Darum geht´s:
Die 28-jährige Maria hat mitten in der Nacht, auf einer verlassenen Landstraße eine Reifenpanne. Zur Hilfe kommt ihr Colin, ein junger Mann – Typ Schläger – der ihr einerseits Angst macht, andererseits aber auch anziehend auf sie wirkt. Colin und Maria sind grundverschieden, doch natürlich verlieben sie sich ineinander. Aber das Glück wird von Marias Vergangenheit überschattet, denn ein Stalker lässt sie um ihr Leben bangen.
Meine Meinung:
Nicholas Sparks gehörte für mich jahrelang zu meinen absoluten Lieblingsautoren, doch in den letzten Jahren hat sich das leider geändert. Ob es an mir liegt oder an seinen Büchern, kann ich gar nicht sagen, wahrscheinlich ist es die Mischung aus beidem, die uns auseinandergetrieben hat. Mit Wenn du mich siehst hat Sparks unsere „Beziehung“ nun also endgültig besiegelt. Er zählt nicht länger zu meinen Autobuy-Autoren. Warum? Tja, also zunächst einmal muss ich sagen, dass mir seine „neue“ Art Bücher zu schreiben, also sprich nicht nur reine Liebes-Herzschmerz-Geschichten, sondern auch noch Thriller Elemente einfügen, überhaupt nicht gefällt. Das liegt nicht daran, dass ich keine Thriller mag, im Gegenteil ich liebe Thriller, aber die Elemente, die Sparks in seine Romane einbringt, sind mir einfach zu lasch, da kann er sie auch weglassen. Hinzu kommt, dass für mich die Zeit der großen Drama-Liebes-Romanzen alla Sparks vielleicht auch einfach vorbei ist. Ich kann gerade nichts mehr damit anfangen. Wenn du mich siehst ist zudem ziemlich langatmig, klischeebehaftet und sehr vorhersehbar. Die Atmosphäre und auch die Protagonisten Maria und Colin waren für mich einfach zu 0-8-15. Wenn du mich siehst ist für mich nichts Halbes und nichts Ganzes. Ich habe Verständnis dafür, dass Autoren sich entwickeln, dass sie aus ihrem gewohnten Terrain ausbrechen, die Komfortzone verlassen und etwas Neues wagen. Aber dieses Buch ist für mich einfach nicht greifbar. Es ist weder ein guter Liebesroman, dafür war mir die Story von Maria und Colin zu unspektakulär, noch ist es ein guter Thriller, dafür war die Handlung zu vorhersehbar und insgesamt einfach zu lahm.
Außerdem habe ich den Roman, als Hörbuch gehört und der Sprecher Alexander Wussow, der ja schon viele Sparks Romane vertont hat, passte dieses mal irgendwie so gar nicht. Er passt zwar perfekt zu Sparks, weil er eine ruhige und etwas altbackene Stimme hat. Aber er passte nicht zu dieser Art von Buch. Zu den jungen Protagonisten und der gewollt jugendlichen Story. Versteht man was ich meine? Wussow klingt einfach nicht jung und modern. Was ja nicht schlimm ist, in diesem Fall aber einfach nicht passte. Sparks hat nämlich versucht, eine „junge und coolen Geschichte“ zu schreiben. Es geht hier schließlich um den Bad Boy Colin, der Kampfsport betreibt und die junge, hübsche Maria, die Anwältin werden will. Die typischen New Adult Charaktere. Bad Boy trifft auf Good Girl. Es ist Sparks auch teilweise gut gelungen, die Story jung zu halten, doch die meiste Zeit hatte ich das Gefühl, dass die Figuren älter sind, als sie sein sollten. Ich hatte das Gefühl, dass hier einfach nichts so wirklich zusammen passt.
Fazit:
Für mich ein enttäuschender Sparks! Nicht Fisch, nicht Fleisch. Zu sehr New Adult, zu wenig Sparks. Ein zu schlechter Thriller, als dass man ihn auf Grund der Spannung empfehlen könnte und zu wenig große Gefühle, als dass man die Fans glücklich machen könnte. Schade, aber Sparks und ich, das geht einfach nicht mehr!
Vielen Dank an Random House Audio für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Wenn du mich siehst :: Nicholas Sparks :: Aus dem Amerikanischen von Astrid Finke :: Originaltitel: See me (Grand Central Publishing) :: Original Verlag: Heyne :: Hörbuch CD (gekürzt), 6 CDs, Laufzeit: ca. 471 Minuten :: ISBN: 978-3-8371-2876-5 :: € 19,99 [D]* | € 22,50 [A]* | CHF 28,50* (* empfohlener Verkaufspreis) :: Verlag: Random House Audio :: Erschienen: 08.03.2016