Inhalt:Emilia wünscht sich schon seit Jahren, auf das berühmte Internat „Palaestra Viatoria“ zu gehen und das einzige, was sie von einer Bewerbung abhält, ist ihre Kunstnote. Auf dieses Fach legt die Schule nämlich besonderen Wert und Emilia hat die Hoffnung fast schon aufgegeben. Dann sieht sie plötzlich, wie ein Junge in einem Museum aus einem Gemälde gesprungen kommt. Sie traut ihren Augen nicht, aber als er sie zu einem Gespräch ins Internat einlädt, sagt sie trotzdem zu. Und was dort passiert, ist noch unglaublicher als das Erlebnis im Museum.
Meinung:Die Idee für diese Geschichte ist fantastisch. Wanderer haben ein bestimmtes Gen vererbt bekommen, das ihnen ermöglicht, durch Gemälde von einem Ort zum anderen zu reisen. Haben sie beispielsweise ein Bild vom Eiffelturm, brauchen sie es nur zu berühren und schon sind sie dort – vorausgesetzt, dort gibt es ebenfalls ein Gemälde. Dieses Konzept ist von der Autorin super ausgearbeitet worden. Alles ist logisch und wird schlüssig erklärt und mir sind keine Fehler aufgefallen oder Fragen offengeblieben.
Die Charaktere sind ein weiterer großer Pluspunkt für dieses Buch. Die Hauptfigur Emilia ist zielstrebig und weiß, was sie will, ist dabei aber trotzdem super sympathisch und kein bisschen egoistisch. Ich mochte aber nicht nur sie, sondern auch sämtliche Nebencharaktere. Jeder hat einen eigenen Charakter und gerade die Freunde von Emilia sind wirklich super. Einige Beziehungen zwischen den Personen entwickelten sich für mich etwas zu schnell, aber das hat mich nicht großartig gestört.
Die Handlung beginnt so, dass man zunächst Emilia und die anderen Charaktere kennenlernt und mit der gesamten Situation vertraut gemacht wird. Der Einstieg in die Geschichte ist leicht und alles weitere erfährt man gemeinsam mit Emilia, die am Anfang genauso wenig über die Wanderer weiß, wie man selbst. So bekommt man die Erklärungen nach und nach und wird nicht auf einmal damit überschüttet.Das Buch war wenig vorhersehbar, ich wusste selten, was mich als nächstes erwarten würde und mehrmals konnte ich durch Wendungen überrascht werden.
Was mir außerdem positiv aufgefallen ist, ist der Schreibstil. Die Autorin verwendet zwar keine Umgangssprache, allerdings trifft sie genau die Sprache der Jugend und benutzt keine Redewendungen oder Ausdrücke, die heutzutage im Alltag kaum noch verwendet werden. So wirken die Dialoge sehr realistisch und das Buch lässt sich super leicht lesen.
Fazit:Eine Fantasygeschichte mit einer außergewöhnlichen Idee, individuellen Charakteren und einem Schreibstil, der wirklich zur heutigen Zeit passt. Ich kann die Fortsetzung schon jetzt kaum erwarten!5/5 Punkten