[Rezension] „Was fehlt, wenn ich verschwunden bin“, Lilly Lindner (Fischer)

15 Feb

Ausgabe: TaschenbuchWas fehlt wenn ich
Seiten: 400
Verlag: FISCHER Kinder- und Jugendtaschenbuch
Erscheinungsdatum: 19. Februar 2015
ISBN-10: 3733500938
ISBN-13: 978-3733500931
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Preis: 9,99€

Die Leseprobe findest du hier…

Inhalt
Das schicksalhafte Leben zweier Schwestern, die einander brauchen

Meinung und Fazit
Dies ist die Geschichte zweier Schwestern, die einander so nötig haben wie die Luft zum atmen. Doch vielleicht aus falsch verstandener Fürsorge lässt man sie nicht zueinander, was ich, besonders im Nachklang der Geschichte, als ganz furchtbar empfunden habe. Daher erzählen sie getrennt voneinander ihre Geschichte.
Als erstes lernte ich Phoebe, die kleinere Schwester kennen. Ein tolles Mädchen, dass mit Worten umzugehen weiß. Die Texte sind alle in Briefform geschrieben, was mich zunächst irritierte, da ich solch eine Schreibweise bisher nicht vorteilhaft fand, doch ich sollte eines besseren belehrt werden. Die Briefe waren einfach wunderbar und strotzten vor sprachlichem Feinsinn. Dabei wurden auch gerne mal Worte oder ganze Sätze umgedeutet, was bei aller Tragik immer wieder für ein Schmunzeln sorgte. Wenn ich allerdings Phoebes Alter betrachte, so drängt sich der Gedanke auf, dass sie zu erwachsen wirkt. In Anbetracht der Tatsache, dass es allerdings wirklich kleine, rhetorische Genies gibt, fließt diese leise Kritik nicht in die Bewertung ein. Dafür hat mir das Buch zu gut gefallen.
Während ich Phoebes Briefe las, tauchten sehr viele Fragen auf, die zum Großteil im zweiten Teil des Buches beantwortet wurden. Hier kommt April, Phoebes Schwester zu Wort.
Es wird schnell klar, wie ähnlich sich die Schwestern sind, dass sie einander brauchen und dass ihre Schicksale irgendwie verbunden scheinen. Dieser Teil war noch bedrückender als der Erste und erzählt recht schonungslos über Aprils Leidensgeschichte und ihren Kampf. Obwohl hier viele Antworten folgten, blieben auch Fragen offen. Eine zentrale Frage, die ich mir immer wieder stellte war, wie ich reagieren würde, denn das Verhalten der Eltern konnte ich bis zum Schluss nicht verstehen.

Dies ist ein Buch das nachwirkt, nicht nur durch die ausdrucksstarke Rhetorik. Die Geschichte lässt lächeln und auf ein hoffnungsvolles Ende spekulieren, doch sie macht ebenso traurig und ist bisweilen sogar schockierend. Besonders im hinteren Teil der Geschichte konnte ich manchmal nicht fassen was ich da lese und musste Pausen einlegen, um die Zeilen erstmal zu verdauen und über sie nachzudenken.
Wunderbar klare und ausdrucksstarke Worte über bedrückende Tabuthemen.

Die Autorin
Lilly Lindner hat keine Ahnung von Teilchenphysik und bipolaren Zwischenströmungen. Sie weiß auch nicht, wie viel Wasser man in einen Teich kippen muss, um einen See zu erhalten; aber wie man Bücher schreibt – das weiß sie. Ihr Debüt ›Splitterfasernackt‹ stand monatelang auf der Bestsellerliste. (Quelle: http://www.fischerverlage.de/autor/lilly_lindner/22855)

Mehr über die Autorin unter http://www.lillylindner.de/

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Verfasst von - 15/02/2015 in Bücher, Rezension

 

Schlagwörter: Anorexia nervosa, Bücher, Briefe, Buch, Fischer KJB, Hoffnung, Leiden, lesen, Leserunde, Schwestern, Tod, Tragik


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