*Rezension* - Vielleicht mag ich dich morgen von Mhairi McFarlane


http://www.droemer-knaur.de/buch/8003253/vielleicht-mag-ich-dich-morgenEs war wieder Buchclub-Zeit und dieses Mal haben wir zusammen das Buch "Vielleicht mag ich dich morgen" gelesen. Anna liebt James, aber James liebt Anna nicht. Nicht gerade die besten Voraussetzungen für ein Happy End. Vor allem dann nicht, wenn Anna gerade einmal 16 Jahre alt und das pummeligste Mädchen der Schule ist. Doch was passiert, wenn aus Anna 16 Jahre später ein schöner Schwan geworden ist und sie wieder auf James trifft?
Mobbing ist ein Thema, das ja irgendwie allgegenwärtig ist und sich nicht nur auf die Schule bezieht. In dem Roman jedoch ist wieder einmal die Schule der Austragungsort. James nutzt seinen Charme und überredet die dicke Anna, mit ihm gemeinsam bei einem Schulfest auf die Bühne zu gehen. Allerdings wird Anna allein auf der Bühne stehen und die Schüler bewerfen sie mit Pralinen. Was für James lustig ist, ist für Anna der Höhepunkt eines traurigen Lebens.
Doch irgendwann ist auch die Schule vorbei und so wird aus Anna, die eigentlich Aureliana heißt, ein Mensch, der nicht nur den Namen, sondern auch sich selbst komplett verändert. Anna nimmt viele Kilos ab und wird zu einer schönen Frau, die eine besondere Leidenschaft für das Museum entwickelt. Kein Wunder, dass sie nach dem Studium in einem Museum arbeitet. Beim Klassentreffen trifft sie erneut auf James, der sie jedoch nicht erkennt. Enttäuscht und wütend verlässt sie das Klassentreffen und ist froh, James nicht mehr sehen zu müssen. Bis zu dem Tag, an dem sie ihn auf der Arbeit trifft und die beiden zusammen an einem Projekt arbeiten müssen.
Anna ist für mich ein interessanter Charakter mit tollen Facetten aber auch mit dunklen Ecken, die ihr Leben geprägt haben. Ich mag es, wie sie sich leidenschaftlich in die Arbeit stürzt und ich mag es auch, wie sie sich für ihre Schwester und ihre Freunde einsetzt. Dabei verliert sie aber auch sich selbst aus den Augen. Besonders gut gelungen fand ich den Zwiespalt, dem sich Anna immer wieder ausgesetzt fühlt. Die Aufmerksamkeit, die ihr durch ihr Aussehen zuteil wird, ist für sie eher unangenehm. Das zeigt, dass ein Mensch sich nicht einfach verändert, nur weil sich sein Körper verändert.
Auch James war für mich ein interessanter Protagonist, dem ich seine Entwicklung durchaus abgenommen habe, da sie nicht so plötzlich vonstatten gegangen ist. Spannend fand ich übrigens auch Annas Schwester. Oberflächlich und gleichzeitig doch tiefgründig ist sie einer der Nebendarsteller, der mir besonders gut gefallen hat.
Die Geschichte plätschert dahin und hat mir ein paar schöne Stunden beschehrt. Ich kann nicht behaupten, dass ich nicht habe voraussehen können, wie sich alles entwickelt. Dennoch wirkte nichts wirklich konstruiert sondern es hat gut gepasst. "Vielleicht mag ich dich morgen" ist eine Geschichte vom Verzeihen, von großen Gefühlen und von der Angst, nicht geliebt zu werden, wie man ist. Ein schönes Buch, das zwar keine tiefen Spuren bei mir hinterlässt, aber dennoch 4 von 5 Kleeblättern verdient hat.
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