Rezension: Weil ich Will liebe von Colleen Hoover

Von Marciafliegt @Marciafliegt




Taschenbuch: 368 Seiten Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. Mai 2014) Sprache: Deutsch ISBN-10: 3423715847 ISBN-13: 978-3423715843 Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren Originaltitel: Point of Retreat

Es ist jetzt über ein Jahr her, dass Will Layken zum ersten Mal begegnet ist. Und ihre Liebe scheint täglich stärker zu werden. Doch als Will im neuen Studienjahr auf seine Ex-Freundin Vaughn trifft, beschließt er, Layken nichts davon zu erzählen. Ein fataler Fehler, denn als Layken die beiden zufällig sieht, missversteht sie die Situation.

Ich habe das Gefühl, dass das jetzt endlich unser Jahr wird - Lakes und meins.

Mich hat "Weil ich Layken liebe" zu Tränen gerührt, zum Lachen gebracht und mich einfach fühlen lassen. Ich habe selten ein Buch in so kurzer Zeit durchgelesen. Ich war überwältigt und begeistert. Deswegen habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut. Ich wollte unbedingt wissen wie es mit Lake und Will weitergeht und ob die Beziehung der beiden harmonisch oder dramatisch verlaufen wird. Ich habe erwartet, dass mich dieses Buch genauso begeistern und überwältigen wird wie "Weil ich Layken liebe" und, dass ich berührt sein werde. Ich habe erwartet, dass ich das Buch verschlingen werde und, dass es mich zufrieden und glücklich zurücklässt.  Ich habe gehofft, dass das Buch an "Weil ich Layken liebe" anknüpfen kann und vor allem auch mithalten kann.

Die Geschichte Ich hatte wirklich hohe Erwartungen an die Geschichte, weil "Weil ich Layken liebe" mich so begeistert hat. Ich habe mir wirklich erhofft, dass die Geschichte genauso überraschend und berührend sein wird. Am Anfang war ich von dieser Geschichte noch vollkommen begeistert. Ich fand die Gefühle sehr realistisch und authentisch. Ich hatte zusammen mit Lake und Will die rosarote Brille auf. Allerdings wurden mir die Gefühle der beiden irgendwann zu perfekt, übertrieben und kitschig. Ich fand die Geschichte zwischendurch richtig vorhersehbar und fast schon klischéehaft. Ich hätte fast die ganze Geschichte nach wenigen Seiten vorhersagen können. Trotzdem gab es einen Aspekt, der auch für mich sehr überraschend und irgendwo auch schockierend war. Danach ging es dann aber wieder vollkommen vorhersehbar weiter. Ich fand die Geschichte zwischendurch sogar richtig langweilig, weil ich alles so genauso erwartet habe. Irgendwann waren die Gefühle der beiden für mich auch nicht mehr echt, sondern nur noch irgendwie viel zu übertrieben. Das fand ich echt sehr schade. Auch das Ende konnte mich nicht zufriedenstellen. Es war genauso klischéehaft wie der Hauptteil der Geschichte.
Die Charaktere Ich mochte die ganzen Charaktere total gerne. Besonders gut hat mir gefallen, dass bei diesem Buch das Augenmerk auch ein bisschen mehr auf die Nebencharaktere gelegt wurde, sodass man z.B. Kel und Caulder und Eddie und Gavin viel besser kennengelernt hat. Irgendwann wurde dann das Augenmerk wieder nur auf Lake und Will gelegt. Das hat mir nicht ganz so gut gefallen, weil ich gerne auch noch das Ende von Eddie und Gavin miterlebt hätte. Auf jeden Fall finde ich die Figurenkonstellation sehr interessant. Die Charaktere haben immer alle sehr authentisch auf mich gewirkt, aber in diesem Buch haben sich Will und Lake meiner Meinung nach zum Negativen entwickelt. Die beiden sind zu perfekt geworden. Ich konnte ihre Liebeleien irgendwann nicht mehr hören. Dabei waren die beiden immer mein literarisches Traumpaar, weil sie eben nicht perfekt waren. Die haben sich genauso verändert wie ihre Gefühle und die Geschichte. Ich habe wirklich die alte Layken und den alten Will vermisst und habe die ganze Zeit über gehofft, dass sie irgendwann wieder da sind, aber dieser Moment kam nicht. 
Der Schreibstil Ich fand den Schreibstil anfangs wirklich sehr gewöhnungsbedürftig, da ich es gewohnt war die Geschichte aus Lakes Sicht zu lesen. Ich fand es irgendwie komisch, dass Will jetzt die Geschichte erzählt. Irgendwann hatte ich mich dann aber daran gewöhnt und fand es sehr angenehm auch mal die Gefühle von Will aus eigener Hand zu erfahren. Durch den Schreibstil wurde mir bestätigt, dass sich Wills Leben eigentlich nur noch um Layken dreht, was mich manchmal ein bisschen aufgeregt hat. Man kann sein ganzes Leben nicht nur von einem Menschen abhängig machen.  Trotzdem war der Schreibstil sehr berührend und gefühlsbeladen. Ich habe mit den Charakteren gefühlt. Außerdem war er fesselnd und hat vieles von den langweiligen Szenen weggemacht. Ich habe an dem Schreibstil nichts zu meckern, denn er war passend und gefühlvoll.
Der Titel So jetzt kommen wir zu dem Teil, den ich einfach nicht verstehe. Ich weiß so ziemlich jeder regt sich über die Titel der beiden Bücher auf. Eigentlich hätte dieses Buch nämlich "Weil ich Layken liebe" heißen müssen, denn es ist ja aus der Sicht von Will geschrieben und Will liebt Layken. Und das erste Buch hätte "Weil ich Will liebe" heißen müssen, weil das Buch aus de Sicht von Layken geschrieben wurde und Layken Will liebt. Ich verstehe nicht wie man so etwas verwechseln kann. So machen die Titel nämlich überhaupt keinen Sinn. Sie sind zwar sehr schön, aber unlogisch gewählt.
Das Cover Ich finde das Cover wirklich richtig schön. Es passt sehr gut zu dem Cover von "Weil ich Layken liebe" und mir persönlich gefällt die Farbgestaltung noch ein bisschen besser. Besonders gut gefällt mir, dass der Titel durch das Cover so schön unterstrichen wird und, dass der Name "Will" so hervorgehoben wird. Das Cover ist eigentlich relativ simpel, aber dennoch ausdrucksstark.

"Weil ich Will liebe" von Colleen Hoover konnte meine hohen Erwartungen nicht erfüllen und auch nicht mit "Weil ich Layken liebe" mithalten. Dieses Buch ist für mich das Beispiel, dass man es manchmal lieber bei einem Buch belassen sollte, weil das zweite Buch nicht so gut werden kann wie das Erste. Die Geschichte war für mich zu vorhersehbar, klischéehaft und kitschig. Die Charaktere wurden auch immer unrealistischer und die Wahl des Titels kann ich immer noch nicht nachvollziehen. Am Schreibstil und am Cover habe ich allerdings mal nichts zu meckern. Ich bin nicht überzeugt und auch nicht überwältigt von dem Buch und hatte mir wirklich viel mehr erhofft. 


Vielen herzlichen Dank an die Leutchen aus der Leserunde bei Lovelybooks :) Ich habe mich sehr gefreut mich mit jemandem über das Buch auszutauschen.