400

ISBN: 978-3-570-16151-7

Originaltitel: The Future of us (Hardcover, Paperback #1, Paperback #2, eBook, Audio CD)

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Meine Bewertung

[Rezension] Wir beide, irgendwann

Inhalt: Wir schreiben das Jahr 1996. Emma bekommt von ihrem Vater einen Computer geschenkt. Schnell noch die von ihrem Freund Josh zur Verfügung gestellte AOL-Installations-CD eingeworfen und schon kann Emma mit dem Surfen im Internet beginnen. Durch Zufall entdeckt sie auf ihrem AOL-Willkommensbildschirm einen Link zu einer ihr völlig unbekannten Plattform; Facebook. Emma loggt sich mit ihrer gerade angelegten Emailadresse samt Passwort ein und von einem Moment zum anderen verändert sich ihr Leben schlagartig. Ihr Facebookprofil zeigt ihr 15 Jahre älteres Ich, ihren zukünftigen Ehemann, ihre nun erwachsenen Schulfreunde. Doch Emma ist mit der Zukunft, die anscheinend vor ihr liegt, nicht zufrieden und setzt alles daran, ihren Werdegang zu verändern. Mit Erfolg…oder auch nicht!

Meine Meinung: Ich gehöre wohl zu den wenigen Leseratten, die Jay Ashers ‘Tote Mädchen lügen nicht‘ noch nicht gelesen haben. Auch die Autorin Carolyn Mackler war mir bis dato unbekannt. So bin ich also ohne große Erwartungen an das Buch heran gegangen. Lediglich der vielversprechende Klappentext und das wundervolle Cover haben mich sofort zum Buch hingezogen. Ich begann mit dem Lesen, die Seiten flogen dahin, ich war völlig gefesselt und das Buch war leider nach etwa vier Stunden ausgelesen.

Ich persönlich habe mich schon nach wenigen Sätzen sofort in eine andere Zeit zurückversetzt gefühlt und mein Interesse war somit sofort geweckt. Die Serie Friends, Windows 95, AOL, Chatten mit fremden Leuten, Discmans. All das erinnerte mich an eine Zeit, die ich selbst miterlebt und durchlebt habe und war ausschlaggebend dafür, dass ich mich selbst sofort in der Geschichte wiederfinden konnte und das Lesen richtig Spaß machte.
Der Erzählstil in ‘Wir beide, irgendwann’ war ein weiterer Aspekt, der mir die Lesestunden versüßt hat und das Buch zu einem Pageturner machte. Denn die Tatsache, dass das Buch im Wechsel aus der Perspektive von Emma und Josh erzählt wird erweist sich als klarer Pluspunkt. Ohne jemals ausschweifend zu werden erhält man durch den Sichtwechsel einen tiefen Einblick in die Köpfe der Hauptfiguren und fühlt sich somit schon schnell mit ihnen verbunden.

Die Grundidee der Geschichte gestaltet sich bereits von Beginn an als äußerst spannend und gleichzeitig auch unterhaltend. Ein jeder hat sich sicher schon einmal gewünscht, in seine eigene Zukunft blicken zu können, sie vielleicht sogar zu verändern. Mit der Plattform Facebook schlagen die Autoren neben den nostalgischen Momenten im Buch stets eine moderne und abermals uns bekannte Facette an, in der sich der Leser sofort wiederfinden kann. Die Mischung aus Alt und Neu macht den besonderen Charme der Geschichte aus und hat mich zutiefst beeindruckt.
Der Blick in die Zukunft durch Facebook ist für mich genauso nervenaufreibend und gleichzeitig faszinierend gewesen, wie es bei Emma und Josh der Fall war. Nur zu gern hätte ich die beiden bisweilen am Kragen gepackt und ihnen zugerufen ‘Los, setzt euch endlich wieder vor den PC. Ich möchte wissen, wie eure Zukunft aussieht! Ich halte es nicht mehr aus, noch länger auf eine Antwort zu warten!’.
Die soziale Plattform und der damit verbundene Blick in die Zukunft dient in ‘Wir beide, irgendwann’ nicht nur als Unterhaltungselement. Besonders raffiniert und nicht sofort offensichtlich verbirgt sich nämlich hinter der gesamten Geschichte eine klare Botschaft, die dem sonst so unterhaltsamen Buch auch emotionale und zum Nachdenken anregende Züge verleiht.

Neben der wunderbaren Idee der beiden Autoren, die mir persönlich die Sprache verschlagen hat und mich von Anfang an das Buch fesseln konnte, sind es aber auch die Figuren des Buchs, die mich das Buch nicht haben zur Seite legen lassen. Mit Emma und Josh ist Jay Asher und Carolyn Mackler ein Duo gelungen, das aufgrund ihrer Wesenszüge sowohl für emotionale und herzerwärmende, als auch witzige Momente sorgen. Für mich sind Emma und Josh zwei Traumprotagonisten, wie ich sie mir in jedem Buch wünschen würde. Authentischer und liebenswerter, wie Herr Asher und Frau Mackler diese beiden Jugendlichen dargestellt haben, geht es wohl kaum noch.
Nicht anders sieht es bei den besten Freunden der Hauptfiguren aus, Kellan und Tyson. Spritzig, erfrischend und unheimlich sympathische Figuren, die, auch wenn sie vom Autorenduo nicht genauso detailliert dargestellt werden, wie es bei Emma und Josh der Fall ist, Handlungsstränge zum strahlen bringen.

Fazit: Nostalgie, Charme, Witz und große Gefühle. Ein Jugendbuch der Extraklasse, was in keinem Bücherregal fehlen darf! Ich beneide jeden Leser, der in den Genuss kommt, das Buch zum ersten Mal zu lesen.

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