Rezension | Vergissdeinnicht

Rezension | Vergissdeinnicht
  • Seiten: 288
  • Autor: Cat Clarke
  • Verlag: Bastei Lübbe
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3785760612
  • Preis: Ca. 12,99€


Inhalt:
Ein weißer Raum. Und nichts darin als ein Tisch, Stapel von Papier und Stifte. Und Grace. Sie weiß nicht, wie sie in diesen Raum gekommen ist, sie weiß nicht, warum sie dort ist. Und wie sie jemals wieder aus dem endlose Weiß entfliehen kann. Um nicht verrückt zu werden, beginnt sie, ihre Gedanken niederzuschreiben. Ganz allmählich setzt sich dabei das Puzzle ihrer Vergangenheit zusammen - und Grace spürt: Um sich befreien zu können, muss sie die ganze Wahrheit über sich selbst herausfinden ... (Quelle)
Meinung: 
Vergissdeinnicht spricht mit seinem originellen Cover und dem geheimnissvollen Klappentext sicherlich zahlreiche Leser an. Ich hatte hohe Erwartungen an das Buch, da es etwas sehr spezielles zu sein versprach. Ein Mädchen, welches in einem komplett weißen Raum erwacht und erst nach und nach erfährt, was es damit auf sich hat - klingt spannend! Grace ist gefangen. In ihrem Gefängniss gibt es keine Beschäftigung, nichts zu tun. Ein riesiger Stapel Papier und Stifte liegen mitten im Raum. Sie ist also mehr oder weniger dazu gezwungen, die leeren Seiten zu füllen. Sie füllt diese mit ihrem Leben. Dieses war bisher nicht einfach- das Leben einer Aussenseiterin. Grace entfloh aus ihrer problematischen Realität immer öfter mit einer Rasierklinge und vertröstete sich in den Armen fremder Männer. Sie ist meistens auf sich allein gestellt und muss sich wie eine Erwachsene versorgen, obwohl sie eigentlich noch eine Jugendliche ist. Langsam setzt sich das Puzzle zusammen und sie fühlt, dass sie etwas auf der Spur ist... der Wahrheit vielleicht?Mehr kann ich nicht verraten, ohne der Story ihren Pepp zu nehmen. Sehr auffällig ist die sehr jugendliche Sprache des Buches. Grace erzählt das Buch in einer Art Tagebuch, was diesen Stil zwar rechtfertigt, ihn aber nicht weniger gewöhnungsbedürftig macht. Am Anfang der Geschichte hatte ich Schwierigkeiten, ins Geschehen hinein zu kommen. Grace wollte nicht so ganz zum Leben erwachen. 100 Seiten später aber wurde das Buch spannender, die Charaktere lebendiger und die Handlung fesselnder. Oftmals konfrontiert vergissdeinnicht den Leser mittraurigen und deprimierenden Stellen. Das Mitgefühl für Grace wird allerdings abgeschwächt durch ihre Charakterzüge. Sie steckt Menschen gerne in Schubladen, verhält sich egoistisch und naiv. Die Autorin hat hier eine sehr menschliche und junge Person geschaffen, der das Leben bislang wenig Gutes gebracht hat, und die vom Leben auch nichts Gutes mehr erwartet. Die wichtigen Nebencharaktere sind ausschlaggebend für Gracies jetzige Situation und werden von ihr sehr lebhaft beschrieben. Das Buch kommt mit wenigen Charakteren aus, was ich sehr positiv empfunden habe. Sal, Nat und Graces Mutter sind so unperfekt und menschlich, dass man sich schnella n sie gewöhnt. Die Geschichte kommt ohne unnötige Romantik aus, sondern erzählt knallhart vom echten Leben. Trotz des kleinen Fantasyfaktors hätte diese Geschichte jederzeit irgendwo auf dieser geschehen können. Das Buch ist in einem Band abgeschlossen.
Fazit:Cover und Klappentext lenken hier in eine ganz andere Richtung, als das Buch dann tatsächlich einschlägt. Wer sich für die Psyche Jugendlicher interessiert oder ein Buch sucht, welches eine schwirige Thematik im Jugendbuchformat präsentiert ist mit vergissdeinnicht gut beraten. Die starke Jugendsprache und die recht lineare Handlung sorgen für Abzug. Dennoch kommt Spannung auf und das Ende des Buches ist sehr interessant. Insgesamt regt das Buch zum Nachdenken an und unterhält den Leser eher durchschnittlich, bringt stellenweise aber gute Einfälle vor, die es auf jeden Fall lesenswert machen.   
 
Bewertung:
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