Zum Inhalt:
Mary Linleys größter Wunsch ist es, an einer Forschungsreise teilnehmen zu dürfen. Von ihrem Vater wurde sie in der Botanik, Medizin und der wissenschaftlichen Arbeit unterrichtet, doch leider verstarb dieser auf einer seiner Reisen.
Von nun an wohnt sie bei ihrer Tante Henriette Fincher, die die junge Mary gerne verheiratet sehen würde, doch die junge Frau denkt überhaupt nicht daran und begibt sich als Mann verkleidet an Bord der Sailing Queen, die aus Forschungszwecken die Welt umsegelt.
Zusammen mit dem berühmten Wissenschaftler Sir Carl Belham widmet sie sich fortan unter widrigen Bedingungen dem Zeichnen gesammelter Forschungsobjekte. Doch nicht nur ihr Geheimnis sondern auch Krankheit, Tod und unzumutbare Umstände erschweren das Leben an Bord.
Meine Meinung:
Von dem Klappentext neugierig gemacht, habe ich mich richtig gefreut, das Buch zu lesen. Ein etwas anderer historischer Roman, in dem es nicht um die Ungerechtigkeiten des Adels gegenüber seinem Volk und dem elendigen Leben der damaligen Bevölkerung geht, sondern um eine spannende Seereise, dem Leben an Bord eines Schiffes, das unter schwierigen Bedingungen die Welt umsegelt.
Mir wurde beim Lesen erst richtig bewusst, was es damals bedeutet haben muss, sich auf solch eine Reise zu begeben. Man verlässt seine Familie und begibt sich ins ungewisse, darauf hoffend seine Familie je wieder zu Gesicht zu bekommen. Aber auch die hygienischen Umstände und die medizinische Versorgung auf solch einem Schiff gaben mir plötzlich zu Denken.Wenn man bedenkt, dass sich die damaligen Wissenschaftler auf so eine gefährliche Reise begeben, um Wissen zu sammeln und neue Tier/Pflanzenarten zu erforschen, kommt man nicht umhin diese Menschen zu bewundern.
Man muss wirklich sagen, dass Liv Winterberg einen unheimlich guten Eindrück über diese Bedingungen und Umstände vermittelt und das Buch sprachlich gesehen wirklich angenehm zu lesen und die Geschichte unheimlich spannend ist.
Doch leider haben mir die letzten Seiten überhaupt nicht gefallen. Die Seereise war anschaulich und sehr detailliert beschrieben und setzt einen totalen Kontrast zum Ende.
Es war total sprunghaft und ging plötzlich viel zu schnell zu Ende. Man fühlte sich teilweise richtig aus der Geschichte gerissen und zwischendurch habe ich öfters mal zurückgeblättert, um zu schauen, ob ich auch keine Seite übersprungen habe.
Die Charaktere sind zwar zum größten Teil liebevoll ausgearbeitet, aber manchmal hat mir doch die Tiefe gefehlt. Überhaupt zum Schluss konnte man die Handlungen nicht wirklich nachvollziehen. Es kam mir so vor, als ob alles schnell zum Abschluss kommen sollte und somit soviel Geschehenes wie möglich in wenig Text verpackt wurde.
Den zweiten Teil werde ich auf jeden Fall lesen, denn die Geschichte war trotz allem wirklich packend und mitreißend.
Leseprobe „Vom anderen Ende der Welt“
Buchdaten:
Hardcover – 448 Seiten
Preis – 14,90 € [D]
Erscheinungstermin 1. Juni 2011 (1. Auflage)
Autorin – Liv Winterberg
Genre – Historischer Roman
ISBN: 978-3-423-24847-1
Erschienen bei dtv
Mein herzlicher Dank geht an dtv, für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares!