[Rezension] Weil du bei mir bist (Anna McPartlin)

Anna McPartlin: Weil du bei mir bist [Rezension] Weil du bei mir bist (Anna McPartlin)Da es mir Geschichten, in denen tragische Schicksale eine bedeutsame Rolle spielen, von Haus aus angetan haben, blieb ich vor einiger Zeit an diesem Buch von der Irin Anna McPartlin hängen.

Mittlerweile wurde es sogar in einer neuen Auflage vom Rowohlt Verlag herausgebracht und berührt Leser weltweit. Da war es doch nur allzu selbstverständlich, dass ich mich von der Wirkung dieses Romans nun endlich selbst einmal überzeugen musste ...

~ Rezension ~Erkenne die Kostbarkeit des Lebens!

Emma und John sind glücklich miteinander. Sie kennen sich eine Ewigkeit und vertrauen sich blind. Eines Abends führt jedoch eine einzige kleine Entscheidung dazu, dass das Schicksal der beiden eine abrupte und endgültige Wendung erfährt: John kommt bei einem Unfall plötzlich ums Leben. Emma bleibt am Boden zerstört zurück. Wie in Trance gleitet sie fortan von Tag zu Tag, von Woche zu Woche, von Monat zu Monat. Ihre Familie und Freunde sind besorgt: Wann wird Emma erkennen, dass John nicht gewollt hätte, dass all der Schmerz und Kummer ihr Leben bestimmen?Weil du bei mir bist aus der Feder Anna McPartlins erzählt die Geschichte einer verlorenen Liebe, die dennoch dazu im Stande ist, Kraft, Lebensmut und Entschlossenheit zu spenden.

Trauer und Sehnsucht, Erinnerungen an eine unbeschwerte Zeit und Träume von einst verbinden Emma und ihre Freunde in der neuen Zeitrechnung nach Johns tragischem Tod. Trotz innerer Zerrissenheit geben sie sich einen Halt, der kostbarer kaum sein könnte. Das Band, welches Anna McPartlin flicht, um ihre Charaktere das Leben in all seinen Facetten erfahren zu lassen, ist gekennzeichnet von Wertschätzung. Zugleich werden feine Unsicherheiten zu maßgeblichen Wegweisern. Eine Kombination, die maßgeblich für den Fortlauf des Romans ist.

Als besonders markant stellt sich für mich Botschaft der Autorin an ihre Leser heraus: Der Weg durch ein Tal der Tränen, das endlos erscheint, wird dank Familie und Freunden vielleicht nicht weniger lang, aber weniger schwer. Damit schenkt Anna McPartlin auf einfühlsame Weise einen Optimismus, der einem Leuchtfeuer gleicht. Wer einen geliebten Menschen verliert, wird von einer Sturmflut an Emotionen mitgerissen. Doch solange wir uns in jenen Fluten nicht selbst verlieren, wird es gelingen, uns wieder aufzurichten. Eine Amplitude, die Anna McPartlin gekonnt ausgestaltet.

Eine Handvoll Überraschungsmomente mischen sich in diesem Roman unter eine gewisse Vorhersehbarkeit. Den einzelnen Lebenswegen der Figuren wird ein jeweiliger Wert beigemessen, der zu einem runden Gesamtpaket aus Tragik und Hoffungsgebendem führt. Je mehr die Seitenzahl vorangeschritten ist, umso größeren Zugang habe ich zu Emma und ihren Freunden gefunden. Gut Ding braucht eine kleine Weile. Einzig die emotionalen Wirkungsgefüge und einzelnen Sequenzen hätten, was mein persönliches Empfinden betrifft, ein wenig verweilender (und weniger in Alkohol getränkt) ausgestaltet sein können, um noch nachdrücklichere Wirkung zu entfalten.

In der Summe ein lesenswerter Roman, der die Dankbarkeit gegenüber dem Sein in einen leuchtenden Fokus stellt. Ein Grundtenor, dessen Signifikanz fernab jeglicher Fiktion nachhallen sollte.

FZIT: Loyal. Resümierend. Vorausblickend. 


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