[Rezension] Winning Balance (Shawn Johnson)

Shawn Johnson: Winning Balance 
[Rezension] Winning Balance (Shawn Johnson)Das ist ein solches Buch, das ich, obwohl ich bisher eher sporadischer Sachbuchleser bin, unbedingt lesen wollte. Denn ich mag Bücher, die in die Tiefe gehen und das Ausleuchten, wo die öffentliche Wahrnehmung gern aufhört. Ich dachte mir, Shawn Johnson könnte einiges (mehr) zu erzählen haben ...Und richtig! Offen gestanden ist Winning Balance wohl das Buch mit dem größten, beim Lesen nahezu greifbaren Energiepotential, das ich seit Langem in Händen hielt! Was zum einen die unverblümte Vielschichtigkeit der offerierten Inhalte mit sich bringt. Was, wie ich denke, allerdings insbesondere an der unbeschwerten und zugleich in sich gehenden Art der Shawn Johnson liegen dürfte. Ihre lebhaften Schilderungen hatten zur Folge, dass ich das Gefühl hatte, die Olympischen Spiele 2008 oder auch ihre "Stippvisite" in Hollywood selbst mitzuerleben. Gerade weil sie den Leser an den Herzschlagmomenten  ob glückselig oder niederschmetternd  teilhaben lässt, glänzt dieses Buch. Ja, und es hilft ein Stück weit dabei, die Wichtigkeit der eigenen Balance zu erkennen.
~ Rezension ~

Die Balance zwischen Pflicht und Kür

Im Alter von drei Jahren entdeckt Shawn Johnson mehr oder weniger durch Zufall ihre Liebe zum Turnen. Schnell wird die Sporthalle zu ihrem lieb gewonnenen Spielplatz. Wenige Jahre später wird dann nicht nur Shawns Elan, sondern schließlich auch ihr sportliches Talent erkannt. Noch weiß niemand, dass aus dem quirligen Mädchen sowohl eine Weltklasseturnerin mit einem olympischen Traum als auch America's Sweetheart werden soll. Als Shawn Johnson es 2008 als Nesthäkchen der US-Turnerinnen nach Peking schafft, spekuliert eine ganze Nation auf vier Goldmedaillen. Ein enormer Druck, doch Shawn lässt sich nicht beirren. Sie selbst möchte sich vor allem ihren sehnlichsten Wunsch — das Gold im Mehrkampf — erfüllen. Als der Teenager jedoch vor ihrem alles entscheidenden Auftritt bereits erkennt, dass ihr Lebenstraum aufgrund der ausgezeichneten Bewertung für die Konkurrenz unerreichbar bleiben wird, ist sie am Boden zerstört. Innerhalb weniger Sekunden fasst Shawn Johnson einen Entschluss, der mehr bedeuten soll als jener prestigeträchtige Olympiasieg.

Winning Balance von Shawn Johnson erzählt die Geschichte eines Mädchens, das einen Lebenstraum hat und mit großer Entschlossenheit vieles daran setzt, sich jenen zu erfüllen. Dass es auf dem Weg dorthin vor allem die scheinbaren Rückschläge sind, die helfen, die eigene Balance zu finden, ist hierbei offensichtlich eines der wertvollsten Geschenke.

Was mich an diesem Buch am meisten beeindruckte, war die sprühende Energie, die ich beim Lesen förmlich spürte. Die starke Persönlichkeit Shawn Johnsons wird besonders dadurch gezeigt, dass sie nicht nur ihre prägendsten Glücksmomente, sondern ebenso ihre Ängste und einschneidensten Ernüchterungen und Wendepunkte teilt.Shawn Johnson erzählt mit ansteckender Begeisterung wie sehr das Turnen ihr Leben bereichert(e). Dabei verlor sie trotz aller Entbehrungen und Strapazen nie den Ursprung ihrer Leidenschaft  den Spaß an der Bewegung  aus den Augen. Denn bei aller Liebe zur Gymnastik sollte der Sport nie das Einzige werden, das sie als Mensch definiert. Denn auf eine gesunde Balance kommt es im Leben an!

Eine liebevolle Familie, herzliche Freunde und vor allem ein verständnisvolles Trainerteam gaben Shawn in ihrer Zeit als aktive Spitzensportlerin den notwendigen Rückhalt. Die Dankbarkeit für jene unentbehrliche Unterstützung und Erdung betont die Autorin immer wieder. Eine (Zwischen-) Menschlichkeit, welche die Amerikanerin nicht ohne Grund zu einer Sympathieträgerin werden ließ.In ihrem Buch beschreibt Shawn Johnson neben dem langen, harten Weg hinein in die Weltelite der Turnerinnen und ihren mit Edelmetall gekrönten Triumphen bei den Olympischen Spielen aber auch die nicht wenigen Momente des Selbstzweifels und des Treffens endgültiger Entscheidungen, die schmerzen.Denn gerade in Augenblicken, in denen eine gesamte Nation das stets warme Lachen und die strahlenden Augen eines ihrer Idole bewundert, hadert Shawn am meisten mit sich. So beispielsweise als sie an der Seite von Profitänzer Mark Ballas in der TV-Show Dancing with the Stars ins Rampenlicht tritt. Offen ausgesprochenen Kritik an ihrer Figur, ihre eigene Schwäche emotional zu werden sowie ein irrer Stalker, der sie entführen wollte, nagen an Shawn. Doch sie lächelt tapfer und wächst dabei abseits der Kameras zu einer Persönlichkeit, die (wieder) zu sich selbst findet und zugleich ihre Lebensziele neu steckt.In die Erzählung wurden immer wieder von Shawn selbst geschriebene Gedichte eingebettet. Da die Poesie seit jeher ihr Sprachrohr ist, das sie befreit. Des Weiteren fügte sie an die Enden der einzelnen Kapitel stets sehr aussagekräftige und universell anwendbare Resümees ihrer gefundenen Erkenntnisse, die "Lesson I've Learned", ein. Insgesamt ein Buch, das mit Herz und Verstand das Leben (als Sportler) selbstkritisch reflektiert. Aufrichtig, ungeschminkt und mit enormer Passion schildert Shawn Johnson ihre erlebten Etappen. Dabei teilt sie unaufdringlich und dafür umso authentischer eine riesige Portion an Lebensfreude, Bescheidenheit und Wertschätzung. Eine Botschaft, die mindestens ebenso viel bedeutet wie eine olympische Medaille.

FZIT: Energiegeladen. Bodenständig. Ehrlich.

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