Für dieses Rezensionsexemplar bedanke ich mich sehr herzlich bei Blogg dein Buch und beim Klett-Cotta Verlag
Cover
*Produktinformation* Gebundene Ausgabe: 378 Seiten / Verlag: Klett-Cotta; Auflage: 1 (19. März 2016) / Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3608961372 / ISBN-13: 978-3608961379
Originaltitel: Welcome to Night Vale
Größe und/oder Gewicht: 14,3 x 3,8 x 22,1 cm
Leseprobe
Quelle: klett-cotta.de *lies mich*
Die Geschichte... Die amerikanische Kleinstadt Night Vale liegt irgendwo in der Wüste und ist keine normale Stadt, denn hier sind Engel, Geister, Gestaltwandler und ein nachdenkliches Haus an der Tagesordnung. Hier lebt auch Jackie Fierro, die schon ewig das örtliche Pfandhaus führt und die seltsamsten Dinge kauft bzw. verkauft. Doch als eines Tages ein fremder Mann im Pfandhaus einen Zettel verpfändet, auf dem "King City" steht, gerät Jackies Alltag in Unordnung, denn Jackie wird das mysteriöse Papier nicht mehr los. Also versucht sie herauszufinden, was es mit "King City" auf sich hat und erhält dabei Hilfe von der Angestellten Diane Crayton. Die beiden Frauen beginnen ihre Suche in der Bibliothek, doch dort ist es sehr gefährlich...
Meine Meinung: Das außergewöhnliche Cover und der schräge Klappentext haben mich dazu verleitet, mir "Willkommen in Night Vale" näher anzusehen. Dieser Roman basiert auf einem Podcast, den ich leider nicht kenne und irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass man sich ohne Vorwissen mit dem Buch schwer tun könnte, so wie es bei mir leider der Fall war. Außerdem habe ich erst später die toll aufgemachte Seite zu "Willkommen in Night Vale" gefunden, die ich mir vielleicht besser vor dem Lesen angesehen hätte...
Handlungsschauplatz ist eine kleine, verschlafene Wüstenstadt namens Night Vale, die im Südwesten der USA liegt und recht merkwürdig zu sein scheint. Dort sind Todesfälle an der Tagesordnung, es gibt Wesen wie Engel, Geister und Aliens, einen Radiosender, eine gefährliche Bibliothek, Ufos und ein Haus (das von Diane und ihrem Sohn Josh) mit eigenen Gedanken. Außerdem sind manche Dinge wie z.B. Computer, Schreibgeräte oder Weizenprodukte streng limitiert und es regiert die Geheimpolizei. Im Laufe der Geschichte lernt man die Stadt mit all seinen Eigenheiten ziemlich gut kennen.
Jackie Fierro betreibt seit das namenslose Pfandhaus in Night seit langer Zeit und ist seitdem auch stets 19 Jahre jung (hinter das Geheimnis, warum das so ist, bin ich leider nicht gekommen) und verlangt für alles, was sie kauft wie z.B. Tränen oder kitschige Plastikflamingos, genau 11 Dollar. Als sie von einem Fremden ein Stück Papier mit den Worten "King City" in ihrem Laden annimmt, ändert sich ihr geordnetes Leben auf einen Schlag, denn so sehr sie ihn versucht loszuwerden, desto mehr verfolgt sie der Zettel mit den geheimnisvollen Worten. In dieser Phase begegnet sie Diane Crayton, die ebenfalls in Night Vale lebt. Die alleinerziehende Mutter des 15-jährigen Gestaltwandlers Josh hat es nicht immer leicht mit ihrem Sohn, da er ständig sein Äußeres wechselt und gerade in einer schwierigen Phase steckt. Diane ist schätzungsweise Mitte bis Ende 30 und verwaltet äußerst gewissenhaft die Datenbank ihrer Firma, von der Diane gar nicht genau weiß, was sie verkauft. Doch irgendwann kommt es Diane eigenartig vor, dass ihre Chefin, die panische Angst vor Spinnen hat, die Vogelspinne in ihrem Büro nicht sieht und dass sich niemand in der Firma an ihren Kollegen Evan, der sich krank gemeldet hat, erinnern kann. Auch sie kommt mit den Worten "King City" in Berührung und versucht gemeinsam mit Jackie herausfinden, was sich wohl dahinter verbirgt...
Jackie und Diane sind interessante Protagonisten mit einigen Facetten und Macken, mit denen man sich auf eine ereignisreiche Reise begibt. Allerdings konnte ich nicht alle Handlung der Hauptpersonen nachvollziehen und mich auch nicht ganz mit ihnen identifizieren. Auch die unzähligen Nebenfiguren wie Dianes Teenager-Sohn Josh, der auch schon mal die Gestalt einer Pferdebremse, Spinne oder Blumenvase annimmt; der klatschsüchtige Radiomoderator Cecil, sein Lebensgefährte und ernsthafter Wissenschaftler Carlos, die Engel, die allesamt Erika heißen, sind nicht minder skurril gestaltet und sorgen dafür, dass mir nach einiger Zeit der Kopf geraucht hat.
Am allerbesten hat mir da die Figur von Josh gefallen, der z.B. in seiner Gestalt als Wolfsspinne das Autofahren beigebracht bekommen möchte und dem die Pubertät das Leben ziemlich schwer macht. Die Charaktere wurden durchaus reizvoll gestaltet, doch die zahlreichen Nebenfiguren sorgen nur unnötig für Ablenkung. *Hier* erfährt man übrigens mehr über die Bewohner von Night Vale.
"Willkommen in Night Vale" enthält eine originelle Romanidee, deren Umsetzung mich allerdings nicht umgehauen hat, was vielleicht auch an meinem mangelnden Vorwissen liegt. Erzählt werden die rasanten Geschehnisse vorwiegend aus der Sicht von Jackie und Diane (in der 3. Person), zwischendurch lernen wir durch die Auszüge aus Cecils Radiosendung (Die Stimme von Night Vale) die Bewohner der Wüstenstadt näher kennen, was für Abwechslung sorgt.
Mein erster Roman des amerikanischen Autoren-Duos wartet mit einer abgedrehten Story auf, die mit einem Feuerwerk an fantasievollen Elementen mit einem Schuss Science Fiction, Wirrungen und Turbulenzen vollgepackt wurde. Leider birgt die abenteuerliche Geschichte rund um Jackie und Diane auch etliche Längen und sehr detaillierte Schilderungen, was den Lesefluss bremst. Wegen der Unmengen an Nebencharakteren, den unzähligen Anekdoten rund um Night Vale (eine Popcornmaschine, die man nicht berühren sollte, blutrünstige Bibliothekare oder unsichtbare Spinnen) und bizarren Ereignissen lassen sich die 378 Seiten nicht gerade schnell lesen, da man genau aufpassen muss, um ja nichts zu verpassen, was vielleicht wichtig sein könnte.
Durch die vielen begeisterten Stimmen im Vorfeld hatte ich an "Willkommen in Night Vale" hohe Erwartungen, die sich leider nicht ganz erfüllt haben. Die Geschichte ist anfangs recht interessant, doch die Spannung lässt irgendwann nach und das Ende hatte ich mir auch anders vorgestellt. Komplettiert wird der Plot durch einen eigenwilligen, leicht ermüdenden Schreibstil, teilweise amüsanten Dialogen und einer leicht mysteriösen Atmosphäre.
FAZIT: "Willkommen in Night Vale" ist kein alltägliches Buch, dennoch hatte ich mir mehr davon erwartet und mir die ganze Geschichte deutlich spektakulärer vorgestellt. Die Geschichte enthält einige originelle Ansätze, deren Potential für meinen Geschmack allerdings nicht ganz ausgeschöpft wurde. Doch trotz aller enthaltenen Mankos (zu viele Charaktere, verlierende Spannung, zu viel Drumherum, sehr ausführlich beschrieben) hat mich "Willkommen in Night Vale" zwischendurch gut unterhalten und erhält dafür bescheidene3 (von 5) Punkte.
Die Autoren Joseph Fink und Jeffrey Cranor, die Autoren des Kult-Podcasts „Welcome to Night Vale“ und der gleichnamigen Live-Tour, arbeiten schon seit Jahren erfolgreich zusammen. Fink, der Erfinder der Story, gründete bereits in jungen Jahren einen Kleinverlag. Cranor, der Theatermann, legte ihm die Idee zu einem Stück über eine Zeitreise vor – sie erarbeiteten es gemeinsam und führten die Zwei-Mann-Show 2011 (im New Yorker East Village) auf. Night Vale, Finks neues Projekt, reifte in beider Zusammenarbeit heran, und die erste von inzwischen über 40 Folgen „Welcome to Night Vale“ entstand. Joseph Fink stammt ursprünglich aus Kalifornien, lebt heute jedoch woanders.
*Produktinformation* Gebundene Ausgabe: 378 Seiten / Verlag: Klett-Cotta; Auflage: 1 (19. März 2016) / Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3608961372 / ISBN-13: 978-3608961379
Originaltitel: Welcome to Night Vale
Größe und/oder Gewicht: 14,3 x 3,8 x 22,1 cm
Leseprobe
Quelle: klett-cotta.de *lies mich*
Die Geschichte... Die amerikanische Kleinstadt Night Vale liegt irgendwo in der Wüste und ist keine normale Stadt, denn hier sind Engel, Geister, Gestaltwandler und ein nachdenkliches Haus an der Tagesordnung. Hier lebt auch Jackie Fierro, die schon ewig das örtliche Pfandhaus führt und die seltsamsten Dinge kauft bzw. verkauft. Doch als eines Tages ein fremder Mann im Pfandhaus einen Zettel verpfändet, auf dem "King City" steht, gerät Jackies Alltag in Unordnung, denn Jackie wird das mysteriöse Papier nicht mehr los. Also versucht sie herauszufinden, was es mit "King City" auf sich hat und erhält dabei Hilfe von der Angestellten Diane Crayton. Die beiden Frauen beginnen ihre Suche in der Bibliothek, doch dort ist es sehr gefährlich...
Meine Meinung: Das außergewöhnliche Cover und der schräge Klappentext haben mich dazu verleitet, mir "Willkommen in Night Vale" näher anzusehen. Dieser Roman basiert auf einem Podcast, den ich leider nicht kenne und irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass man sich ohne Vorwissen mit dem Buch schwer tun könnte, so wie es bei mir leider der Fall war. Außerdem habe ich erst später die toll aufgemachte Seite zu "Willkommen in Night Vale" gefunden, die ich mir vielleicht besser vor dem Lesen angesehen hätte...
Handlungsschauplatz ist eine kleine, verschlafene Wüstenstadt namens Night Vale, die im Südwesten der USA liegt und recht merkwürdig zu sein scheint. Dort sind Todesfälle an der Tagesordnung, es gibt Wesen wie Engel, Geister und Aliens, einen Radiosender, eine gefährliche Bibliothek, Ufos und ein Haus (das von Diane und ihrem Sohn Josh) mit eigenen Gedanken. Außerdem sind manche Dinge wie z.B. Computer, Schreibgeräte oder Weizenprodukte streng limitiert und es regiert die Geheimpolizei. Im Laufe der Geschichte lernt man die Stadt mit all seinen Eigenheiten ziemlich gut kennen.
Jackie Fierro betreibt seit das namenslose Pfandhaus in Night seit langer Zeit und ist seitdem auch stets 19 Jahre jung (hinter das Geheimnis, warum das so ist, bin ich leider nicht gekommen) und verlangt für alles, was sie kauft wie z.B. Tränen oder kitschige Plastikflamingos, genau 11 Dollar. Als sie von einem Fremden ein Stück Papier mit den Worten "King City" in ihrem Laden annimmt, ändert sich ihr geordnetes Leben auf einen Schlag, denn so sehr sie ihn versucht loszuwerden, desto mehr verfolgt sie der Zettel mit den geheimnisvollen Worten. In dieser Phase begegnet sie Diane Crayton, die ebenfalls in Night Vale lebt. Die alleinerziehende Mutter des 15-jährigen Gestaltwandlers Josh hat es nicht immer leicht mit ihrem Sohn, da er ständig sein Äußeres wechselt und gerade in einer schwierigen Phase steckt. Diane ist schätzungsweise Mitte bis Ende 30 und verwaltet äußerst gewissenhaft die Datenbank ihrer Firma, von der Diane gar nicht genau weiß, was sie verkauft. Doch irgendwann kommt es Diane eigenartig vor, dass ihre Chefin, die panische Angst vor Spinnen hat, die Vogelspinne in ihrem Büro nicht sieht und dass sich niemand in der Firma an ihren Kollegen Evan, der sich krank gemeldet hat, erinnern kann. Auch sie kommt mit den Worten "King City" in Berührung und versucht gemeinsam mit Jackie herausfinden, was sich wohl dahinter verbirgt...
Jackie und Diane sind interessante Protagonisten mit einigen Facetten und Macken, mit denen man sich auf eine ereignisreiche Reise begibt. Allerdings konnte ich nicht alle Handlung der Hauptpersonen nachvollziehen und mich auch nicht ganz mit ihnen identifizieren. Auch die unzähligen Nebenfiguren wie Dianes Teenager-Sohn Josh, der auch schon mal die Gestalt einer Pferdebremse, Spinne oder Blumenvase annimmt; der klatschsüchtige Radiomoderator Cecil, sein Lebensgefährte und ernsthafter Wissenschaftler Carlos, die Engel, die allesamt Erika heißen, sind nicht minder skurril gestaltet und sorgen dafür, dass mir nach einiger Zeit der Kopf geraucht hat.
Am allerbesten hat mir da die Figur von Josh gefallen, der z.B. in seiner Gestalt als Wolfsspinne das Autofahren beigebracht bekommen möchte und dem die Pubertät das Leben ziemlich schwer macht. Die Charaktere wurden durchaus reizvoll gestaltet, doch die zahlreichen Nebenfiguren sorgen nur unnötig für Ablenkung. *Hier* erfährt man übrigens mehr über die Bewohner von Night Vale.
"Willkommen in Night Vale" enthält eine originelle Romanidee, deren Umsetzung mich allerdings nicht umgehauen hat, was vielleicht auch an meinem mangelnden Vorwissen liegt. Erzählt werden die rasanten Geschehnisse vorwiegend aus der Sicht von Jackie und Diane (in der 3. Person), zwischendurch lernen wir durch die Auszüge aus Cecils Radiosendung (Die Stimme von Night Vale) die Bewohner der Wüstenstadt näher kennen, was für Abwechslung sorgt.
Mein erster Roman des amerikanischen Autoren-Duos wartet mit einer abgedrehten Story auf, die mit einem Feuerwerk an fantasievollen Elementen mit einem Schuss Science Fiction, Wirrungen und Turbulenzen vollgepackt wurde. Leider birgt die abenteuerliche Geschichte rund um Jackie und Diane auch etliche Längen und sehr detaillierte Schilderungen, was den Lesefluss bremst. Wegen der Unmengen an Nebencharakteren, den unzähligen Anekdoten rund um Night Vale (eine Popcornmaschine, die man nicht berühren sollte, blutrünstige Bibliothekare oder unsichtbare Spinnen) und bizarren Ereignissen lassen sich die 378 Seiten nicht gerade schnell lesen, da man genau aufpassen muss, um ja nichts zu verpassen, was vielleicht wichtig sein könnte.
Durch die vielen begeisterten Stimmen im Vorfeld hatte ich an "Willkommen in Night Vale" hohe Erwartungen, die sich leider nicht ganz erfüllt haben. Die Geschichte ist anfangs recht interessant, doch die Spannung lässt irgendwann nach und das Ende hatte ich mir auch anders vorgestellt. Komplettiert wird der Plot durch einen eigenwilligen, leicht ermüdenden Schreibstil, teilweise amüsanten Dialogen und einer leicht mysteriösen Atmosphäre.
FAZIT: "Willkommen in Night Vale" ist kein alltägliches Buch, dennoch hatte ich mir mehr davon erwartet und mir die ganze Geschichte deutlich spektakulärer vorgestellt. Die Geschichte enthält einige originelle Ansätze, deren Potential für meinen Geschmack allerdings nicht ganz ausgeschöpft wurde. Doch trotz aller enthaltenen Mankos (zu viele Charaktere, verlierende Spannung, zu viel Drumherum, sehr ausführlich beschrieben) hat mich "Willkommen in Night Vale" zwischendurch gut unterhalten und erhält dafür bescheidene3 (von 5) Punkte.