Rezension: Wie die Birne zur Helene kam

Was haben Lord Wellington, Caesar Cardini und die Schwestern Tatin gemeinsam? Nach ihnen wurde ein Gericht benannt! Jeder hat wohl schon einmal vom Filet Wellington, Caesar Salat und der Tarte Tatin gehört. Aber wusstet ihr, dass auch die Lamingtons nach einem Menschen benannt wurden und dass nach der Opernsängerin Nellie Melba gleich vier Gerichte benannt wurden?

Heute möchte ich euch das Buch „Wie die Birne zur Helene kam“ von James Winter vorstellen. In diesem Buch wurden 50 Gerichte gesammelt, die eine besonders Geschichte haben. Von James Bonds Martini, über die nach der Primaballerina Anna Pawlova benannte Meringue bis hin zu Baked Alaska ist einiges vertreten. Baked Alaska hat seinen Namen übrigens erhalten, weil es zum Bankett der Feier der Amerikanisierung Alaskas serviert wurde. Bekannt war das Dessert in Europa schon Jahre vorher.

Winter_Birne

Ich habe noch nicht alle Entstehungsgeschichten gelesen, aber auffällig ist, dass viele Gerichte im 19. oder ganz am Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden. Einige wurden nach damals sehr bekannten Opernsängerinnen benannt, andere nach berühmten Malern – beispielsweise heißt das Rindercarpaccio so, weil der Erfinder Giuseppe Capriani sich von den Farben seines Gerichts an die Bilder von Vittore Carpaccio erinnert fühlte.

Das Buch ist vollgepackt mit spannenden Geschichten. Ein paar kannte ich bereits, aber viele waren und sind für mich noch vollkommen neu. Ach und ihr wollt noch wissen, wie die Birne nun zur Helene kam? Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts war es Mode, Gerichte nach Bühnenwerken zu benennen. Die Birne Helene geht auf die Oper „La belle Hélene“ von Jacques Offenbach zurück – eine komische Oper über die Verwicklungen von Paris, Helena, Menelaos und den Trojanischen Krieg.

Lamingtons2

 

Was ich ausprobiert habe:

Lamingtons: Lamingtons sind eines DER australischen Gebäcke schlechthin. Im Zuge meiner Weltreise wollte ich schon länger mal welche backen und als ich dann auch noch die Entstehungsgeschichte zu ihnen las, dachte ich mir: „Ab in die Küche, die werden ausprobiert!“ Gesagt, getan. Der Teig war innerhalb von 10 Minuten im Backofen. Am nächsten Tag wurde er mit der Glasur überzogen, die sogar noch schneller fertig war. Dieser Kuchen ist also wunderbar, wenn man nicht allzu viel Zeit in der Küche hat.

Die Lamingtons wurden der Legende nach tatsächlich ungefähr so entwickelt: Ein Küchenchef von Baron Lamington, damaliger Gouverneur von Queensland, brauchte ein Dessert für ein Bankett. Das Problem: Wenig Zeit und leere Vorratsschränke, weil es ständige Bankette gab. Irgendwo entdeckte er aber noch einen Biskuitboden, überzog ihn kurzerhand mit Schokolade und bestreute diese mit ein paar Kokosflocken. Die Lamingtons waren geboren! Eine andere Theorie besagt, dass das Gebäck nicht nach Baron Lamington selbst, sondern nach seiner Frau benannt wurde und von deren Kochlehrerin entwickelt worden wäre. Wie dem auch sei, der Baron mochte sie wohl nicht wirklich. Die Tatsache, dass sie ihm ständig serviert wurden, machte das sicherlich nicht besser und verleitete ihn zu der Bezeichnung „blutige, tuntige, wollige Kekse“.

Ich kann mich dieser Abneigung nicht anschließen: Die Lamingtons sind saftig, sehr schnell und leicht gemacht, schokoladig und ein bisschen kokosnussig. Insgesamt genau mein Ding. Ich hatte mir Lamingtons vorher immer ein bisschen trocken vorgestellt, aber das sind sie überhaupt nicht!

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Mein Fazit: Es ist toll, dass nicht nur die Geschichten im Buch stehen, sondern immer sowohl Rezept, als auch Geschichte vorkommen. Trotzdem würde ich dieses Buch vor allem wegen der Geschichten zur Hand nehmen, weil ich sie einfach spannend finde. Das Konzept des Buches gefällt mir sehr gut, die Umsetzung ist sehr gelungen und so gebe ich eine ganz klare Empfehlung für dieses Buch ab!

Ich glaube, dieses Buch sollte man sich schon einmal für Weihnachten vormerken: Wenn ihr Menschen kennt, die gern kochen und schon zig Kochbücher haben, würde dieses Buch eine wunderbare Ergänzung sein, um auch mal ein wenig hinter die Kulissen zu schauen.

 

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Das Buch „Wie die Helene zur Birne kam“ von James Winter hat knapp 200 Seiten, umfasst 50 Gerichte und kostet 29,95 Euro.

Es wurde mir als Rezensionsexemplar vom Callwey Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung bleibt davon natürlich unberührt. Ihr könnt das Buch direkt hier bestellen: KLICK! Dort gibt es auch einen ausführlichen Blick ins Buch: KLICK!

 


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