- Taschenbuch: 384 Seiten
- Verlag: cbt (13. Mai 2013)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3570307921
- ISBN-13: 978-3570307922
- Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 13 Jahren
- Originaltitel: AND BY THE WAY
Die 16-jährige Alex hat es nicht leicht. Seit ihre Mutter gestorben ist, hat ihr Vater nur noch Arbeit im Kopf. Und engagiert massenweise Personal. Wie diese durchgeknallte Stylistin Marsha, die sich einbildet, sie müsste nett zu ihr sein. Als ob das helfen würde. Nein, für Alex ist ihr Vater auch gestorben. Sie vertraut niemandem mehr, sie liebt niemanden mehr und sie verlässt sich auf niemanden mehr. Auch nicht auf David McFadden, und wenn er noch so schöne blaue Augen hat. Denn wer nicht liebt, kann auch nicht verlieren …
Mal wieder ein romantisches Jugendbuch aus dem Hause cbt. Ihr wisst ja, dass ich diese Bücher echt total liebe und wenn es davon genug geben würde wahrscheinlich auch nur noch diese Art von Büchern lesen würde. And by the way... ist der cbt Verlag mein Lieblingsverlag (kleines, aber schlechtes Wortspiel mit dem Originaltitel, verzeiht mir bitte!), denn ich habe immer das Gefühl, dass die Bücher, die die veröffentlichen nur für mich geschrieben sind, da eigentlich fast alle total meinem Geschmack entsprechen. Als ich gesehen habe, dass dieses Buch bald erscheint, habe ich es mir sofort auf die Wunschliste gesetzt, weil ich wusste, dass ich es einfach haben muss. Ich war echt so glücklich, dass mir der cbt Verlag das Buch zum Rezensieren zur Verfügung gestellt hat. Als es bei mir ankam, musste ich es wirklich sofort lesen, weil ich so gespannt war.
Die Geschichte hat sich für mich nach nichts neuem oder besonderen angehört, aber gerade das finde ich dann nämlich meistens sehr interessant, weil ich es genial finde wie es Autoren gelingt das gleiche Thema auf verschiedene Arten zu vermitteln und dem Leser trotz des bereits bekannten Themas eine ganz andere Sichtweise zu schaffen. Denn man muss doch echt sagen, dass ein Mädchen, das einen Elternteil oder vielleicht sogar beide verloren hat, meistens sich von anderen Menschen abschottet und niemanden mehr an sich heran lässt damit sie nicht noch einmal verletzt wird, nichts noch nie da gewesenes ist. Trotzdem hat mich die Geschichte von der ersten Seite an begeistert. Es geht um Alex, die mit ihrem Vater zusammen lebt, der aber immer unterwegs ist, weil er ein gefeierter Rockstar ist. Er lässt sie immer alleine mit irgendwelchem Personal, das sich um Alex kümmern soll. Sie fühlt sich von ihm im Stich und allein gelassen, denn ihre Mutter ist vor sechs Monaten an Krebs gestorben. Deswegen hat Alex niemanden mehr. Sie dachte, dass ihr Vater für sie da sein wird, aber er hat sie komplett allein gelassen. Und zwar mit allem: mit der Trauer nach dem Tod ihrer Mutter und mit der Wut und der Enttäuschung die ihr immer wieder ein Stich ins Herz versetzen. Seitdem ihr Vater sie nun auch noch im Stich gelassen hat, vertraut sie niemandem mehr, lässt niemanden mehr an sich und lässt nicht zu, dass sie irgend jemand liebt. Deswegen stößt sie alle Menschen von ihr weg, die sich um sie kümmern oder ihr helfen wollen, weil sie es einfach nicht ertragen kann, dass sie mit der Gewissheit leben muss, dass sie auch diese Menschen wieder verlieren kann und, dass das manchmal schneller geht als man denkt. Auch ihre besten Freundinnen, Sarah und Rachel lässt sie nicht mehr an sich heran und schon gar nicht David, auch wenn er noch so schöne blaue Augen hat, denn er hat ihr nicht geholfen, als sie seine Hilfe benötigt hätte. Trotzdem verspürt sie immer so ein komisches Gefühl in seiner Gegenwart, aber Alex denkt sich: "Wer braucht schon Liebe ?", denn wer nicht liebt, wird nicht verletzt... Was ich von Anfang an sehr interessant an der Geschichte fand, war, dass sie in Dublin also Irland spielt, denn ich habe noch nie ein Buch gelesen, dass überhaupt irgendwo in Irland spielt. Meistens spielen diese Teenreads in den USA. So war es mal eine richtige Abwechslung, auch mal ein Buch zu haben, dass dem Highschool Klischee entwischt. Die Geschichte hat mich wirklich von der ersten Seite an total begeistert aber vor allem berührt, da Alex oft von Selbstzweifeln geplagt ist und sich so von den Menschen, die sie liebt und von denen sie auch geliebt wird, abschottet. Ich hatte echt oft Mitleid mit ihr, auch wenn das wahrscheinlich das letzte ist was Alex gebrauchen könnte. Ihre Geschichte ist einfach so traurig und irgendwo bedrückend, denn sie hat nicht nur ein Elternteil verloren, sondern gleich zwei und das obwohl ihr Vater noch am Leben ist. Sie bestraft sich irgendwie selbst dadurch, dass sie sich selbst keinen Spaß erlaubt, da sie Angst hat, dass sie ihre Muter vergisst wenn sie glücklich ist. Die Autorin hat in der Geschichte so gut die verschiedenen Gefühle, die in Alex aufkeimen transportiert, sodass mir manchmal echt die Tränen gekommen sind, weil ich so mit ihr mitgefiebert habe, aber an manchen Stellen habe auch ich Wut verspürt. Das Buch hat mich einfach mitgerissen und ich wollte es überhaupt nicht mehr aus der Hand legen. Natürlich kann man von der Geschichte erwarten, dass sie romantisch ist, aber sie ist definitiv nicht kitschig. Na ja okay an einigen Stellen schon und da habe ich mir nur gedacht, was die Autorin noch die ganzen Rest über beschrieben hat, aber dann kamen wieder Wendepunkte, die man wirklich überhaupt nicht erwartet hat. Ich war echt total überwältigt von der Geschichte und kann sie wirklich nur jedem Teenager ans Herz legen, weil ich der Meinung bin, dass sie so berührend und auch irgendwie aufrüttelnd ist, dabei aber noch wirklich romantisch ist. Das Einzige was mir an der Geschichte nicht so gefallen hat, war das Ende, da es wirklich sehr offen ist, aber nach längerer Googelei habe ich entdeckt, dass dies eine Trilogie ist, aber, dass sich die anderen Bücher dann jeweils um eine von Alex Freundinnen drehen. Wahrscheinlich wird dann im nächsten Buch die Geschichte von Alex auch noch als Nebenhandlung weitererzählt. Leider habe ich noch nicht entdeckt wann und ob es überhaupt bei uns erscheint, aber ich fange schon mal an zu beten, dass sich das Buch hier gut genug verkauft, aber ich bin eigentlich der festen Überzeugung, dass es so sein wird.
Die Charaktere sind wirklich alle sehr gut ausgearbeitet und sind mir auch fast alle sehr sympathisch, aber es kann ja auch nicht immer nur liebe Charaktere geben, denn sonst wär das ganze echt langweilig. Trotzdem gibt es so zwei Charaktere, die ich echt überhaupt nicht leiden konnte, aber zu denen komme ich gleich erst. Beginnen möchte ich natürlich mit der Protagonistin Alex, deren Mutter vor sechs Monaten an Krebs gestorben ist und, die seitdem mit ihrem Vater alleine lebt, der aber eigentlich die ganze Zeit durch die Weltgeschichte reist, weil er ein gefeierter Rockstar ist. Alex leidet sehr darunter, dass ihre Mutter gestorben ist und, dass ihr Vater sie einfach im Stich lässt. Sie schottet sich von allen ab und möchte am liebsten nur alleine sein. Selbst ihre besten Freundinnen lässt sie nicht mehr an sich ran, weil sie ihr immer helfen wollen, aber Alex eigentlich gar keine Hilfe von ihnen möchte. Sie hat Angst die beiden auch noch zu verlieren und lässt sie deswegen nicht mehr an sich ran. Ihr Vater hat für sie einen Haufen Personal angeheuert, weil er sich ja nicht um sie kümmert. Den einzigen, den sie vom Personal leiden kann, ist Mike, ihr Chauffeur, weil er ihr eigentlich nie Fragen stellt und sie auch nicht verändern will. Alex kann einfach nicht zulassen, dass Menschen sie lieben oder sich um sie Sorgen. Sie gibt immer vor, dass mir ihr alles in Ordnung ist, aber dabei ist es das überhaupt nicht. Sie vertraut niemanden und liebt auch niemanden, denn "wer braucht schon Liebe" ? Alex jedenfalls nicht, auch wenn da David McFadden ist, der wirklich unheimlich gut aussieht und auch echt nett ist. Aber für Alex ist er ein richtiger Idiot, weil er ihr nicht geholfen hat, als sie seine Hilfe benötigt hätte. Und trotzdem fühlt sie sich immer auf so komische Weise total wohl wenn sie mit ihm zusammen ist. Alex ist wirklich eine "kaputte" Protagonistin. Ihr Leben ist definitv nicht Friede, Freude, Eierkuchen. Sie wacht jeden Tag auf und ist umgeben von Personal, dass sich zwar um sie kümmert, aber das natürlich kein Ersatz für ihre Eltern ist. Sie verspürt immer wieder diese Trauer, Enttäuschung und die Wut in sich aufkeimen, weil ihre Mutter tod ist und ihr Vater, den sie nur "den Rockstar nennt", sie einfach allein und im Stich gelassen hat. Sie fühlt sich oft total allein und einsam. Sie erlaubt sich selbst nicht, dass sie die Trauer wegen dem Tod ihrer Mutter ablegt, weil sie Angst hat, dass sie ihre Mutter vergisst. Nur ihrer Gran und ihrem Hund Homer vertraut sie, weil diese beiden immer für sie da waren und sie nie im Stich gelassen haben. Ich finde, dass Alex eine wirklich eher schwierige und bedrückende Protagonistin ist, da sie so viel Last auf ihren Schultern tragen muss und schon so viel Trauer miterlebt hat. Man wünscht ihr einfach nur, dass sie doch auch endlich mal glücklich sein soll und ihr Leben leben soll. David hat auch seine Mutter verloren und weiß wie das ist. Aber er kommt besser damit zurecht, weil er sein Leben lebt, weil er weiß, dass seine Mutter gewollt hätte, dass er glücklich ist und ihr nicht sein Leben lang nachtrauert und dafür sein eigenes Leben vernachlässigt. Er würde Alex wirklich gerne mit ihrer Trauer helfen, aber sie lässt auch ihn nicht richtig an sich ran. Er will sie auch nicht bedrängen über ihre Gefühle oder den Tod ihrer Mutter zu sprechen. Trotzdem kämpft er um sie und für sie. David ist einfach ein toller Kerl. Er ist aufrichtig und hilfsbereit. Vor allem kann er über seine Gefühle sprechen und mischt sich nicht in andere Angelegenheiten ein wenn sie ihn nichts angehen. Er ist einfach toll. Außerdem muss er ein echtes Sahneschnittchen sein und das ist natürlich nie schlecht :D Ich kann mir keinen besseren männlichen Hauptcharakter für die Geschichte vorstellen. Rachel ist Alex's beste Freundin. Die beiden waren früher wie Pech und Schwefel und haben sich wirklich alles anvertraut. Aber seit dem Tod ihrer Mutter schottet sich Alex auch von Rachel ab. Das macht sie echt total fertig, weil sie Alex liebt und ihr einfach nur helfen möchte. Sie kämpft die ganze Zeit darum, dass sich Alex ihr wenigstens ein bisschen öffnet und was von sich preisgibt, aber irgendwann hat auch sie keinen Nerv mehr und kann einfach nicht mehr weiterkämpfen. Sie ist begnadet im Theaterspielen und ist wirklich liebenswert. Man kann sich wirklich keine bessere beste Freundin als Rachel vorstellen. Sarah ist die Dritte in dieser Dreierfreundschaft. Und sie ist auch der erste Charakter, der mir ein wenig unsympathisch war. Sie wirkt wirklich vom ersten Moment an eingebildet und tussig. Außerdem möchte sie immer im Mittelpunkt stehen und wirft sich allen Typen an den Hals. Auf ihrer Stirn könnte auch einfach "leicht zu haben" stehen, denn das wär auch nicht auffälliger als ihr Getue. Außerdem ist sie manchmal echt fies, denn sie schreckt auch nicht vor dem Freund einer ihrer Freundinnen zurück und ist wirklich unsensibel Alex gegenüber. Ich hatte einfach das Gefühl, dass sich ihr ganzes Leben um Partys, Jungs und Gossip dreht und das war mir echt unsympathisch. Manchmal ist sie mir echt auf die Nerven gegangen. Trotzdem glaube ich, dass das vielleicht auch nur eine Maske sein könnte, weil sie auch einfühlsam, nett und hilfsbereit sein kann. Im nächsten Buch der Trilogie dreht sich alles mal um sie und ich bin echt gespannt, ob ich sie richtig charakteresiere oder ob ich mich in ihr täusche. Louis ist der andere Charakter, der mir unsympathisch war. Er ist tatsächlich Sarahs Bruder, aber daher weht nicht die Unsympathie, die ich gegen ihn hege. Er ist einfach ein echter Idiot, der hinter jedem Arsch hinter herläuft und, der sich jedes Mädchen in sein Bett holt, das nicht bei drei auf den Bäumen ist. Dabei sind ihm die Gefühle der Mädels total egal. Eben ein richtiger Player. Besonders hat er es auf Alex abgesehen...
Der Schreibstil hat mir wirklich sehr gut gefallen. Die Autorin weiß wirklich wie man Gefühle durch den Schreibstil transportieren kann. Ich war wirklich oft zu tiefst berührt und auch bedrückt und das war nur der Fall, weil der Schreibstil so gut auf das Verhalten der Protagonistin abgestimmt war. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass Alex so schreiben und auch sprechen würde. Vor allem ihr "Ich bin in Ordnung" oder "Mir gehts gut" ist einfach total sie, denn sie gibt immer vor, dass mit ihr alles in Ordnung ist, auch wenn es das definitiv nicht ist. Wie ihr jetzt wahrscheinlich schon gemerkt habt, ist das Buch in der personalen Ich-Perspektive aus Alex's Sicht geschrieben. Das war wirklich sehr angenehm, da man ihre Gefühle und Gedanken miterlebt hat, denn wenn das Buch in der Er-/Sie Perspektive geschrieben wär, hätten wir gar nichts von denen mitbekommen, da Alex ja wirklich sehr verschlossen ist was ihre Gefühle und Gedanken angeht. Der Schreibstil ist einfach toll. Er transportiert super die Gefühle von Alex und auch die Atmosphäre im Buch. Trotzdem ist er sehr angenehm zu lesen.
Der Titel gefällt mir wirklich sehr, sehr gut. Denn Alex ist wirklich der Meinung, dass sie keine Liebe braucht, weil sie ja der Meinung ist, das derjenige, der nicht liebt auch nicht verliert und auch nicht verletzt wird. Außerdem finde ich, dass man anhand des Titels sofort erkennt, dass es sich hier bei um eine Liebesgeschichte handelt und ich finde auch, dass der Titel neugierig macht, aber nicht zu viel von der Geschichte preisgibt. Einfach ein perfekt gewählter Titel.
Das Cover finde ich wirklich wunderschön und irgendwie schlicht, aber sehr schön und niedlich gehalten. Aber ich muss leider sagen, dass die Person, die David darstellen soll, überhaupt nicht zu ihm passt, da er laut der Geschichte blonde Haare hat. Das ist echt ein großer Fehler und deswegen gefällt mir das Cover auch echt nicht so gut, auch wenn ich finde, dass es viel aussagekräftiger als das Originalcover ist.
"Wer braucht schon Liebe ?" von Denise Deegan hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert und vor allem berührt. Manchmal sogar zu Tränen, da die Geschichte echt traurig und auch irgendwie bedrückend ist. Trotzdem vermittelt sie Liebe und Freundschaft. Ich finde, dass die Autorin das altbekannte Thema von einer Protagonistin, die ihre Eltern verloren hat, neu erschaffen hat und einen damit so mitgerissen hat, so dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Das Buch besticht durch eine perfekte Geschichte, meist sympathische und gut durchdachte Charaktere, einen Schreibstil, der so viele Gefühle transportiert und einen Titel, der einfach perfekt zu der Geschichte und zu der Protagonistin passt. Das Einzige was mir nicht gefällt ist die Wahl des Covers, aber die macht das Buch selbst ja nicht schlechter. Ich hoffe wirklich sehr, dass die anderen beiden Bücher der Reihe auch noch übersetzt werden und dann auch bald bei uns erscheinen.
Vielen herzlichen Dank an den cbt Verlag für die Bereitstellung von diesem grandiosen Buch :)