Von wegen Liebe
Autorin: Kody Keplinger
Übersetzung: Anja Galic
Seiten: 352 (Taschenbuch)
Verlag: cbt
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-570-30839-4
Die Autorin…
Kody Keplinger ist in Kentucky geboren. Ihren Debütroman schrieb sie mit siebzehn, als sie selbst noch auf die Highschool ging. Inzwischen besucht sie das Ithaca College in New York und hat bereits einen weiteren Roman in den USA veröffentlicht.
Der Plot…
Das hat Bianca gerade noch gefehlt. Der eingebildete Wesley, dem alle Mädchen an ihrer Schule zu Füßen liegen, spricht sie an. Und hat die Stirn, ihr rundheraus zu sagen, dass er das nur tut, um an ihre hübsche Freundin ranzukommen. Schneller, als er denken kann, hat er ihre Cola im Gesicht. Auf so jemand fällt Bianca nicht rein. Aber als zu Hause alles schief geht, lässt sie sich doch mit ihm ein. Heimlich und völlig unverbindlich, versteht sich. Mit Liebe hat das nichts zu tun. Oder?
Meiner Ansicht nach…
Schon lang verfolgten mich die Leserstimmen, sei es zum Originaltitel “The Duff”, oder eben auch der Übersetzung. Und ich muss zugeben, die Erwartungen wurden dadurch von mir etwas hoch angesetzt.
Doch was ist so besonderes an dieser Teenager-Liebesgeschichte? Was ist so anders? Irgendwie nichts, aber der Unterhaltungswert ist auf jeden Fall da. Denn die Ich-Erzählerin Bianca hat ne ganz schön frotzelige Klappe und ist ständig schlecht drauf – vor allem, wenn ihre besten (hippen) Freundinnen sie mal wieder zum tanzen mitschleppen müssen. Außerdem tut Bianca eines bei Mr. Abschlepper Nr. 1 Wesley nicht; sabbern. Ganz im Gegenteil, sie könnte ihn eigentlich ständig erschlagen. Und das ist für mich sehr nachvollziehbar gewesen. Beliebter macht er sich dann auch nicht, als er Bianca eines Abends ganz offen klar macht, dass er sich durch sie >Zugang< zu ihren heißen besten Freundinnen verschaffen will. Dummerweise hat er kurz darauf Biancas Cherry Cola im Gesicht hängen.
Klar, die Protagonistin ist nicht die Beliebteste an der Schule, aber auch nicht der totale Loser. Durchschnitt halt, auch wenn sie gerne meint sagen zu müssen, sie wäre zu dick. Außerdem ist bei ihren Eltern der Ofen aus und ihr Vater kurz vorm Nervenzusammenbruch. Das und die Erinnerung an ihren Ex, haben auf Bianca kurze Zeit später schlimme Auswirkungen. Ehe sie sich versieht, hängen ihre Lippen ausgerechnet an denen von Wesley. Die Dinge geraten außer Kontrolle…und wie.
Auch mir fiel es plötzlich wie Schuppen vor den Augen, denn in dieser Teenager Geschichte ist ganz schön was los in den Betten. Da kam bei mir schon fast New Adult Gefühl auf. Aber nein, es handelt sich hierbei wirklich um Teenager im Alter von siebzehn, die zügellos übereinander herfallen, obwohl (oder gerade WEIL?) sie sich nicht ausstehen können. Irgendwie wirkte das Verhalten Biancas manches Mal etwas befremdlich. In so jungem Alter es ihrem Hass-/Lustobjekt gleich zu tun?! Kann ja nicht wirklich gut gehen, denn so abgebrüht ist sie wirklich nicht. Doch bis es soweit ist, stolpert sie immer weiter in heiße Schäferstündchen mit Wes und entfernt sich so von ihren besorgten Freundinnen.
Klingt alles doch recht witzig, oder?! Nun, bisweilen war es mir zu überspitz dargestellt. Und all das >Rumgesexe<? Protagonistin Bianca musste bei mir daher leider ein paar Sympathiepunkte einbüßen. Und auch an Kody Keplingers Definition von >fett< rieb ich mich. Der Erzählstil der Autorin hingegen ist flüssig und leicht. VON WEGEN LIEBE bietet Dramen, Spaß und auch einige Probleme, die – kleinen Schönheitsfehlern in der Ausführung zum Trotz – für keine Langeweile sorgen.
Tacheles…
Das Debüt “Von wegen Liebe” las sich für mich anders, als erwartet. Dieses Buch bietet zweifellos kurzweilige Unterhaltung mit bissigen Sprüchen zwischen Protagonistin Bianca (alias Duffy) und Wesley, dem Abschlepper. Themen wie Freundschaft, Familie und Teenager-Liebe werden groß geschrieben. Wie mit der Sexualität im Allgemeinen umgegangen wurde, lies meine Kinnlade einige Male auf die Füße fallen. Und auch sonst wäre manchmal weniger etwas mehr gewesen. Kody Keplinger war zu dem Zeitpunkt der Veröffentlichung des Buches süße siebzehn. Da darf man sicher gespannt sein, wie sie sich als Autorin noch entwickeln wird.
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