¡Rezension!: Vicious

Von Collectionofbookmarks
  
Klappentext:Victor and Eli started out as college roommates - brilliant, arrogant, lonely boys who recognized the same sharpness and ambition in each other. In their senior year, a shared research interest in adrenaline, near-death experiences, and seemingly supernatural events reveals an intriguing possibility: that under the right conditions, someone could develop extraordinary abilities. But when their thesis moves from the academic to the experimental, things go horribly wrong. Ten years later, Victor breaks out of prison, determined to catch up to his old friend (now foe), aided by a young girl whose reserved nature obscures a stunning ability. Meanwhile, Eli is on a mission to eradicate every other super-powered person that he can find-aside from his sidekick, an enigmatic woman with an unbreakable will. Armed with terrible power on both sides, driven by the memory of betrayal and loss, the arch nemeses have set a course for revenge-but who will be left alive at the end?

Vicious ist seit langem das interessante Buch, was ich gelesen habe. Es ist ein Buch über Superhelden, in dem aber keiner ein Superheld ist. Ein bisschen erinnert mich die Geschichte zwischen den ehemaligen Freunden Victor und Eli  an Magneto und Professors Xs Anfänge. Wer X-Men kennt, der weiß, was ich meine. Aus Freunde wurden...tja, was eigentlich. Feinde? Sicher ist aber, an einem Punkt ihrer Freundschaft sind beide ganz unterschiedlich abgebogen. Denn Victor und Eli sind durch Experimente (selbst herbeigeführter Nahtod) sogenannte EOs geworden. ExtraOrdinarys. In der Welt als Mythos verschrieben und trotzdem tief verboten, sind EOs Menschen, die eine Superkraft besitzen. Während Eli das gegen Gottes Gesetzt sieht und es sich zur Aufgabe macht, sie alle auszulöschen, will Victor nur eines: Rache und Eli aufhalten.
If Eli really was a hero, and Victor meant to stop him, did tha make him a villan?
(S.77/ Tor Books/ USA 2013)
 Mit Victor und Eli hat Frau Schwab zwei sehr interessante Figuren erschaffen, die nur so vor Komplexität strotzen. Ihre ganze Freundschaft - und alles was danach kommt - wird von Ehrgeiz, Eifersucht, Vertrauen/ Misstrauen begleitet. Unter ihrer Freundschaft schlummerte immer das Dunkle und es war nur eine Frage der Zeit, bis es an die Oberfläche kam. Es gibt hier kein Schwarz/ Weiß oder Gut/Böse. Es ist alles eine Mischung aus vielen Facetten. Wer hier wirklich der Held oder der Bösewicht ist, kann so gar nicht beantwortet werden. Menschen, sowie Victor und Eli, sind vielschichtig und fernab von "nur gut" oder "nur böse". Jede Seite steckt in jedem Menschen drin. Und das hat Victoria Schwab so schön wiedergegeben.
Generell hat Victoria Schwab einen ausgezeichneten Schreibstil. Sie schreibt ironisch, witzig und einfach interessant. Ihre Stärke sind dennoch die Figurenentwicklungen. Nicht nur Victor und Eli waren ein Paar extraordinaire, sondern auch ihre kleinen Sidekicks wie Sydney, Mitch und Serena. Vor allem die Beziehung zwischen Victor und Sydney fand ich besonders. Obwohl Victor ein Mann ohne großartigen Gefühle zu sein scheint, schleicht sich Sydneys kindlicher Eifer langsam in sein Herz. Auf seine Weise eben. Zusammen mit Mitch geben die drei ein ungleiches und interessantes Gespann ab.
Wer mit Vicious ein Jugendbuch erwartet, liegt hier verdammt falsch. Cover und Klappentext können da ein wenig irritieren. Auch wenn Victor und Elis Geschichte im College anfing, dreht es sich hauptsächlich um gestandene, erwachsende Männer (Irgendwie). Aber spätestens bei den ganzen Kraftausdrücken, kaltblütigen Morden, Drogenmissbrauch sollte dem Leser klar sein, dass das wohl kein Jugendbuch ist. Vicious ist eine ganz besondere Mischung aus Geschichten über Superhelden, Antihelden und Rache und Vergeltung, ohne dabei auf die Leichen zu achten, über denen man schreitet.
Und nur für diejenigen, die es interessiert: Nein, keine Liebesgeschichte. Erfrischend!

Eines der interessantesten Bücher seit langem, das nicht wirklich einen Genre zugeordnet werden kann. Victoria Schwab schreibt großartig und ich sehe es vor, mir mehrere Bücher von ihr zuzulegen. Wer Lust auf außergewöhnliche Geschichten und komplexe Figuren hat - und vielleicht ein kleiner Fan von X-Men ist-  den wird Vicious gefallen. Meine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Wie gesagt, das Cover lässt was ganz anderes vermuten. Aber man kann erkennen, wie uns Victor den Rücken zudreht. Das links neben der Grafik sind übrigens die Figuren von den Trade cards des Buches, die es auch zu kaufen gibt. Zu sehen sind (v.l.n.r.) Victor, Eli und Sydney mit Schaufel.