Theresa Prammer|| Wiener Totenlieder|| Ullstein || 384 Seiten|| 16,99 €|| ISBN: 978-3-547-71209-4
Das Wiener Riesenrad.... damit verbinde ich ganz persönlich viele tolle Erinnerungen. Aber auch ganz abgesehen davon ist das Cover meiner Meinung nach sehr gut gewählt. Der Sonnenuntergang und die einzelnen Gondeln spiegeln die Stimmung des Buches meiner Meinung nach sehr gut wieder.Man assoziiert eben sofort Wien mit dem Cover. Und genau das hat mich auch so neugierig gemacht.
Wiener Totenlieder hat insgesamt etwas über 40 Kapitel, wobei dazwischen immer wieder kursiv gedruckte Erlebnisse eines Mädchens geschildert werden und kommt somit auf eine Seitenlänge von 384 Seiten. Wie der Name schon sagt spielt die Geschichte in Wien, noch genauer ist der Schauplatz die Wiener Oper, in der eine Reihe von mysteriösen Unfällen die Darsteller in Angst versetzt. Dieses Setting ist eine wirklich interessante Abwechslung zu den klassischen Krimis. Und das musikalische Thema zieht sich durch das Buch wie ein roter Faden. Jedes Kapitel ist mit einem Fachbegriff aus der Musik betitelt. Ebenso die Protagonistin Carlotta, von allen nur Lotta genannt, ist eine sehr interessante Person. Auf der Bühne gescheitert, hat sie sich hinter Bildschirm-Monitore verzogen und arbeitet als Kaufhausdetektivin. Sie ist also nicht die klassische Person, die man sonst in Kriminalromanen findet.Ich muss zugeben, dass ich mich anfangs sehr schwer mit ihr getan habe, so wie auch mit dem Rest des Buchs. Das liegt wohl unter anderem an den anfangs recht steif und konstruiert wirkenden Schreibstil. Viele Personen wirken am Anfang eher gewollt, als gekonnt skurril. Und auch hatte ich den Eindruck, dass die gesamte Situation und auch die Dialoge sehr konstruiert wirken. Allerdings muss ich auch sagen, dass sich das Gefühl definitiv gelegt hat! Gegen Ende habe ich das Buch wirklich verschlungen. Das liegt vor allem daran, dass der Spannungsbogen unheimlich gut ausgearbeitet ist und auch Lotta mit der Zeit sehr detailliert und authentisch beleuchtet wird. Ebenso gut beschrieben finde ich den ehemaligen Kommissar Konrad Fürst, der nach einem Schicksalsschlag nun als "Foxi" dem Clown arbeitet. Man lernt die Ecken und Kanten der Figuren wirklich zu schätzen, wenn man erst einmal mehr von ihnen erfahren hat.Ich habe lange überlegt, wie man den Schreibstil beschreiben könnte, denn so einfach fällt es mir bei diesem Buch tatsächlich nicht. Er wirkt unkompliziert, schlicht und flott, allerdings auf eine sehr angenehme und feinfühlige Art. Sehr interessant sind ebenfalls die Eindrücke hinter die Bühne, denn trotz der Morde führt die Oper weiter auf. Proben und Auftritte (bei denen die Morde immer geschehen) werden beleuchtet und gewährt uns Prammer einen tollen, wenn auch manchmal grotesk wirkenden Einblick in die Welt der Künste. An einigen Ecken wirkt es sehr düster und doch etwas überzogen. Der Künstleralltag von Neid und krankhaftem Ehrgeiz, aber auch Scham dominiert. Prammer ist selbst in Wien geboren worden und ist dort als Schauspielerin tätig. Dies merkt man dem Buch auch an. Insgesamt wirkt die Atmosphäre nämlich sehr echt.Zur Story kann ich abschließend noch sagen, dass es viele Wendungen gibt, mit denen man vielleicht nicht rechnet. Ich habe zwar bereits vieles erahnen können, dennoch hat das Ende Überraschungen zu bieten gehabt. Das Buch endet mit einem Cliffhanger, was nicht zuletzt damit zu tun hat, dass es wohl Folgebände geben wird.
Zusammenfassung:
Eigentlich sollte Carlotta Fiore in die Fußstapfen ihrer berühmten Mutter und Sopranistin Maria Fiore treten, doch ist ihr dies nie geglückt. Nachdem sie schließlich auch an ihrer Ausbildung beim Polizeidienst scheitert, arbeitet sie als Detektivin eines Kaufhauses. Dies ändert sich jedoch, als ein ehemaliger Kollege sie aufsucht und um ihre Hilfe bittet: denn an der Wiener Oper ereignen sich seltsame Unfälle, die auf eine Mordserie deuten. Missmutig nimmt sie den Undercover-Auftrag an und schleust sich mit ihm als Statist ein. So muss sie nicht nur den Fall lösen, sondern wird auch konfrontiert mit ihrer eigenen Vergangenheit.Cover:
Das Wiener Riesenrad.... damit verbinde ich ganz persönlich viele tolle Erinnerungen. Aber auch ganz abgesehen davon ist das Cover meiner Meinung nach sehr gut gewählt. Der Sonnenuntergang und die einzelnen Gondeln spiegeln die Stimmung des Buches meiner Meinung nach sehr gut wieder.Man assoziiert eben sofort Wien mit dem Cover. Und genau das hat mich auch so neugierig gemacht.
Das Künstler-Milieu
Wiener Totenlieder hat insgesamt etwas über 40 Kapitel, wobei dazwischen immer wieder kursiv gedruckte Erlebnisse eines Mädchens geschildert werden und kommt somit auf eine Seitenlänge von 384 Seiten. Wie der Name schon sagt spielt die Geschichte in Wien, noch genauer ist der Schauplatz die Wiener Oper, in der eine Reihe von mysteriösen Unfällen die Darsteller in Angst versetzt. Dieses Setting ist eine wirklich interessante Abwechslung zu den klassischen Krimis. Und das musikalische Thema zieht sich durch das Buch wie ein roter Faden. Jedes Kapitel ist mit einem Fachbegriff aus der Musik betitelt. Ebenso die Protagonistin Carlotta, von allen nur Lotta genannt, ist eine sehr interessante Person. Auf der Bühne gescheitert, hat sie sich hinter Bildschirm-Monitore verzogen und arbeitet als Kaufhausdetektivin. Sie ist also nicht die klassische Person, die man sonst in Kriminalromanen findet.Ich muss zugeben, dass ich mich anfangs sehr schwer mit ihr getan habe, so wie auch mit dem Rest des Buchs. Das liegt wohl unter anderem an den anfangs recht steif und konstruiert wirkenden Schreibstil. Viele Personen wirken am Anfang eher gewollt, als gekonnt skurril. Und auch hatte ich den Eindruck, dass die gesamte Situation und auch die Dialoge sehr konstruiert wirken. Allerdings muss ich auch sagen, dass sich das Gefühl definitiv gelegt hat! Gegen Ende habe ich das Buch wirklich verschlungen. Das liegt vor allem daran, dass der Spannungsbogen unheimlich gut ausgearbeitet ist und auch Lotta mit der Zeit sehr detailliert und authentisch beleuchtet wird. Ebenso gut beschrieben finde ich den ehemaligen Kommissar Konrad Fürst, der nach einem Schicksalsschlag nun als "Foxi" dem Clown arbeitet. Man lernt die Ecken und Kanten der Figuren wirklich zu schätzen, wenn man erst einmal mehr von ihnen erfahren hat.Ich habe lange überlegt, wie man den Schreibstil beschreiben könnte, denn so einfach fällt es mir bei diesem Buch tatsächlich nicht. Er wirkt unkompliziert, schlicht und flott, allerdings auf eine sehr angenehme und feinfühlige Art. Sehr interessant sind ebenfalls die Eindrücke hinter die Bühne, denn trotz der Morde führt die Oper weiter auf. Proben und Auftritte (bei denen die Morde immer geschehen) werden beleuchtet und gewährt uns Prammer einen tollen, wenn auch manchmal grotesk wirkenden Einblick in die Welt der Künste. An einigen Ecken wirkt es sehr düster und doch etwas überzogen. Der Künstleralltag von Neid und krankhaftem Ehrgeiz, aber auch Scham dominiert. Prammer ist selbst in Wien geboren worden und ist dort als Schauspielerin tätig. Dies merkt man dem Buch auch an. Insgesamt wirkt die Atmosphäre nämlich sehr echt.Zur Story kann ich abschließend noch sagen, dass es viele Wendungen gibt, mit denen man vielleicht nicht rechnet. Ich habe zwar bereits vieles erahnen können, dennoch hat das Ende Überraschungen zu bieten gehabt. Das Buch endet mit einem Cliffhanger, was nicht zuletzt damit zu tun hat, dass es wohl Folgebände geben wird.